Alternatives Arbeitszeitmodell und begleitende Massnahmen – für zufriedene Mitarbeitende

Um dem Wandel der Arbeitswelt mit den sich ändernden Bedürfnissen der Arbeitnehmenden zu begegnen, lies Glarus Süd Care im Frühjahr 2023 eine Umfrage unter den Glarus Süd Care Pflege-Mitarbeitenden und den Lernenden am kantonalen Bildungszentrum Gesundheit & Soziales Glarus (BZGS) zum Thema «Arbeitszeit», durchführen. Die Umfrage ergab Einblick in den aktuellen Status: «Welche Unzufriedenheiten gibt es und welche Wünsche und Bedürfnisse beschäftigen die Befragten hinsichtlich ihrer Arbeitszeiten?» Zur Steigerung der Mitarbeitenden-Zufriedenheit und zur Begegnung des Fachkräftemangels wurden auf Basis der Umfrageergebnisse, innovative Arbeitszeitmodelle entwickelt sowie flankierende Massnahmen ergriffen.



Medienmitteilung vom 07. Februar (zvg)
Medienmitteilung vom 07. Februar (zvg)

Nach Auswertung der Umfrage mit 160 Mitarbeitenden – durchgeführt durch die cctm consulting AG – wurden durch den Kader konkrete Massnahmen und Vorschläge erarbeitet. «Wir möchten unseren Pflegemitarbeitenden die bestmögliche Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit – unter Berücksichtigung unseres hohen Anspruchs an die Pflegequalität – er-möglichen. Am Ende profitieren auch wir davon, wenn wir uns als moderne und attraktive Arbeitgeberin am Bewerbermarkt positionieren können und Standortnachteilen – z.B. aufgrund der geografischen Lage – begegnen können. Zudem versprechen wir uns dadurch eine erhöhte Bindung der Mitarbeitenden an das Unternehmen und Erleichterungen bei der Rekrutierung neuer Fachkräfte», betont Rüdiger Niederer (Vorsitzender der Geschäftsleitung Glarus Süd Care). 

Einführung 4-Tage-Dienst 

Die Umfrage zeigte, dass die Mehrheit der Mitarbeitenden mit den aktuell angebotenen Diensten im 3-Schicht-Betrieb zufrieden ist, doch es blieben rund 30 Prozent «eher Unzufriedene bis sehr Unzufriedene». Aus dieser Unzufriedenheit und dem Wunsch nach weniger kurzfristigen Dienstplanänderungen, wurde der 4-Tage-Dienst als alternatives, freiwilliges Arbeitszeitmodell für Vollzeitkräfte abgeleitet. Die Gesamtarbeitszeit der Pflegenden verändert sich dadurch nicht, sondern lediglich die Aufteilung der Wochenarbeitszeit: An 4 Tagen pro Woche arbeiten sie jeweils 10,5 Stunden und haben drei Tage pro Woche verbindlich frei. Ein weiteres Plus des Modells ist, dass die drei freien Tage im laufenden Dienstplan nicht verändert werden dürfen und für die Mitarbeitenden verbindlich planbar bleiben. Kader und Geschäftsleitung versprechen sich durch den neuen Dienst einen besonders grossen Effekt auf die Zufriedenheit der Mitarbeitenden, da die hohe Dienstplan-Stabilität mit verbindlichen Freizeiten, eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben bietet. Als Nebeneffekt bringt der neue Dienst mehr Flexibilität und zusätzliche Zeit für die Pflege und Betreuung Glarus Süd Care Ÿ Buchen 33 Ÿ 8762 Schwanden Ÿ Tel. 055 647 45 45 Ÿ [email protected] Ÿ www.glsc.ch 

unserer Bewohnenden. Ein 6-monatiger Pilot startete am 1. Februar 2024 in der Altersstation am Standort Schwanden und wird in Kürze ausgeweitet. Bei Erfolg kann der 4-Tage-Dienst später auch in anderen Abteilungen und Standorten umgesetzt werden. 

