Anna-Göldi-Museum feierlich eröffnet

Endlich können sich drei «Glarner Musketiere» zurücklehnen. Sie heissen zwar nicht Athos, Porthos und Aramis, wie im Roman von Alexandre Dumas, sondern schlicht und einfach Wälä, Peter und Fridli. Die Rede ist von Walter Hauser, Präsident der Anna-Göldi-Stiftung, von Projektleiter Peter Bertschinger und last not least von Museumsleiter Fridolin Elmer. Nach nur rund dreijähriger intensiver Vorbereitung, Planung und Aufbau konnte das illustre Trio am Wochenende das neue Anna-Göldi-Museum im Hänggiturm in Ennenda feierlich seiner Zweckbestimmung übergeben.



Aufmerksame Zuhörerschaft. (Bilder: hasp.) Projektleiter Peter Bertschinger hat dank seinem Engagement dafür gesorgt
Aufmerksame Zuhörerschaft. (Bilder: hasp.) Projektleiter Peter Bertschinger hat dank seinem Engagement dafür gesorgt

Das moderne und gänzlich neu konzipierte Museum ist dem tragischen Schicksal der 1782 durch das Schwert hingerichteten Magd Anna Göldi gewidmet und zeichnet die Stationen ihres Lebens nach. Im Zentrum der Ausstellung stehen der ausgezeichnet dokumentierte Prozess und die ausführlichen Folterprotokolle. Darum herum werden die Besucher von einer Themeninsel zur anderen geführt: Hexenwahn, Netzwerk der Macht, Aufklärung, Publizistik, Erinnerungskultur, Rehabilitierung.Symbol und Mahnmal zugleichDie Anna Göldi-Stiftung legt ein besonderes Gewicht auf das Thema Menschenrechte. Deshalb ist deren Einhaltung wie auch der Kampf gegen Amtsmissbrauch und Justizwillkür eine anhaltende Aufgabe. In der neuen Ausstellung wird ein Museumsteil eigens den Menschenrechten gewidmet sein. Für dessen Aufbau und Inhaltsgestaltung konnte Amnesty International als Partnerin gewonnen werden. Das Museum ist gleichermassen Symbol und Mahnmal dafür, was 1782 mit dem Justizmord an Anna Göldi geschah. Es ist aber auch ein Vermächtnis und eine Verpflichtung dazu, dass Menschenrechte auch in der heutigen Zeit unverhandelbar sind.Finanzierung ist gesichertNach einem musikalischen Auftakt durch das Ensemble Musiaque hiess ein sichtlich erfreuter Museumsleiter Fridolin Elmer die zahlreichen, eingeladenen Gäste im geschichtsträchtigen Hänggiturm in Ennenda herzlich willkommen. Er erinnerte nochmals, wie das ambitiöse Ziel Dank der engagierten und mit viel Herzblut getragenen Mitarbeit seiner beiden „Mitstreiter“ und vieler Helfer zustande kam. Viele haben dazu beigetragen, dass das neue Anna Göldi-Museum realisiert werden konnte. Ein grosses Dankeschön geht deshalb an den Kanton Glarus, die Standortgemeinde Glarus und an viele grosszügige Sponsoren, Gönner und Spender. Der Betrag von 800 000 Franken ist praktisch beisammen. Zweifelsohne ein Verdienst von Projektleiter Peter Bertschinger, welcher viele private Mittel einsammelte. Jetzt gilt es, den Betrieb des Museums finanziell abzusichern, weshalb die Stiftung weiterhin Anstrengungen in der Mittelbeschaffung unternimmt. Projektleiter Bertschinger liess die Planungs- und Entstehungsphase des neuen Museums nochmals in Revue passieren. Antonia Banz von büro „raumprodukt“ informierte die Gäste, wie sie und ihre Mitarbeiter vom Auftrag bis hin zur Gestaltung des Anna Göldi-Museums inspiriert wurde. Menschenrechte sind wichtiger als Staatsinteressen!Stiftungsrat Sandro Brotz, bekannter Moderator und Redaktor der „Rundschau“ beim Schweizer Fernsehen SRF, beeindruckte die anwesenden Gäste mit Worten zum Nachdenken. „ Die Geschichte der Anna Göldi ist nicht verstaubt. Sie ist aktueller denn je“, erklärte Brotz mit mahnenden Worten. Als Journalist in Syrien genauso wie in der Türkei habe er gesehen dass es um die Menschenrechte auf dieser Welt nicht gut bestellt sei. Es reiche ein Blick nach Venezuela, nach Jemen und nach Nordkorea, um zu realisieren, dass dort Menschenrechte mit Füssen getreten werden. Dabei erinnerte er auch an drei Fälle, die in diesem Jahr passiert sind. In allen Fällen geht es um Menschen und ihre Rechte. Anna Göldi hatte keine Menschenrechte. Die Hexe, die keine war, steht für eine Justiz, die sich das Recht herausgenommen hat, zu richten. Mit falschen Anschuldigungen, mit wiederholter Folter. Mit einem Prozess, der diesen Namen nicht verdient und bei dem es von Anfang an klar war, wo er enden würde: mit dem Tod Anna Göldis durch das Schwert.Anna Göldi lebtZumindest hatte man diesen Eindruck beim sensationellen Kurzauftritt der freischaffenden, deutschen Schauspielerin Margrita R. Wahrer, die sich in der Rolle der Anna Göldi pudelwohl fühlt, wie sie selbst sagte: „Die Anna Göldi zu spielen ist absolut meine Lieblingsrolle“, offenbarte sie dem Berichterstatter. In der Tat spielte sie diese Rolle unglaublich lebensecht und das Publikum fühlte im Hänggiturm buchstäblich den Atem der Anna Göldi. Langanhaltender Applaus war der verdiente Lohn für diese sensationelle Vorführung, die im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut ging.Öffnungszeiten des Museums· Öffnungszeiten ab 20. August 2017· April bis Oktober: Mittwoch – Sonntag, 13.30 bis 18.00 Uhr· Führungen ausserhalb der Öffnungszeiten auf AnfrageZur Beachtung:Während den Wintermonaten November bis März bleibt das Museum geschlossen.Das Museum ist nicht beheizt. Bei kühler Witterung wird entsprechende Kleidung empfohlen!Weiter Informationen unter der Telefonnummer 055 650 13 54 oder E-Mail [email protected]

