Angepasst an ein komplexes Bau-Umfeld

Nach fünf Jahren Planungsphase liegt nun der Überbauungsplan für die sogenannte Spielhofwiese bei der Kantonsschule und dem Spital vor. Letzte Woche wurden die Anwohner über das Projekt mit 71 Wohnungen eingehend informiert.



Angepasst an ein komplexes Bau-Umfeld

Die Grünfläche praktisch im Zentrum von Glarus, die sogenannte Spielhofwiese, soll in den nächsten Jahren überbaut werden. Der Start zu diesem Projekt begann jedoch bereits vor über fünf Jahren. «Eine so lange Planungsphase ist sicher ungewöhnlich, spiegelt aber die spezielle Situation dieser speziellen Bauzone wider», informierte Manuel Zweifel, von der Firma Fuchsbau Architekten, an der Informationsveranstaltung die Anwohner am letzten Donnerstag. Diese Situation schilderte im Anschluss der eigentliche Architekt der Überbauung, Reto Fuchs, im Detail den Anwesenden persönlich. So liege die Parzelle in der Verlängerung der markanten Achse zwischen Rathaus und Gerichtshaus, in der vor allem Blockränder mit Innenhöfen vorherrschen. Sie grenzt aber auch an Quartiergebiete, in denen eher filigrane Einfamilienhäuser oder Häuserzeilen dominieren. «Dazu gesellen sich mit der Kantonsschule und dem Spital markante öffentliche Bauten.» Fuchs versteht die geplante Überbauung als Übergang zwischen den unterschiedlichen Bebauungsarten. Durch die Abdrehung jedes einzelnen Wohnhauses in der Wohnzeile wird die Länge der Fassade aufgelockert und bricht so auch mit der harten Fassade der Kantonsschule. In zwei Wohnzellen sollen so 71 Wohnungen zwischen zweieinhalb und fünfeinhalb Zimmer entstehen, welche zum grossen Teil als Eigentumswohnungen vorgesehen sind.

«Die viergeschossigen Zellenbauten zeigen sich mit Flachdächern und Loggias in zeitgemässer Bauweise, interpretieren dabei aber auch die historische Sprache der klassizistischen Kernstadt», führte Fuchs weiter aus. Wichtig bei der Planung seien auch die öffentlichen Wege, welche durch das Projekt aufgewertet werden. Hier zum Beispiel der neue Weg zwischen Kantonspolizei und Spital oder der öffentliche Weg zwischen Kantonsschule ins Quartier unterhalb des Zeughauses. Mit Ausnahme der Besucherparkplätze an der Spitalstrasse bleibt das komplette Areal autofrei.

Nachdem im Vorfeld von den Anwohnern der Parzelle zum Teil heftiger Widerstand vorherrschte, zeigten sich die Teilnehmer an der Informationsveranstaltung zufrieden von der eher diskreten Art der geplanten Überbauung, welche sich auch bei der geringen Ausnützungsziffer von 1,0 ausdrückt. Im Sommer startet nun ein freiwilliges Mitwirkungsverfahren, bevor das Projekt im Herbst öffentlich aufgelegt wird. Bis Ende 2019 hofft Zweifel auf die Bewilligung des Projekts vonseiten Gemeinde und Kanton, sodass mit der Realisierung des 30-Millionen-Projekts 2020 gestartet werden kann.