Am Bildschirm Pegelstand ablesen

Die Remtec AG aus Ziegelbrücke ist vom Kanton mit einer speziellen Aufgabe beauftragt: Sie hat ein Mess- und Überwachungssystem von Linth und Sernf realisiert. Das Frühwarnsystem ermöglicht, sofort Massnahmen zu ergreifen.



Am Bildschirm Pegelstand ablesen

Daniel Franz, Mitinhaber der Remtec AG, sitzt gleich vor zwei Bildschirmen. Auf diese Weise ist es ihm möglich, verschiedene Datenabfragen zur selben Zeit zu tätigen. Er sieht auf einen Blick den aktuellen Sernf-Pegel wie den aktuellen Linth-Pegel oder die Temperatur des Wassers.

Ein Mausklick und auf einem der Bildschirme erscheint eine Grafik über die Wasserstände der vergangenen Woche. Auch Berechtigte vom Kanton haben Zugriff und können jederzeit die gewünschten Daten abfragen. Daniel Franz: «Es lassen sich sämtliche Vorkommnisse wie Grenzwertüberschreitungen, Benutzeranmeldungen oder Kommunikationsunterbrüche im Protokoll überprüfen.» Zugriff habe auch das Eidgenössische Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Davos. Jenes integriert die Daten in seinem Interkantonalen Frühwarn- und Kriseninformationssystem für Naturgefahren und stellt sie wiederum im Internet den berechtigten Stellen zur Verfügung.

Bis jetzt keine kritische Situation

Die Grenzwerte zur Auslösung von Alarmen können verändert werden. Jedoch: «Ein Zugriff ist nur mit entsprechender Berechtigung auf mehreren Passwort-Ebenen möglich», so Franz weiter. Bei Hochwasser werde ein Vor- und ein Hauptalarm ausgelöst. Die zuständigen Stellen – wie etwa die Polizei – werden über Telefonaufruf und SMS informiert. Das Mess- und Überwachungssystem sei seit dem Frühling in Betrieb, erzählt Daniel Franz. Bis jetzt sei es zu keiner kritischen Situation gekommen.

Die Messstelle für die Linth befindet sich bei der Schreinerei Luchsinger in Schwanden in einem in das Wasser ragenden Rohr. Das Rohr enthält eine Sonde, welche den hydrostatischen Druck zur Pegelmessung sowie einen Temperatursensor enthält. Die Messungen beim Sernf erfolgen beim Kraftwerk Sernf-Niederenbach. Jene Messstelle war schon vorhanden: Ein unter der Brücke angebrachter Echolotsensor erfasst berührungslos das Niveau des Wassers und erzeugt ein elektrisches Normsignal zur weiteren Verarbeitung.

System ist ausbaubar

Daniel Franz erklärt, dass das System von der Remtec AG entwickelt worden sei. Es handle sich um eine Technologie, welche in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden könne wie bei Trinkwassersteuerungen oder bei der Energieüberwachung, wo es darum geht, die Spitzenenergie gezielt zu nutzen. Früher sei die Abfrage jeweils nur mit Hilfe eines Modems möglich gewesen; heutzutage können die Daten mittels eines Browsers wie eine Internetseite aufgerufen werden.

Das Frühwarnsystem könne aufgrund seiner Architektur in beliebigen Anwendungen eingesetzt werden. «Dem Systemausbau in Hard- und Software sind praktisch keine Grenzen gesetzt», weiss Daniel Franz. Auch die Kommunikationswege und -medien lassen sich den Gegebenheiten und Erfordernissen anpassen. Ja, durch die Offenheit des Konzepts bestehe die Möglichkeit zur Einbindung des Systems in übergeordnete Infrastrukturen oder zur Ankoppelung untergeordneter Systeme und Geräte. So lassen sich zur direkten visuellen Beobachtung beispielsweise auch Videokameras in das Netzwerk einkoppeln.

Irène Hunold Straub, Pressebeauftragte der Glarner Handelskammer.