Alterszentrum Ennenda – Umbau und Erweiterung

Im Süden der Gemeinde Ennenda befindet sich das Alterszentrum Bühli. Neben dem Altersheim stehen die durch einen gedeckten Verbindungsgang erreichbaren Alterswohnungen, die einer Stiftung gehören. Intensiv haben sich die Verantwortlichen mit dem Bereich Kompetenzzentrum Demenz befasst und die Planung einer sinnrichtigen Ergänzung zu Bestehendem an die Hand genommen. Das siegreiche Projekt sowie die weiteren jurierten und ausgezeichneten Ideen wurden kürzlich präsentiert. Die Auftraggeberin für den Umbau und die Erweiterung des Alterszentrums in Ennenda sind die Alters- und Pflegeheime Glarus (APG).



ausgezeichneten Projekte. Das erstprämierte Projekt. Gäste bei der Projektpräsentation Im Gespräch auf der Terrasse im fünften Stock. Blick in den Garten des Alterszentrums Bühli. René Chastoney
ausgezeichneten Projekte. Das erstprämierte Projekt. Gäste bei der Projektpräsentation Im Gespräch auf der Terrasse im fünften Stock. Blick in den Garten des Alterszentrums Bühli. René Chastoney

Das ganze Vorhaben ist für die interessierte Bevölkerung in den kommenden Tagen einsehbar. Auf die Besuchszeiten im fünften Stock des AH wurde mittels Flugblatt und Pressemeldungen hingewiesen. Die Verantwortlichen der APG als Veranstalterin, zugleich Auftraggeberin, führten einen sogenannt einstufigen Projektwettbewerb nach selektivem Verfahren (Einladungswettbewerb) durch. Zweck des Wettbewerbs ist gemäss umfassender, interessanter Dokumentation zum gesamten Verfahren eine optimale betriebliche , architektonische und bewohnerfreundliche Lösung für den mehrgeschossigen Erweiterungsbau auf dem bestehenden Grundstück. Dieser Komplex wird südwestlich des bestehenden Alterswohnheims erstellt. Nach seriöser Schätzung sollte er im zweiten Quartal 2019 bezugsbereit sein und einen geschätzten Gesamtaufwand von sechs bis acht Millionen Franken (je nach Umfang aller damit verbundenen Arbeiten) zur Folge haben.

Mit Organisation und Durchführung des Projektwettbewerbs war die H. Limacher Partner AG mit Sitz in Zürich beauftragt. Die Ausschreibung erfolgte im Januar dieses Jahres. Anfang März konnten die 44 eingereichten Projekte von der Jury begutachtet werden. Zehn Bewerber erfüllten Anforderungen und Kriterien am besten. In der Folge sagten alle selektionierten Architekturbüros ihre Teilnahme am Projektwettbewerb zu. Präsidentin der Jury ist Monika Jauch-Stolz. Sie äusserte sich anlässlich der Präsentation zu Hauptpunkten des siegreichen Projekts. Es handelt sich um die Bereiche Konkrete Materialisierung, Wirtschaftlichkeit, Gebäudestruktur und Flexibilität, Energiekonzept. Die Begrüssung der vielen Gäste im Saal des fünften Stocks des AH Bühli übernahm René Chastonay, VR Präsident APG. Leiter anderer Heime unseres Kantons, Vertreter der politischen Behörde Glarus, Mitglieder der Jury, Bereichsleiter, Mitglieder des Stiftungsrates der Alterswohnungen Bühli und weitere Personen fanden Erwähnung. Auf die Erwähnung aller Namen wird an dieser Stelle verzichtet. Eine herzliche Gratulation ging an Ronald Leuzinger, Leiter des Alterszentrums Bühli, für seine zehn Jahre umfassende kompetente und engagierte Tätigkeit Nach ersten Erläuterungen stellte Monika Jauch-Stolz,Präsidentin des Preisgerichts, das Projekt mit dem ersten Preis der Jury vor.

