Altglassammlung im Kanton Glarus neu aufgebaut

Die Sammlung von Altglas ist ein wichtiger Teil der Separatsammlungen in den Gemeinden. Pro Jahr werden im Kanton Glarus von der Bevölkerung etwa 1000 t Altglas zu den Sammelstellen gebracht. das entspricht im Durchschnitt etwa 2 kg Altglas pro vierköpfige Familie und Woche. Nun wurde die Sammelstruktur für das Altglas nach 30 Jahren neu organisiert. Anlässlich einer Medienpräsentation in Linthal informierte Jakob Marti, Kurt Hauser und Daniel Gorfer über die neuen Altglas-Sammelbehälter und das damit verbundene neue System.



Abteilungsleiter Umweltschutz und Energie des Kantons
Abteilungsleiter Umweltschutz und Energie des Kantons

«Altglas wird im Kanton Glarus seit Beginn der 1980er-Jahre gesammelt», informierte Jakob Marti, Leiter Umweltschutz und Energie in Linthal. Die Gemeinden haben nach und nach die bekannten blauen Behälter angeschafft, einen Vertrag mit der Firma Vetro-Recycling abgeschlossen und einen Transporteur benannt. Die Entleerung eines Glascontainers hat im Sinne eines Transportkostenausgleiches seither in allen Glarner Gemeinden gleichviel gekostet. «Allmählich stieg die Sammelmenge von 350 t im Jahre 1985 auf etwa 1000 t im Jahre 1992 und schwankt seither leicht über diesem Wert», betonte Marti weiter. Das Altglas wurde ursprünglich in den Schweizer Werken der Vetropack verarbeitet. Nachdem zwei der drei Werke geschlossen wurden, kann seit über 10 Jahren nur noch in St. Prex VD Altglas verarbeitet werden. Das restliche Altglas wird zu Glasfabriken in Süddeutschland und Norditalien transportiert. Während einer kurzen Zeit wurde Altglas auch zu Sand verarbeitet, dies hat sich aber nicht bewährt. In der Kehrichtverbrennungsanlage ist Glas unerwünscht, weil es zu Abrieb bei den Anlagen führt und die Schlackenmenge unnötig belastet, was hohe Kosten verursacht.

«Der Zweckverband Kehrichtgebühren hat seit dem Jahre 1994 die Koordination der Altglassammlungen im Auftrag der Gemeinden übernommen. Ab dem Jahre 2002 wird in der Schweiz eine Abgabe auf leeren Glasbehältern erhoben, welche den Gemeinden für ihre Sammlungen zur Verfügung steht», erklärte anschliessend Kurt Hauser, Präsident des Verbandes. Die Glarner Gemeinden erhalten auf diese Weise pro Jahr gut 100 000 Franken, was bisher etwa die Hälfte ihrer Kosten gedeckt hat. Bei einem Kostenvergleich mit anderen ländlichen Regionen in der Schweiz ist aufgefallen, dass die Glarner Gemeinden für ihre Altglassammlungen relativ viel bezahlen. Zusammen mit der Vetroswiss, der beauftragten Stelle für die Altglas-Abgabe, wurden verschiedene Lösungen geprüft. Am effizientesten haben sich die Vereinheitlichung des Sammelbehälter-Parks und die Einführung von Sammeltouren herausgestellt. Die neuen Gemeinden haben sich entschlossen, überall dieselben kubischen Behälter anzuschaffen, welche auf einer Sammeltour entleert werden können. Dadurch kann eine erhebliche Fahrleistung der Lastwagen im Kanton eingespart werden. Diese kubischen Behälter waren vor 2011 bereits in einigen Ortschaften wie Ennenda, Netstal, Braunwald und Betschwanden vorhanden, was eine effiziente Entleerung auch schon erschwert hat. Die Sammeltour wurde im Jahre 2012 öffentlich ausgeschrieben und an die erfolgreiche Bewerberin, die Firma Schneider in Meilen, vergeben. Die Gemeinden können nun mit deutlich geringeren Kosten rechnen, was dazu führt, dass die Rückerstattung der Vetroswiss zu einem grossen Teil die gesamten Kosten decken. Seit Anfang Mai sind fast alle Sammelstellen mit diesen kubischen Behältern ausgerüstet.

Die Gemeinde Glarus Süd verfügt über 18 Sammelstellen( davon 3 in Braunwald) für Separatsammlungen. Das System dieser Sammelstellen wird zurzeit überprüft und könnte sich im Laufe der Zeit noch ändern. Die Gemeinde hat sich entschlossen, 52 dieser neuen kubischen Glas-Sammelbehälter anzuschaffen, was vom Gemeinderat bewilligt wurde und über die Abfall-Spezialrechnung abgerechnet wird. An diese Anschaffungskosten ist ein namhafter Beitrag der Vetroswiss zu erwarten. Ende April wurden die Behälter vom Hersteller im Kanton Aargau angeliefert und auf die einzelnen Sammelstellen verteilt. Sie ersetzen die blauen Behälter, welche teilweise schon in die Jahre gekommen sind und Schäden aufweisen. Nur in den Ortschaften Sool und Schwändi stehen noch die bisherigen Behälter und werden dort bei einer Neuorganisation der Sammelstelle ersetzt. «Die Gemeinden erwarten, dass die Bevölkerung durch die neuen attraktiven Sammelbehälter ermuntert wird, ihr Altglas weiterhin in grossen Mengen zu den Sammelstellen zu bringen, denn dadurch kann das Altglas sinnvoll wieder verwertet werden», gab Daniel Gorfer, Abteilung Hoch und Tief der Gemeinde Glarus Süd, der Hoffnung Ausdruck.