Alpen gaben wieder zu reden

An der Herbstgemeindeversammlung von Glarus Süd wurden Budget, Steuerfuss und verschiedene Kredite für Sanierungen genehmigt. Nur zu der Alp Chamer wurde viel diskutiert.



(Bild: jhuber)
(Bild: jhuber)

Zu Beginn schien es eine schnelle und reibungslose Gemeindeversammlung am letzten Donnerstagabend in Schwanden zu werden. Trotz negativen Aussichten wurde das Budget die Investitionsrechnung 2023 durchgewunken. Und auch beim Steuerfuss kam der Gemeinderat dem Versprechen an der Landsgemeinde nach, dass nach der Verschiebung der Pflegefinanzierung und der daraus resultierten Steuererhöhung von Seiten Kanton, die Gemeinde ihren Steuerfuss um die gleichen fünf Prozent senken. Gemeinderat Stefan Maduz meinte hier mit Blick auf die nächste Landsgemeinde, dass der Gemeinderat die Finanzen klar im Auge behalten werde, dass aber auch das Stimmvolk hier für einen fairen Finanzausgleich schauen soll. Die Anträge für Kredite zur Sanierung von Ableitungen und Werksleitungen folgte die rund fast 350 Stimmberechtigten den Anträgen. Nur bei der Sanierung im Park in Mitlödi forderte Heinrich Speich im Namen des Dorfvereins, dass bei dieser Tätigkeit für 10 000 auch die Erschliessung «Gatze» wieder hergestellt werden soll. Schliesslich sei die Tränke schon seit 1650 im Einsatz.

Dann beim zweitletzten Traktandum setzte dann die grosse Diskussion ein. Hier beantragte der Gemeinderat einen Verpflichtungskredit von 1,145 Mio. Franken für die Erschliessung der Wasserversorgung für die Alp Chamer in Linthal. Rund 63 Prozent der Kosten werde dabei Bund und Kanton übernehmen. Rund fünf Personen stellten hier einen Ablehnungsantrag; alt Regierungsrätin Marianne Dürst-Benedetti zudem einen Rückweisungsantrag. Neben den schlechten Gemeindefinanzen war dabei eine fehlende Alpenstrategie das Hauptargument. Genausoviele Votanten sprachen sich aber auch für den Antrag des Gemeinderates aus. Am Schluss sprach sich die Versammlung deutlich gegen die Rückweisung und gegen die Ablehnung aus. Zum Anschluss der Sitzung stellte Heinz Hürzeler zudem den Antrag, dass der Gemeinderat die Erstellung eines Kernkraftwerks in der Gemeinde überprüfen solle.