Alters- und Pflegeheime Glarus Süd; Einsetzung einer Arbeitsgruppe

Die finanzielle Situation der Alters- und Pflegeheime Glarus Süd ist nicht zufriedenstellend. Die Rechnung aus dem Jahr 2015 wies ein Minus von rund Fr. 400 000.–, jene aus dem Jahr 2016 ein Minus von rund 700 000.– aus. Für 2018 musste ein Defizit von rund Fr. 800 000.– budgetiert werden und auch die Rechnung 2017 wird voraussichtlich negativ abschliessen. Damit wird das noch vorhandene Eigenkapital der Alters- und Pflegeheime wahrscheinlich in diesem Jahr aufgebraucht sein, was bedeuten könnte, dass die Gemeinde Glarus Süd Kapital nachschiessen muss.



(Archivbild: ehuber)
(Archivbild: ehuber)

Die schweizweit rückläufigen Bewohnerzahlen in vielen Heimen zeigen trotz der zunehmenden Anzahl an Menschen im letzten Lebensabschnitt, dass diese nicht oder erst viel später in ein Altersheim eintreten und möglichst lange im Eigenheim oder einer Wohnung bleiben möchten. Durch die gut ausgebauten Spitex-Organisationen wird diese Entwicklung zusätzlich begünstigt. Ins Alters- bzw. Pflegeheim treten vielfach nur Personen ein, welche bereits pflegebedürftig sind oder relativ kurz nach dem Eintritt pflegebedürftig werden. Das führt zu den derzeit sehr tiefen Belegungszahlen der Heime in Glarus Süd, welche Grund für die finanziell schwierige Situation sind.

Der Gemeinderat ist aufgrund der finanziellen Entwicklung und der langfristigen Herausforderungen gehalten, seiner Aufsichtspflicht gemäss Gemeindeordnung nachzukommen. Der Gemeinderat hat zudem die Verunsicherung in der Bevölkerung über die Zukunft der Alters- und Pflegeheime Glarus Süd aufgenommen und wird damit tätig.

Die strategische Leitung der Alters- und Pflegeheime Glarus Süd obliegt der Verwaltungskommission. Diese hat Massnahmen zu ergreifen, welche für die Verbesserung der Situation geeignet und angemessen sind. In Ausübung seiner Aufsichtspflicht hat der Gemeinderat die Verwaltungskommission der Alters- und Pflegeheime mittels eines Aufgabenkatalogs beauftragt, verschiedene strategische Optionen gegenüber dem Status quo zu prüfen. Diese Prüfung hat vertieft und zeitnah zu erfolgen und dem Gemeinderat sind sowohl kurzfristige als auch mittel- und langfristige Lösungsansätze aufzuzeigen. Im Rahmen dieses Auftrages beauftragt der Gemeinderat die Verwaltungskommission, für die Ausarbeitung dieser Lösungsansätze bis Ende November 2017 eine Arbeitsgruppe zu bilden, worin mindestens die Verwaltungskommission und die Geschäftsleitung vertreten sein müssen. Die weitere Zusammensetzung der Arbeitsgruppe liegt im Ermessen der Verwaltungskommission. Die Arbeitsgruppe wird ersucht, dem Gemeinderat laufend über die Ergebnisse Bericht zu erstatten und abschliessend per Ende März 2018 einen Bericht vorzulegen. Anhand dieses Berichtes soll ab März 2018 über die Weiterverfolgung der jeweiligen Optionen diskutiert werden.

Für eine fundierte und seriöse Analyse der Situation und der möglichen Schritte wird diese Zeit benötigt. Dem Gemeinderat ist es ein Anliegen, zu betonen, dass nicht nur Anpassungen bei den Heimstandorten, sondern auch andere Möglichkeiten geprüft werden und mindestens zwei strategische Optionen für die längerfristige Fortführung der Alters- und Pflegeheime Glarus Süd durch die Verwaltungskommission zu erarbeiten sind. Die Bevölkerung wird rechtzeitig wieder über die Resultate dieser Abklärungen informiert.