Anderen und sich selbst eine Freude bereiten

Die Corona-Pandemie hat zweifellos ihre Spuren hinterlassen. Vor allem ältere und betagte Menschen in den Alters- und Pflegheimen haben die Covid-19-Massnahmen teils arg zugesetzt. Umso grösser war die Freude am Pfingstmontag bei den Bewohnern und dem Pflegepersonal der Altersheime Bühli in Ennenda und des Alters- und Pflegeheims Hof in Mollis beim Auftritt des Orchesters con brio, welches mit seinen musikalischen Darbietungen für kurze Zeit etwas Licht und Zuversicht in das Dunkel der letzten Wochen und Monate brachte. Auf das Konzert im Alterszentrum Bruggli in Netstal musste der schlechten Witterung wegen leider verzichtet werden.



Das Orchester «con brio» bereitete am Pfingstmontag «9-mal Freude» (Bilder: hasp)
Das Orchester «con brio» bereitete am Pfingstmontag «9-mal Freude» (Bilder: hasp)

Es ist nicht das erste Mal, dass das Orchester con brio mit seinen musikalischen Auftritten vielen Menschen in der Zeit der Corona-Pandemie grosse Freude bereitet. Nach dem Grosserfolg im letzten Jahr, dem Stillstand der Probenarbeit seit über einem halben Jahr und der erneuten Absage der Open-Air-Konzerte für diesen Sommer war für die Orchestermitglieder klar, mit einer weiteren Solidaritätsaktion das gemeinsame Musizieren wieder aufzunehmen, sozusagen unter dem Motto «Anderen und sich selbst eine Freude bereiten».

Eine interne Umfrage im Orchester brachte die Zusage von vielen Mitspielerinnen und Mitspielern, sodass drei gut harmonisierende Salon-Orchesterformationen zusammengestellt werden konnten. Vorgesehen war am Pfingstmontag der Besuch von insgesamt neun Alters- und Pflegeheimen in der March, im Linthgebiet und im Glarnerland. Leider konnten aufgrund der Unbill der Witterung nicht alle vorgesehenen Heime besucht werden. Die Konzerte durften ja nur im Freien und unter strikter Einhaltung der Corona-Schutzmassnahmen durchgeführt werden. Wir beschränken uns in diesem Falle auf die Auftritte im Glarnerland.

«Äs Tänzli i Ehrä cha niemed verwehrä»

Um es vorwegzunehmen: Aufgrund der wechselhaften und garstigen Witterung am Pfingstmontag musste das Konzert beim Alterszentrum Bruggli In Netstal zum Leidwesen aller «Brugglianer» abgesagt werden. Dafür konnten die vorgesehenen Solidaritätskonzerte in Ennenda und Mollis problemlos und unter Dach durchgeführt werden. Bei ihrem Auftritt bewiesen die Musiker von «con brio» unter der Leitung von Dirigent Stefan Zindel und Konzertmeisterin Caroline Thoma, dass alle Musikantinnen und Musikanten trotz Zwangspause von ihrem Können nichts eingebüsst haben. Das Orchester con brio überraschte das Publikum mit einem bunten musikalischen Blumenstrauss, beinhaltend mit Schrammel-Stücken aus dem Wiener Heurigen, bekannten Schlagern aus den 30er- und 40er-Jahren sowie Operettenklassikern. Bestimmt weckte das tolle Konzert von «con brio» bei den älteren Semestern Jugenderinnerungen an die Zeit, als man noch fröhlich lachend und vielleicht sogar schwerverliebt mit seinem Tanzpartner über das Tanzparkett schwebte. Jedenfalls liessen es sich einige Heimbewohner nicht nehmen, wohlbehütet vom Pflegepersonal, noch ein kleines Tänzchen zu machen. Der Ausdruck von grosser Freude war sowohl beim Publikum als auch beim Orchester con brio kaum zu übersehen. Ein grosses Dankeschön an dieser Stelle allen Musikantinnen und Musikanten vom Orchester con brio, verbunden mit den besten Wünschen, dass sowohl in den Alterszentren als auch im Orchester die langersehnte Normalität wieder einkehrt.