Öffentlich Führungen

Die Führungen können ohne Anmeldung besucht werden. Sie kosten pro Person 15 Franken, inklusive Eintritt.

(Das Museum ist unbeheizt. Bei kühler Witterung entsprechende Kleidung mitnehmen.)

Mittwoch 23. Aug. 18.00 Uhr
Samstag 26. Aug. 10.30 Uhr
Mittwoch 30. Aug. 18.00 Uhr
Samstag 2. Sept. 10.30 Uhr
Samstag 9. Sept. 10.30 Uhr
Samstag 16. Sept. 12.00 Uhr
Samstag 23. Sept. 12.00 Uhr
Samstag 30. Sept. 10.30 Uhr

Das moderne und gänzlich neu konzipierte Museum ist dem tragischen Schicksal der 1782 durch das Schwert hingerichteten Magd Anna Göldi gewidmet und zeichnet die Stationen ihres Lebens nach. Im Zentrum der Ausstellung stehen der ausgezeichnet dokumentierte Prozess und die ausführlichen Folterprotokolle. Darum herum werden die Besucher von einer Themeninsel zur anderen geführt: Hexenwahn, Netzwerk der Macht, Aufklärung, Publizistik, Erinnerungskultur, Rehabilitierung.

Symbol und Mahnmal zugleich


Die Anna-Göldi-Stiftung legt ein besonderes Gewicht auf das Thema Menschenrechte. Deshalb ist deren Einhaltung wie auch der Kampf gegen Amtsmissbrauch und Justizwillkür eine anhaltende Aufgabe. In der neuen Ausstellung wird ein Museumsteil eigens den Menschenrechten gewidmet sein. Für dessen Aufbau und Inhaltsgestaltung konnte Amnesty International als Partnerin gewonnen werden. Das Museum ist gleichermassen Symbol und Mahnmal dafür, was 1782 mit dem Justizmord an Anna Göldi geschah. Es ist aber auch ein Vermächtnis und eine Verpflichtung dazu, dass Menschenrechte auch in der heutigen Zeit unverhandelbar sind.

