Anerkennungspreis für das Projekt «Braunwald autofrei»

Am vergangenen Mittwoch wurden zum zehnten Mal die begehrten SVSM-Awards vergeben. Mit diesen zeichnet die SVSM Schweizerische Vereinigung für Standortmanagement herausragende Leistungen im Standortmarketing, Standortmanagement und der Wirtschaftsförderung aus. Das Projekt «Braunwald autofrei» erhielt einen Anerkennungspreis.



Gemeinde Glarus Süd: Urs Keiser
Gemeinde Glarus Süd: Urs Keiser

Einen Anerkennungspreis für die ökologische und ökonomische Tragweite des Projekts sowie dessen professionelle Umsetzung erhielt die Gemeinde Glarus Süd für ihr Projekt «Braunwald autofrei», welches jedoch erst am Anfang der Umsetzung steht.

Das eingereichte Projekt «Braunwald autofrei»


Braunwald, dessen Bewohner vornehmlich vom Tourismus und der Landwirtschaft leben, steht aufgrund des Verlustes an «warmen Betten» und damit verbunden einem Rückgang an Logiernächten und Frequenzen der Sportbahnen vor einigen Herausforderungen.

Braunwald, das sich als «autofreier Ferienort» positioniert, ist nur über eine Standseilbahn oder zu Fuss vom Talboden aus erreichbar. Es bestehen stündliche SBB-Verbindungen von Zürich und Rapperswil zur Talstation der Standseilbahn.

Das marktseitige Potenzial eines mit dem öffentlichen Verkehr gut erreichbaren Erholungsraums wird jedoch kaum genutzt. Zudem hat der Anteil an Elektrofahrzeugen im Dorf in den letzten Jahren ab- und die Belastung der Bevölkerung und der Gäste durch Emissionen und Motorenlärm zugenommen.

Basierend auf den Vorarbeiten der Destinationsentwicklung «Braunwald 2020» aus dem Jahr 2012 wird deshalb in Kombination mit weiteren Initiativen das Alleinstellungsmerkmals «autofrei» im Sinne der konsequenten Umsetzung eines passenden Mobilitätssystems über die gesamte Servicekette – von der Anreise nach Braunwald über die Mobilität vor Ort bis zur Rückkehr des Gastes nach Hause – realisiert. Im Fokus des Umsetzungskonzeptes stehen folgende Aspekte:

- Touristisch attraktive und energetisch optimierte Mobilität von und nach Braunwald, inklusive der Einführung eines kostenlosen Gepäcktransports für Zugreisende

- Sicherstellung der Standseilbahn als Lebensnerv des Ortes

- Immissions- und emissionsarmes und ökonomisch selbsttragendes Mobilitätssystem im Dorf

Durch die eingeleiteten und sich bereits in der Umsetzung befindlichen Massnahmen erhält der Gast eine klare Botschaft und ein buch- und erfahrbares Produkt, das sich wie ein «roter Faden» durch die Servicekette zieht. Die angestrebte Verlagerung zum öffentlichen Verkehr bei der An- und Abreise und die Umstellung auf mehrheitlich klimaneutrale Fahrzeuge im Dorf führen zu Einsparungen beim Treibstoffverbrauch und zu einer Reduktion der CO2-Belastung. Die Erneuerung der Standseilbahn stellt sicher, dass die Bewohner und die Gäste auch zukünftig in Braunwald leben beziehungsweise ihre Freizeit geniessen können.

In einem strukturierten und gleichzeitig offenen Prozess wird die Zukunft des Dorfes von den lokalen Akteuren in die Hand genommen.