Am Favoriten führte kein Weg vorbei – Olten ist erneut Luftgewehr-Schweizermeister

Die Luftgewehr-Schweizer-Mannschaftsmeisterschaft ist mit dem Final zu Ende gegangen. Olten holte vor Gossau und Tafers Gold. Die Glarner Sportschützen gingen in Näfels leer aus.



Haben das Lachen trotz frühem Aus nicht verloren: hvlnr: Coach Klaus Honold, Mischa Armati, Michael Köppel, Andreas Stüssi, Gina Landolt. Vlnr: Silvan Lendi, André Eberhard, Tim Landolt, Frantisek Smetana, Vladimir Haloda. (Bilder: zvg)
Haben das Lachen trotz frühem Aus nicht verloren: hvlnr: Coach Klaus Honold, Mischa Armati, Michael Köppel, Andreas Stüssi, Gina Landolt. Vlnr: Silvan Lendi, André Eberhard, Tim Landolt, Frantisek Smetana, Vladimir Haloda. (Bilder: zvg)

Würden beim Schiessen Sport-Toto-Wetten angeboten, so hätte manch einer, der auf die Aussenseiter tippte, viel Geld verloren. Wer jedoch auf Olten setzte, lag zwar richtig, doch die Quote wäre nicht hoch gewesen, denn die Solothurner dominierten die ganze Saison über. So war es dann auch nicht erstaunlich, dass der Meistertitel an diese ging. Auch Gossau und Tafers sind von den sechs Finalisten Namen, die man vor dem Start durchaus als Medaillengewinner nennen durfte. Den Auftakt machten Tafers und Glarnerland in der Gruppe A sowie Gossau und Nidwalden in der Gruppe B. Die St.Galler drückten der Partie gleich ein erstes Mal den Stempel auf. Beim 20-Schuss-Programm, bei welchem die Zehntel gerechnet wurden, deklassierten sie Nidwalden mit 1655,4:1605,0 Punkten. Ebenso deutlich war der Klassenunterschied zwischen Tafers und Glarus. Die Glarner unterlagen deutlich mit 1610,6:1630,6. Einzig Frantisek Smetana zeigte mit 208,0 Punkten sein Können. Damit waren die Glarner bereits mit einem Bein ausgeschieden, denn gegen Olten wäre nebst einer Glanzleistung auch ein Einbruch des Gegners nötig gewesen. Die Glanzleistung blieb aus, doch die Steigerung war mit 1628,7 Ringen erkennbar. Bis auf Andreas Stüssi und Mischa Armati schossen in der zweiten Runde alle Glarner über 200 Punkte. Am besten zielten die Tschechen Frantisek Smetana (209,2) und Vladimir Haloda (205,2). Die 14 Differenzpunkte wogen dann doch zu schwer. Damit war das Aus des Heimteams besiegelt. Ebenso erging es Thörishaus, die wegen 0,5 Punkten gegen Nidwalden unterlagen und dann gegen Gossau mit 1628,0:1644,4 verloren. Olten (1650,5) siegte gegen Tafers (1634,6). «Verlieren konnten wir heute eigentlich nicht, denn den Ligaerhalt haben wir im Sack», so die Glarner Präsidentin Gina Landolt nach dem Ausscheiden. Das Ziel, vor dem zahlreichen Heimpublikum, um eine Medaille schiessen zu können, bestand natürlich trotzdem.  