Einführung zentrale Dienstplanung 

Auch die administrative Überlastung der Teamleitungen, durch die aufwändige Dienstplanung stand auf dem Prüfstand. «Unsere Teamleitungen in der Pflege brauchen wieder mehr Zeit für ihre eigentlichen Aufgaben, nämlich ihren Führungsauftrag und die Optimierung der Pflegeprozesse im Sinne unserer Bewohnenden.» (Ulrike Thumm, Bereichsleitung Betreuung & Pflege, Mitglied der Geschäftsleitung). Als Antwort auf dieses Problem wurde ab September 2023 mit der schrittweisen Einführung einer zentralen Dienstplanung begonnen. Diese zeigte sofort nach Einführung das gewünschte Ergebnis, der Aufwand für die Teamleitungen reduzierte sich unmittelbar nach Einführung. Die zentrale Planungsperson greift in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Teamleitungen auf alle personellen Ressourcen an allen drei Standorten zu, kann im Bedarfsfall auch standortübergreifend planen und Belastungsspitzen so besser abdecken. Nach dem erfolgreichen Start werden in Kürze die noch verbleibenden Abteilungen an die zentrale Dienstplanung angeschlossen. 

Standortübergreifenden Springerpools 

Als weiteres Projekt ist die Einrichtung eines standortübergreifenden Springerpools, zur Kompensation von temporären Personalengpässen, aus den Kader-Workshops hervorgegangen. Eigens zu diesem Zweck eingestellte Springer aller Pflege-Qualifikationen (von SRK bis HF) und in verschiedenen Arbeitspensen springen ein, wenn das Stammpersonal ausfällt. Die sogenannte «Berufsfeuerwehr» hilft Überstunden und Vertretungen innerhalb der Teams zu vermeiden und gewährleistet damit eine hohe Dienstplanstabilität. Für die «Berufsfeuerwehr» wird eine Jahresarbeitszeit vereinbart, auf deren Basis ein fixes monatliches Gehalt ausbezahlt wird. Die tatsächlich abgerufene Arbeitszeit kann von Monat zu Monat schwanken. Dieses Modell bietet vor allem Pflegekräften die Möglichkeit, in ihrem Beruf zu arbeiten, auch wenn sie zeitlich bedingt nicht an den normalen Diensten teilnehmen können. Neben der Berufsfeuerwehr gibt es im Springer-Pool zusätzlich eine «Freiwillige Feuerwehr». Hier können Teilzeitkräfte aus dem normalen Dienst zusätzliche, flexible Kontingente (Pensen) für Springerdienste zur Verfügung stellen und erhalten dadurch die Möglichkeit für Zusatzverdienste. 

Selbstorganisierte Teams 

Der Wunsch nach mehr Mitbestimmung bei der Dienstplangestaltung als weiteres Umfrage-Ergebnis, führte zu einem weiteren Projektansatz: den selbstorganisierten Teams. Die Teammitglieder in selbstorganisierten Teams sollen dabei mehr Verantwortung für die eigenen Arbeitsbereiche übernehmen, wodurch der Pflegeberuf aufgewertet und die Mitarbeiterzufriedenheit gesteigert wird. Dieses Projekt wird im nächsten Schritt konzipiert und umgesetzt. Glarus Süd Care Ÿ Buchen 33 Ÿ 8762 Schwanden Ÿ Tel. 055 647 45 45 Ÿ [email protected] Ÿ www.glsc.ch 

Über Glarus Süd Care 

Glarus Süd Care bietet an drei Standorten (Schwanden, Linthal, Elm) Alters- und Pflegeheime sowie den ambulanten Pflegedienst der Spitex aus einer Hand. Das durchgängige Angebot aus einer Hand reicht von ambulanter Pflege, Alterswohnungen für einen weitgehend unabhängigen Alltag, Einzel- und Doppelzimmer in den Alters- und Pflegeabteilungen, bis zu begleitetem Wohnen in einer Wohngruppe für demenziell Erkrankte und bietet so für unterschiedliche individuelle Bedürfnisse jeweils die passende Wohnlösung. Das Angebot wird ergänzt durch eine Tagesstätte für Menschen mit Demenz, die Möglichkeit für Reha-Aufenthalte z.B. nach Operationen und Ferienaufenthalte zur Entlastung der pflegenden Angehörigen. Die fachkundige Pflege, Betreuung und Versorgung gewährleisteten ein Team von rund 250 Mitarbeitenden der verschiedenen Fachbereiche an 365 Tage im Jahr rund um die Uhr.