Anmeldeflut am OCHSNER SPORT Tennis Open

Mit Paukenschlägen geht die Anmeldephase des OCHSNER SPORT Tennis Opens in seine letzte Phase. Nachdem der Auftakt in den verschiedenen Tableaus eher schleppend vonstatten gegangen ist, überschlagen sich in den jüngsten Tagen die Ereignisse: Mit Yanick Thomet geht die aktuelle Nummer 13 der Schweiz zum ersten Mal an den Start des Glarner Traditionsturniers. Doch auch der amtierende König von Mollis, Martin Vacek aus Tschechien (N2 15), will seinen Thron verteidigen.



Luca Roshardt – ein langjähriger Teilnehmer – nimmt einen weiteren erfolgsversprechenden Anlauf. (Bild: zvg)
Luca Roshardt – ein langjähriger Teilnehmer – nimmt einen weiteren erfolgsversprechenden Anlauf. (Bild: zvg)

Die Spielervita des 25-jährigen Yannick Thomets, spielberechtigt für die Tennisclubs Malleray-Bevilard und Genève Eaux-Vives, liest sich illuster: Unter den besten 1000 der Welt klassiert, besiegte der Vielspieler aus der Romandie im vergangenen Jahr nicht nur den ehemaligen potenziellen Nachfolger Roger Federers, Robin Roshardt, sondern auch diverse Stammgäste des Tennis Opens, darunter den letztjährigen Finalisten, Luca Schena (N2 21). Letzteres gleich drei Mal. Zu Buche stehen Thomet zudem mehrere Siege auf der ATP World Tour. Thomet ist also ein heisses Eisen, welches die Tennisgötter in das lodrige Feuer des Molliser Tennisturniers geworfen haben.

Martin Vacek – Der König kehrt zurück

Einen Gegner konnte Yannick Thomet im vergangenen Jahr jedoch nicht bezwingen – nämlich den tschechischen Turm Martin Vacek, seines Zeichens amtierender König von Glarus Nord/Mollis. Gleich zweimal trafen die beiden nationalen Spitzenspieler an verschiedenen Veranstaltungen aufeinander, und beide Male zog Thomet den Kürzeren. Man darf gespannt sein, wie sich dieses Duell entwickeln wird und ob die Tennisgötter ein erneutes Aufeinandertreffen der beiden Spitzencracks zulassen werden, auch in Anbetracht eines weiteren Top Cracks.

Luca Roshardt – Der (bislang) Verschmähte

Die gemeinsame Geschichte von Luca Roshardt (N3 33) und des OCHSNER SPORT Tennis Opens liest sich bislang wie ein Märchen ohne das berühmte Happy End. Seit tiefsten Juniorenzeiten dabei, verbindet die Familie Roshardt wohl am meisten Herzblut und Freundschaft mit dem Glarner Tennisturnier nebst den hiesigen Spielern wie Marco Honegger und Stefan Trümpi oder den mehrmaligen Siegern Jiri Lokaj und Raphael Lustenberger. Während Robin mit dem Glarner Tennisturnier nie richtig warm geworden ist, vor zwei Jahren im Final gegen Janusch Graf überraschend scheiterte und weit unter den Erwartungen blieb, hatte Luca mehr Glück: Dem Sieg stand er wohl noch nie so nahe wie im Jahr 2010, als er sich aus der unteren Hälfte eines einzigartig besetzten Tableaus bis in den Final vorgekämpft hatte. Dort traf er auf den sympathischen Basler Stefan Kilchhofer, welche sich an einem späten Sonntagnachmittag auf Augenhöhe im Molliser Alpensand begegneten.

Unvergessenes Finale

Es existieren wenige Regeln, die auf dem Niveau, auf welchem sich die Spitzensportler bewegen, zu beachten sind. Eine davon ist, dass es ab einer gewissen Leistungsdichte keinen Favoriten mehr gibt. Das Einzige, was dann noch entscheidet, sind Momente, welche für die Ewigkeit Bestand haben: Ein Ball, einen Zentimeter zu hoch getroffen mit dem Racket – oder zu tief. Ein Windstoss, welcher den Ball ins Aus befördert – oder ins Netz. Ausgerutscht auf dem durch die Abnutzung ausgelaugten Sand – oder einen Moment zu spät mit der Reaktion. Dies entscheidet über Punkt, Game, Set und Match. Dies traf bislang auch für Luca Roshardt zu.

Die Tennisgötter sind mit dem Tennis Open

Die Entscheidungen der Tennisgötter sind unergründlich und für das Glarnerland von einer einfachen Devise geprägt, denn Roshardt hätte es verdient gehabt, das Tennis Open einmal zu gewinnen. Aber: Geschichte von Spielern mit einer solchen Verbundenheit, einer Treue, einem Charisma und einer derart konstanten Leistung haben nicht nur verdient, das Turnier zu gewinnen. Roshardt muss das Turnier auf einzigartige Weise, wenn möglich mehrmals und unvergleichlich gewinnen. Dann hat er es verdient, in den Turnierannalen als Legende zu erscheinen, wie Raphael Lustenberger oder Seriensieger Jiri Lokaj. Dies trifft auch für Martin Vacek zu, oder in geringerem Masse für Yannick Thomet.

Das Rennen um die Molliser Königskrone ist trotz Titelverteidiger, Kronprinz und Herausforderer neu entfacht – das Happy End so offen, wie noch nie.