Schritt für Schritt zu Gold

Im Halbfinal standen sich Nidwalden und Olten gegenüber. Die Innerschweizer gingen sang und klanglos mit 1618,2 gegen 1656,8 Ringen von Olten unter. Ebenso deklassierte Gossau die Westschweizer aus Tafers mit 1646,3:1636,4. Damit war die prophezeite Finalpaarung Olten gegen Gossau Tatsache. Die Gossauerin Franziska Stark (210,0) wie auch die Oltener Juniorinnen Emely (209,3) und Vivien Jäggi (208,3) oder das Schweizer Aushängeschild Jan Lochbihler (208,6) liefen in Hochform auf. Damit war Spannung für den 10 Schuss umfassenden, kommentierten Final vorprogrammiert. Auch für den Final um Rang drei schossen sich die Innerschweizer Manuel Lüscher und Olympiasiegerin Nina Christen mit 208,2 Punkten warm. Bei Tafers war beim Altinternationalen Simon Beyeler (207,3) die Enttäuschung, um die verpasste Chance den nächsten Meistertitel zu holen, anzusehen. Dementsprechend war mit den Westschweizern im Finaldurchgang zu rechnen. So war es denn auch Beyeler, der mit 103,6 Punkten die Sensler (811,1) zum Sieg gegen die lange sich wehrenden Nidwaldener (808,2) anführte. Heiss auf Gold waren die Oltener. Doch wer glaubte, dass sie im Final durchmarschieren würden, der lag falsch. Die Solothurner taten sich anfangs schwer gegen die Ostschweizer. Erst bei Finalhälfte nahm der Schnellzug Fahrt auf und so buchte Olten in der Schlussabrechnung 8,5 Punkte mehr als Gossau (814,2). Wiederum waren es die Jäggi-Schwestern, die mit über 104,0 Punkten sowie auch Janine Frei (104,2) massgeblich zum Sieg beitrugen. Der Nationalmannschaftsschütze Christoph Dürr (102,1) konnte für Gossau nicht reüssieren. Und wer zu Beginn auf Olten, Gossau und Tafers getippt hätte, wäre in dieser Reihenfolge goldrichtig gelegen.     

Uri verpasst ein weiteres Mal den Aufstieg

Im Auf-/Abstiegsrennen gab es mit Voluntaria-Trun einen Gewinner aus der Nationalliga B. Die Bündner bezwangen im Final Wettingen-Würenlos deutlich mit 802,1:792,9 Ringen. Damit steigen die Ostschweizer das erste Mal in die höchste Liga auf und nehmen den Platz von Thunersee ein. Dielsdorf konnte sich im Final gegen die B-Ligisten Uri durchsetzen und den NLA-Platz verteidigen. Die Innerschweizer scheiterten ein weiteres Mal knapp, obwohl das Endergebnis deutlich zugunsten der Zürcher ausfiel (810,3:796,7).

Winistorf ist Schweizermeister

Beim Nachwuchs hatten die Urner doch noch einen Erfolg zu verbuchen. Die Innerschweizer (581,4) sicherten sich die Bronzemedaille vor Altendorf (577,3). Mit deutlichem Abstand von 14,7 Punkten gewann Nidwalden Silber. Und nochmals in einer anderen Liga schoss Winistorf. Auch beim Nachwuchs war gegen die Solothurner kein Kraut gewachsen. Mit 604,0 Ringen deklassierten sie die Konkurrenz. Allen voran Alexia Tela. Die Tessinerin brillierte mit 104,2 Punkten vor ihrer Teamkollegin Gina Gyger (103,9).   

Finaltag:

Elite

Vorrunde:
Gruppe A Tafers–Glarnerland 1630,6:1610,6. Glarnerland–Olten 1628,7:1642,7. Olten–Tafers 1650,5:1634,6.
Gruppe B Gossau–Nidwalden 1655,4:1605,0. Nidwalden–Thörishaus 1621,1:1620,6. Gossau–Thörishaus 1644,4:1628,0

Halbfinal:
Olten–Nidwalden 1656,8:1618,2. Gossau–Tafers 1646,3:1636,4

Kleiner Final:
Tafers–Nidwalden 811,1:808,2

Grosser Final:
Olten–Gossau 822,7:814,2

1. Olten, 2. Gossau, 3. Tafers, 4. Nidwalden

Nachwuchs

Vorrunde:
Gruppe A Nidwalden 1–Ebnat-Kappel 1201,2:1149,1. Winistorf–Ebnat-Kappel 1223,5:1167,3. Winistorf–Nidwalden 1 1217,5:1206,0
Gruppe B Altendorf–Nidwalden 2 1146,1:1130,8. LG-Team Uri–Nidwalden 2 1173,6:1153,6. LG-Team Uri–Altendorf 1174,5:1174,3

Final:

1. Winistorf 604,0. 2. Nidwalden 1 596,1. 3. LG-Team Uri 581,4. 4. Altendorf 577,3