Die Fastenzeit begann am Aschermittwoch und hält an für 40 Tage, bis Ostern. Der Dienstag vor Aschermittwoch nennt man hier «Pancake Tuesday», in Deutsch «Pfannkuchen-Dienstag».
Zum ersten Mal davon gehört habe ich am Fasnachtsmontag in der Schule, genauer gesagt in Religion. Ich hatte leider nicht das Privileg lange zu schlafen und feiern zu gehen. Unsere Religionslehrerin erklärte uns, dass man früher alle Produkte wie Milch, Mehl und Eier an diesem Tag aufbrauchte, weil man sie über die Fastenzeit nicht mehr essen durfte. Dieser Brauch wurde dann einfach umgewandelt, sodass am «Pancake Tuesday» ganz Irland Pfannkuchen zum Abendessen isst! Ist das nicht so etwas wie die beste Tradition, die es überhaupt gibt?
Als ich nach der Schule nach Hause kam, fragte ich natürlich sofort meine Gasteltern, ob wir auch Pfannkuchen essen werden. Zum Glück bekam ich die erleichternde Antwort «Ja». Am Dienstag machte meine Gastmutter abends eine Pfannkuchen-Mischung und mein Gastvater machte darauf die Pfannkuchen. Wir sassen alle am Tisch und assen unsere Pfannkuchen, mit Zucker und Zitronensaft oder mit Zucker und Ahornsirup. Ungefähr das beste Abendessen, das ich hier je hatte!
Leider hatte ich etwas zu viel gegessen, sodass mir nachher für einige Zeit etwas übel war, aber die Pfannkuchen waren einfach zu gut.
Am nächsten Tag hat dann unglücklicherweise die Fastenzeit Einzug genommen, was bedeutet, dass wir auf einiges verzichten sollten. Dinge wie Schokolade, Zucker im Tee und Fast Food wären tabu. Um ehrlich zu sein, ein echter Albtraum für eine Schokoladen-Liebhaberin wie mich. Glücklicherweise nimmt es aber meine Gastfamilie nicht so streng und auch die anderen Iren scheinen mehr Spass an Dingen wie Pfannkuchen zu finden als an Fasten.
Die Tradition des «Pancake Tuesdays» werde ich aber definitiv mit in die Schweiz nehmen und fortführen!
Musikalisch ins Weekend mit «Weekaend und Band»
