An den Schweizer Luftgewehr-Meisterschaften zwei Diplome für das Glarnerland gewonnen

Die Finaltage in Bern sind für die Luftgewehrschützen bereits wieder Geschichte. Für Tim Landolt (Elite) und Corinne Jöhl (Nachwuchs) gab es keine Medaillen, dafür aber ein Diplom.



Keine Medaille, dafür ein Diplom für Tim Landolt's 8. Rang. (zvg)
Keine Medaille, dafür ein Diplom für Tim Landolt's 8. Rang. (zvg)

Das Saisonende im Indoorschiessen wird jeweils mit den nationalen Meisterschaften in Bern besiegelt. Der Startschuss liegt jeweils bei der Gruppenmeisterschaft vor dem Verbandsmatch und den Einzelfinals. Beim Gruppenmeisterschaftsfinal gab es für die drei Glarner Gruppen nichts zu feiern. Glarnerland 1 fehlten zwar nur 5,8 Punkte für die Finalqualifikation der besten acht, doch auf Rang 11 blieb die Freude trotzdem bescheiden. Silvan Lendi war beim 40-Schuss-Programm mit 411,3 Punkten der stärkste Glarner. Gina Landolt (407,8) hielt den Schaden in Grenzen, während Tim Landolt (405,3) und Andreas Stüssi (404,7) ihre Leistung nicht abrufen konnten. Auch Glarnerland 2 wusste nicht restlos zu überzeugen. Mischa Armati (408,9) zielte etwas genauer als André Eberhard (405,4), Corinne Jöhl (402.0) und Sandra Monney (398.1). Mit 1614.4 Zählern resultierte nur Rang 27. Lio Wickihalder (402,2), René Müller (396,0), Jürg Fischli (389,6) und Martin Tremp (382,2) lagen gar auf dem 48. Rang. Der Sieg ging an Olten vor Nidwalden und Gossau. 

Auch ohne Waffendefekt chancenlos

Beim Verbandsmatch ging die Glarner Fraktion unter. Für einen Spitzenplatz wären 617,814 Punkte nötig gewesen (Zentralschweiz). Für Silber benötigten die Solothurner 619,333 Punkte, während der Sieg mit 619,989 Ringen an die Ostschweiz ging. Da Glarus in dieser Konstellation ausnahmsweise nicht zur Ostschweiz gehört, sondern als eigener Verband antritt, gab es anstatt Gold nur den 13. Rang (601,050) zu vermelden. Tim Landolt schoss mit 613,3 Punkten zwar ein gutes Ergebnis, doch auch dies reichte nicht aus, um von den Medaillen zu träumen. Noch ungenauer zielten Mischa Armati (606,0) sowie Silvan Lendi (603,8). Andreas Stüssi (581,1) wurde durch einen Waffendefekt ausgebremst. Auch der Nachwuchs kam nicht über den 11. Rang hinaus. Lio Wickihalder schoss mit 607,2 Ringen ein sehr gutes Ergebnis. Auch Corinne Jöhl (603,6) zeigte einmal mehr ihr Können. Nadine Jöhl (556,2) sammelte für die künftigen Teilnahmen Erfahrung und war die jüngste Teilnehmerin im Starterfeld.

