Eine sehr gelungene Einstimmung auf eine feierliche Kulturpreisverleihung. Der Chor der vielen Kinder der 5. und 6. Klasse und dem Hort aus Mitlödi war auf jeden Fall eine Bereicherung und wurde von den zahlreichen Gästen im Gemeindezentrum in Schwanden mit grossem Applaus verdankt.
Paul Aebli – 30 Jahre gelebte Gemeindestube Schwanden
In ihrer sehr einfühlsamen Würdigung und Anerkennung der Leistung von Paul Aebli im Interesse und zum Wohle der Gemeindestube Schwanden betonte Käthi Kamm, dass es über den Geehrten so viel zu sagen gäbe, dass sie gar nicht wisse, wo zu beginnen. «Er hat sich schon früh als Lehrer bemüht, den Schülern das Interesse an der Kultur zu vermitteln.» So habe er, um nur ein Beispiel zu nennen, die Schülerzeitung ins Leben gerufen. Nachdem er vor 30 Jahren das Ruder der Gemeindestube übernahm, habe diese einen enormen Aufschwung erlebt. Sie betonte aber auch, dass ohne Unterstützung seiner Frau Gerry er diesen enormen Einsatz nicht hätte leisten können. Ihr gelte ein ganz besonderer Dank. «Paul hat in den vergangenen 30 Jahren rund 20 Theaterstücke, eine Vielzahl an Pop/Rock und klassischen Konzerten nach Schwanden gebracht.» Darunter, so Käthi Kamm weiter, bekannte Interpreten wie Emil, Marco Rima, Linard Bardill, Polo Hofer oder das Symphonieorchester Pilsen. «Nun ist es für die neue Crew von der Gemeindestube zum kulturellen Gewissen geworden und darum möchten wir versuchen, deine wertvolle Arbeit weiterzuführen.» Paul Aebli konnte anschliessend aus den Händen von Käthi Kamm und dem Gemeindepräsidenten This Vögeli die Anerkennungsurkunde entgegennehmen. In seinem Rückblick auf die vergangenen 30 Jahre zog Paul Aebli Bilanz über die vielen interessanten Begegnungen mit den verschiedenen Interpreten, welche er in dieser Zeit kennen und schätzen lernte. «Ich blicke mit Stolz, aber auch mit etwas Wehmut auf diese Zeit zurück und wünsche der neuen Crew alles Gute, damit die Gemeindestube auch die kommenden Jahre weiterbesteht.»
Förderpreis für Anita Blumer
In seiner Laudatio für Anita Blumer erzählte Andy Lienhard, wie er die heutige Künstlerin kennenlernte und wie stark sie ihn bereits damals vor vielen Jahren beeindruckte. 1998 hat Anita sich bei der Zürich-Versicherung um eine kaufmännische Lehrstelle beworben. «Nicht wie sonst üblich auf dem schriftlichen Weg, nein sie ist einfach persönlich bei uns vorbeigekommen.» Sie wurde anschliessend nach Zürich zu einem persönlichen Gespräch und zu einer Präsentation eingeladen. «Auf einem wunderschön ausgemalten Plakat waren ein Schiff, rechts davon Land und eine Insel, links davon über die Hälfte des Bildes, einfach nur blaues Wasser zu sehen.» Anschliessend habe Anita das Bild ausführlich erklärt. Sie sei behütet in Engi aufgewachsen, und das zeige das Festland. Der Schritt in die Kantonsschule sei für sie eine Reise ins Unbekannte gewesen, sei aber gut auf der Insel Kanti angekommen. Und jetzt werde sie noch einmal eine Reise antreten, wo sie das Ziel nicht kenne, sei aber zuversichtlich, dass sie schon bald wieder Land finden werde. Um dann auf festen Boden ihre Reise weiterzuführen. «Für eine 16-Jährige war zu jener Zeit eine solche Präsentation einfach genial, authentisch, visionär und mit einer absoluten Selbstverständlichkeit vorgetragen.» Wie Lienhard weiter ausführte, sei dies der erste Schritt in das interessante und ideenreiche Leben der Künstlerin gewesen. Die weiteren Etappen auf ihrem noch jungen künstlerischen Schaffensweg mit dem ersten Film über Jack V. Koby, dem weiteren Film Buenos Dias, Seguimos en Guerra oder dem ersten Spielfilm «Alles eis Ding» mit Stefanie Glaser seien lediglich Etappen auf ihrem weiteren sicher erfolgreichen Weg. «Es gibt viele Parallelen zwischen Jack V. Koby und Anita Blumer, beide sind oder waren Abenteurer, sind geerdet, fleissig und leistungsbereit. Und beide sind umgeben mit einer Aura, welche uns fasziniert.» Wir alle seien sicher gespannt auf das nächste Werk von Anita und der Förderpreis sei für sie eine Bestätigung für ihre bisherige Tätigkeit. «Der Preis soll und wird aber sicher auch Motivation für kreatives Wirken in Zukunft sein.»
«Als Filmemacherin weiss ich natürlich, dass jeder Mensch und jede Biographie interessant wird, wenn man sie ins richtige Licht rückt.» Mit diesen Worten bedankte sich Anita Blumer für die Laudatio und für den für sie doch überraschenden Förderpreis der Gemeinde Glarus Süd.
Anerkennungs- und Förderpreis der Gemeinde Glarus Süd verliehen
Im Rahmen der Veranstaltung «Glarus Süd sind wir» wurde an Anita Blumer der Förder- und an Paul Aebli der Anerkennungspreis der Gemeinde verliehen. Musikalisch umrahmt wurde die Verleihung durch Ausschnitte aus dem Singprojekt Chor der Schule und dem Hort Mitlödi und der Jodlergruppe Bärgkläng.