Angelo Viola – auf den Spuren von Michelangelo

Zurzeit können Interessierte im 1. Stock der Glarner Kantonalbank eine Ausstellung mit absolutem Seltenheitswert bestaunen. Die Vernissage zu dieser Ausstellung fand am Donnerstag, 8. Februar, im Beisein von Vertretern der GLKB, Glarus Service, guten Freunden und Bekannten des in Netstal wohnhaften Künstlers Angelo Viola statt und dauert insgesamt 6 Wochen.



Kuppel vom Peters-Dom in Rom in der Glarner Kantonalbank ausgestellt (Bilder; hasp)
Kuppel vom Peters-Dom in Rom in der Glarner Kantonalbank ausgestellt (Bilder; hasp)

Mit einem Modell der St. Peterskuppel in Rom im Massstab 1:200 erschuf Angelo Viole ein einmaliges Kunstwerk, welches bis auf das kleinste Detail sowohl im Innen- als auch im Aussenbereich der Kuppel in zeitaufwändiger Filigranarbeit und unzähligen Arbeitsstunden von Exil-Schwander und heute in Netstal wohnhaften Angelo Viola erschaffen wurde. Übrigens ist Viola nebst seiner handwerklichen Kunst auch ein hervorragender Maler, welcher trotz seiner Hände wie Schneeschaufeln auch mit dem Pinsel umzugehen weiss. Seine Gemälde, unter anderem eine Nachbildung der Gotthard Post vom Zürcher Maler Rudolf Koller und andere, im impressionistischen Malstil erschaffene Gemälde sind lebender Beweis seiner unglaublichen Vielseitigkeit als Künstler. Angelo Viola ist eine wahre Wundertüte. Mit seinen 94 Lenzen ist der rüstige und immer noch unternehmungslustige Rentner tagtäglich unterwegs. Als ehemaliger Schwander zieht es ihn natürlich hauptsächlich an seine alte Wirkungsstätte in Schwanden, wo er über viele Jahre sehr erfolgreich ein eigenes Baugeschäft führte. Angelo Viola versteht es, sein Leben zu geniessen, sofern er nebst seiner Malerei noch Zeit dafür findet. Auf seinen Ausflügen benutzt er als naturverbundener Mensch hauptsächlich die öffentlichen Verkehrsmittel.

Angelo Viola auf den Spuren von Michelangelo

Bei der Ausarbeitung der Kuppel auf der Basilika Sankt Peter versuchte sich Viola anfangs mit dem Baustoff Gips. Für die bis ins kleinste Detail verwendeten Filigranarbeiten war Gips aber nicht geeignet, sodass der Künstler sich auf den Baustoff Holz konzentrierte. Nach seinem definitiven Entscheid, die Kuppel der Basilika Peter mit Holz zu erbauen, setzte sich der Künstler, bekannt für seine Hartnäckigkeit und sein Durchsetzungsvermögen, zielgerichtet an die Arbeit und schuf ein Werk, das seinesgleichen sucht. «Angelo ist eine Mischung aus Genie und Wahnsinn», meinte ein guter Freund anlässlich seiner Laudatio: trotz seinen Händen wie Schneeschaufeln arbeitet und malt er mit unglaublicher Präzision. Mit der Ausarbeitung der Sankt Peters-Kuppel hat sich Angelo einen lang gehegten Wunsch erfüllt, wie er selber den anwesenden Gästen erklärte. Dreimal besuchte er die Basilika gemeinsam mit Freunden Urs Spuhler und Hanspeter Zopf die Ewige Stadt am Fluss Tiber und liess sich dort ausführlich und kompetent über die Architektur und die Massen der Kuppel vom zuständigen Kardinal ausführlich informieren. Damit hatte es ihn definitiv gepackt und setzte sich akribisch auf die Spuren von Michelangelo, dem genialen italienischer Maler, Bildhauer, Baumeister und Dichter. Michelangelos Vorbild war Leonardo da Vinci.

Leonardo da Vinci war Vorbild für Michelangelo

Die Basilika Sankt Peter im Vatikan in Rom ist die Memorialkirche des Apostels Simon Petrus. Sie ist auf dem Territorium des unabhängigen Staates der Vatikanstadt gelegen. Die Bauarbeiten für die Kuppel der Basilika Sankt Peter begannen im Jahre 1546 während des Pontifikats von Papst Paul III. Farnese und wurden 1564, nach Michelangelos Tod unterbrochen. Sie wurden während des Pontifikats von Sixtus V. Peretti von Giacomo Della Porta und Domenico Fontana im Jahr 1588 wieder aufgenommen. Zweiundzwanzig Monate später konnte die Baustelle als abgeschlossen betrachtet werden. Zwischen 1592 und 1605, während des Pontifikats von Papst Clemens VIII. Aldobrandini, wurde die Laterne fertiggestellt und die Kuppel mit Bleiplatten bedeckt. Der Zugang zur Kuppel erfolgt über den langen spiralförmigen Aufstieg. 537 Stufen führen hinauf zur äusseren Panoramagalerie, die einen herrlichen Blick auf den PetersplatzBerninis Kolonnade, die Stadt und die Umgebung bis hin zu den Castelli Romani und dem Meer bietet (Infos Wikipedia).

Die Ausstellung ist ein Höhepunkt in Violas Leben

Abschliessend bedankte sich Angelo Viola bei Kaspar «Chäschi» Marti, der die Ausstellung erst ermöglichte, bei Stefan Görauch als Gastgeber und Vertreter der Glarner Kantonalbank, bei seinem Freund Urs Spuhler für die technischen Angaben der Sankt Peters-Kuppel, Hans Ruedi Zopfi für seine Laudatio und Markus Ramseier für Medieninformationen. Es sei stolz und dankbar, dass er seine Peters-Kuppel für eine kurze Zeit exklusiv im 1. Stock der GLKB ausstellen dürfe. Die sei einer der Höhepunkt in seinem Leben.