Siegerprojekt


In einer ersten Etappe soll eine Demenzabteilung mit zwölf Betten, ein Rückzugszimmer und ein geschützter Aussenraum im Erweiterungsbau entstehen. Zusätzlich soll das bestehende Alterszentrum mit neuen Räumen für die Administration, einem neuen Speisesaal, Personalgarderoben, Lager-, Material- und Putzräumen und einer Werkstatt ergänzt werden. In einer zweiten Etappe wird die Demenzabteilung um weitere zwölf Plätze erweitert.

Das Siegerprojekt mit Bezeichnung «Hans im Glück» stammt von der nuak GmbH aus Zürich (Architektur) zusammen mit Sima Breer, Landschaftsarchitektur Winterthur, Gruner Wepf AG, Zürich (Bauingenieur), W + L Partner AG, Glarus (HLKS – Planer) und Nay + Partner AG, Netstal (Elektro-Planer).

Mit dem Projekt wird die Erweiterung des bestehenden Alterszentrums mit einem zweigeschossigen, rechtwinkligen Anbau im Norden und einem dreigeschossigen geknickten und den Höhenlinien folgenden Seitenflügel im Westen des Areals vorgeschlagen. Die bestehende charakteristische Südfassade ist vom Neubau nicht tangiert, sie bleibt erhalten. Der Vorbau im Norden bildet mit dem neu gestalteten Verbindungsgang zu den ebenfalls bestehenden Alterswohnungen die Eingangsfläche. Die Projektverfasser sehen das als «Dorfplatz» für Besucher, Pensionäre und Personal. Mit der Neugestaltung des inneren Teils sollen attraktive neue Arbeits- und Verweilsegmente entstehen. Der südöstlich gelegene Speisesaal erfährt eine Erweiterung.

Im Obergeschoss des Erweiterungsbaus werden die zwei Wohngruppen für Bewohner mit Demenz entstehen. Betrieblichen Abläufen und der optimalen Wohnqualität wird hohe Beachtung geschenkt. Von der ersten, nicht aber von der zweiten Wohngruppe ist der direkte Zugang zum anschliessenden Aussenbereich möglich. Der Erweiterungsbau wird auf allen drei Geschossen so konzipiert, dass reibungslose betriebliche Abläufe garantiert sind. Der Anlieferungsbereich im UG bleibt bestehen. Das bestehende UG bleibt grösstenteils erhalten.

Die Jury stuft das erstrangierte Projekt als «Vorschlag auf hohem Niveau, differenziert ausgearbeitet mit konsequenter Haltung» ein.

Weiterführung der Planung

Das Siegerprojekt wird bis zum ersten Quartal des kommenden Jahres überarbeitet. Damit kommt es zum Vorprojekt samt Kostenschätzung. Bis zum dritten Quartal des gleichen Jahres ist das Bauprojekt samt Kostenvoranschlag Realität. Es wird damit gerechnet, dass ab drittem bis viertem Quartal 2017 mit der baulichen Realisierung begonnen wird.

Baugeschichtliches aus früheren Zeiten


Das erste, nicht mehr bestehende Heim, damals noch Asyl genannt, wurde 1902 am gleichen Ort erstellt. 1895 wurde der Antrag für den Bau des Asyls gestellt, aber aus Kostengründen verschoben. Nach der Zustimmung durch die Gemeindeversammlung im November 1899 wurde im Frühjahr 1900 mit dem Bau begonnen. Die Gemeinde stellte Grundstück und Wasser unentgeltlich zur Verfügung. Es wurde eine Asylkommission gewählt, die für Organisatorisches zuständig war; ein Frauenkomitee war für die Inneneinrichtung zuständig. 1902 konnte der Neubau bezogen werden.

Im Jahre 1975 wurde ein Neubau realisiert. Das war eine Zeitwende samt Umbesinnen. Schwerpunkte waren nun Pflege und Betreuung. Und 25 Jahre später stand eine umfassende Sanierung an, die zum heutigen äusseren Erscheinungsbild führte. Im bestehenden Alterszentrum finden aktuell 52 Bewohnerinnen und Bewohner ein zeitgemässes, ihren Bedürfnissen angepasstes Zuhause. Auf Bedürfnisse wird einfühlend und kompetent eingegangen.