Angst vor dem Zahnarzt?

Laut einer Umfrage verspüren zwischen 60 und 80 Prozent der Bevölkerung ein Angstgefühl, wenn sie zum Zahnarzt müssen. Bei mir war es jüngst auch wieder so weit.



Oh je
Oh je

«Je älter ich werde, desto mehr Mühe habe ich, zur Kontrolle zu kommen», eröffne ich meinem Zahnarzt gleich nach der Begrüssung. Und dem ist so: Früher hat mir die jährliche Kontrolle nichts ausgemacht, heute tue ich mich eher schwer damit. Nicht dass ich vor dem Termin gleich schlaflose Nächte hätte, aber ich fühle mich nicht wohl. Mein Zahnarzt meint, da werde er sich besondere Mühe geben beim «Sandstrahlen», wie ich die für mich unangenehme Reinigung betitle.

Eigentlich hätte ich keinen Grund fürs Unwohlsein. Da ich die Zähne regelmässig putze und kontrollieren lasse, muss der Zahnarzt eigentlich immer nur Zahnstein entfernen und gründlich reinigen. Ein Loch hatte ich schon lange keines mehr. Also ist der Aufenthalt mit keinerlei Schmerzen verbunden.

Alleine bin ich mit den unangenehmen Gefühlen jedoch nicht: Laut einer Umfrage geben zwischen 60 und 80 Prozent der Bevölkerung an, ein Angstgefühl zu verspüren, wenn der nächste Zahnarztbesuch bevorsteht. Fünf Prozent der Befragten vermeiden den Besuch gar aufgrund einer akuten Zahnarztphobie – und setzen so ihre Zahngesundheit aufs Spiel.

Nun, davon bin ich weit weg. Und ich gebe es gerne zu: Die Kontrolle ist gar nicht schlimm. Mein Zahnarzt sagt gleich zu Beginn, ich solle ein Handzeichen geben, wenn ich eine Pause benötige. Damit nimmt er mir das Gefühl des Ausgeliefertseins. Mit einem Gespräch, das zwar irgendwann einseitig wird, lockert er die Situation zusätzlich auf. Er sagt auch stets, was er macht. Und das «Sandstrahlen» beschränkt er auf die hinteren Zähne; vorne geht es gut mit der Paste, die zwar auch nicht nach einer Delikatesse schmeckt, aber zum Aushalten ist.

Die Kontrolle ergibt auch diesmal keine Beschädigungen meiner Zähne. Also alles gut! Nach einer halben Stunde kann ich mich aus der doch etwas verkrampften Haltung lösen und die Praxis verlassen. Es fällt mir nicht gerade ein Stein vom Herzen, aber ich bin doch deutlich entspannter als beim Eintreffen. Ein Jahr habe ich nun (hoffentlich) wieder Ruhe. Mal schauen, wie ich mich vor dem nächsten Besuch fühle ...