Zweieinhalb Finaltickets für Glarus

Rund eine Woche nach den Teamwettkämpfen hiess es für die Athleten jeder gegen jeden. Beim Nachwuchs U17 stand die Nordglarnerin Corinne Jöhl am Start. Die junge Nachwuchsschützin startete mit 101,4, 102,7 und 101,4 verheissungsvoll. Die letzte Passe (98,2) entsprach nicht mehr ihren Vorstellungen. Trotzdem reichte die Leistung für den 8. Rang und somit ein Diplom. Der Sieg ging an Emely Jäggi aus Niederbuchsiten. Die Internationale pulverisierte mit 419,3 Punkten den Schweizerrekord von Sandra Arnold (Uri). Alicia Beer (Rueras / 415,3) und Katia Chenikova (Corcelles NE / 413,8) gewannen Silber und Bronze. Absolut nicht nach Wunsch lief es bei der U21 dem Mitlödner Lio Wickihalder. Der Südglarner schoss sich mit 590,6 Ringen auf den 19. Rang. 602,3 Punkte wären für den Final nötig gewesen – ein Resultat, das durchaus im Bereich des Machbaren gewesen wäre. Bei den Männern erwischte Julian Bellwald mit 96,8 Ringen einen miserablen Start. Der Glarner steigerte sich zwar, fand jedoch nie richtig in den Wettkampf. Mit 605,7 Ringen (28. Rang) blieb er unter seinen Erwartungen. Ebenso mehr erhofft hatte sich wohl Silvan Lendi. Der Kaltbrunner schoss mit 614,4 Ringen ein gutes Ergebnis, doch hinsichtlich der Differenz von 4,4 Punkten zu seinem Teamkollegen Tim Landolt, der als Achter in den Final rutschte, war der Neoglarner wohl nicht zufrieden. Der Näfelser hingegen freute sich über die Finalteilnahme und rechnete sich Chancen auf eine Medaille aus. Finalstärke hat der frischgebackene Glarnermeister ja schon oft bewiesen – wie sich herausstellen sollte jedoch nicht an diesem Tag. Mit 101,6 Punkten nach den ersten beiden Fünferserien sah sich Landolt auf dem zweitletzten Rang, ehe die Einzelschüsse begannen. Mit einer 9,8 und 9,1 besiegelte er sein Ende und schied als Achter aus. Auch sein Vereinskamerad Michael Köppel haderte bei den ersten zehn Schüssen und lag nur zwei Zehntel vor dem Näfelser. Danach drehte der St.Galler Oberländer auf und arbeitete sich sukzessive nach vorne. Für Gold und Silber reichte es nicht – aber allemal durften sich die Glarner über eine Bronzemedaille ihres Mannschaftsschützen freuen. Schweizermeister wurde Gilles Dufaux (Granges-Paccot) vor Lars Färber (Felsberg).

Frappanter Niveauunterschied

Wie gross der Niveauunterschied zwischen den Damen und Herren ist, zeigte sich am Resultat von Gina Landolt. Die Näfelserin schoss mit 617,0 Punkten ein sehr gutes Ergebnis, doch damit klassierte sie sich nur auf dem 22. Rang. Ihr Bruder wäre bei den Damen mit seinem Resultat auf Rang 19 gelegen. Die Dreissigjährige startete mit 104,1 Ringen fulminant, ehe sie in der zweiten Passe mit 101,4 Ringen zu viel an Terrain einbüsste. Doch die 6,2 Punkte, die für einen Finaleinzug fehlten, verpasste sie nicht nur in der zweiten Passe. Annina Tomaschett (Trun) profitierte von der Abwesenheit der Olympiasiegerin Nina Christen und sicherte sich so den Schweizermeistertitel. Silber ging an Barbara Schläpfer (Gais) und Bronze an Audrey Goy (Ballens).

Resultate:

Gruppenmeisterschaft:

Elite:
1. Olten 1 993,5 (1659,1). 2. Nidwalden 990,1 (1660,8). 3. Gossau 1 900,3 (1656.5). Ferner: 11. Glarnerland 1 1629,1. 27. Glarnerland 2 1614,4. 48. Glarnerland 3 1570,0. Total: 60 Gruppen.

Verbandsmatch Elite:
1. Ostschweiz 619,989. 2. Solothurn 619,333. 3. Zentralschweiz 617,814. Ferner: 12. Glarus 601,050 Total 17 Unterverbände.

Verbandsmatch Nachwuchs:
1. Graubünden 609,100 Punkte. 2. Solothurn 606,086. 3. Zentralschweiz 605,222. Ferner: 11. Glarus 589,000. Total 15 Unterverbände.

Einzelschweizermeisterschaft:

Elite Herren:
1. Gilles Dufaux Granges-Paccot, 245,7 (624,0). 2. Lars Färber Felsberg, 244,4 (621,4). 3. Michael Köppel Bad Ragaz, 224,2 (619.4). Ferner: 8. Tim Landolt Näfels, 120,5 (618,8). 13. Silvan Lendi Kaltbrunn, 614,4. 28. Julian Bellwald Blatten, 605,7. Total: 58 Teilnehmer.

Elite Damen:
1. Annina Tomaschett Trun, 251,9 (629,3). 2. Barbara Schläpfer Gais, 249,1 (631,0). 3. Audrey Goy Ballens, 225,6 (624,1). Ferner: 22. Gina Landolt Näfels, 617,0. Total: 54 Teilnehmerinnen.

U21:
1. Malo Jaboulet Zürich, 241,8 (603,3). 2. Dorian Saillen Val-d'Illiez, 241,1 (607,2). 3. Fabio Pasinetti Losone, 220,2 (603,1). Ferner: 19. Lio Wickihalder Mitlödi, 590,6. Total: 54 Teilnehmer.

U17:
1. Emely Jäggi Niederbuchsiten, 419,3. 2. Alicia Beer Rueras, 415,3. 3. Katia Chenikova Corcelles, 413,8. Ferner: 8. Corinne Jöhl Bilten, 403,7. Total: 59 Teilnehmende.