Finanzierung ist gesichert

Nach einem musikalischen Auftakt durch das Ensemble Musique hiess ein sichtlich erfreuter Museumsleiter Fridolin Elmer die zahlreichen, eingeladenen Gäste im geschichtsträchtigen Hänggiturm in Ennenda herzlich willkommen. Er erinnerte nochmals, wie das ambitiöse Ziel dank der engagierten und mit viel Herzblut getragenen Mitarbeit seiner beiden «Mitstreiter» und vieler Helfer zustande kam. Viele haben dazu beigetragen, dass das neue Anna-Göldi-Museum realisiert werden konnte. Ein grosses Dankeschön geht deshalb an den Kanton Glarus, die Standortgemeinde Glarus und an viele grosszügige Sponsoren, Gönner und Spender. Der Betrag von 800 000 Franken ist praktisch beisammen. Zweifelsohne ein Verdienst von Projektleiter Peter Bertschinger, welcher viele private Mittel einsammelte. Jetzt gilt es, den Betrieb des Museums finanziell abzusichern, weshalb die Stiftung weiterhin Anstrengungen in der Mittelbeschaffung unternimmt. Projektleiter Bertschinger liess die Planungs- und Entstehungsphase des neuen Museums nochmals in Revue passieren. Antonia Banz von büro «raumprodukt» informierte die Gäste, wie sie und ihre Mitarbeiter vom Auftrag bis hin zur Gestaltung des Anna-Göldi-Museums inspiriert wurde.

Menschenrechte sind wichtiger als Staatsinteressen!


Stiftungsrat Sandro Brotz, bekannter Moderator und Redaktor der «Rundschau» beim Schweizer Fernsehen SRF, beeindruckte die anwesenden Gäste mit Worten zum Nachdenken. «Die Geschichte der Anna Göldi ist nicht verstaubt. Sie ist aktueller denn je», erklärte Brotz mit mahnenden Worten. Als Journalist in Syrien genauso wie in der Türkei habe er gesehen, dass es um die Menschenrechte auf dieser Welt nicht gut bestellt sei. Es reiche ein Blick nach Venezuela, nach Jemen und nach Nordkorea, um zu realisieren, dass dort Menschenrechte mit Füssen getreten werden. Dabei erinnerte er auch an drei Fälle, die in diesem Jahr passiert sind. In allen Fällen geht es um Menschen und ihre Rechte. Anna Göldi hatte keine Menschenrechte. Die Hexe, die keine war, steht für eine Justiz, die sich das Recht herausgenommen hat, zu richten. Mit falschen Anschuldigungen, mit wiederholter Folter. Mit einem Prozess, der diesen Namen nicht verdient und bei dem es von Anfang an klar war, wo er enden würde: mit dem Tod Anna Göldis durch das Schwert.

Anna Göldi lebt


Zumindest hatte man diesen Eindruck beim sensationellen Kurzauftritt der freischaffenden, deutschen Schauspielerin Margrita R. Wahrer, die sich in der Rolle der Anna Göldi pudelwohl fühlt, wie sie selbst sagte: «Die Anna Göldi zu spielen ist absolut meine Lieblingsrolle», offenbarte sie dem Berichterstatter. In der Tat spielte sie diese Rolle unglaublich lebensecht und das Publikum fühlte im Hänggiturm buchstäblich den Atem der Anna Göldi. Langanhaltender Applaus war der verdiente Lohn für diese sensationelle Vorführung, die im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut ging.

Öffnungszeiten des Museums


· Öffnungszeiten ab 20. August 2017
· April bis Oktober: Mittwoch – Sonntag, 13.30 bis 18.00 Uhr
· Führungen ausserhalb der Öffnungszeiten auf Anfrage

Zur Beachtung:
Während den Wintermonaten November bis März bleibt das Museum geschlossen.
Das Museum ist nicht beheizt. Bei kühler Witterung wird entsprechende Kleidung empfohlen!
Weitere Informationen unter der Telefonnummer 055 650 13 54 oder E-Mail [email protected]

Öffentliche Führungen

Die Führungen können ohne Anmeldung besucht werden. Sie kosten pro Person 15 Franken, inklusive Eintritt.

(Das Museum ist unbeheizt. Bei kühler Witterung entsprechende Kleidung mitnehmen.)

Mittwoch, 23. Aug. 18.00 Uhr
Samstag, 26. Aug. 10.30 Uhr
Mittwoch, 30. Aug. 18.00 Uhr
Samstag, 2. Sept. 10.30 Uhr
Samstag 9. Sept. 10.30 Uhr
Samstag, 16. Sept. 12.00 Uhr
Samstag, 23. Sept. 12.00 Uhr
Samstag 30. Sept. 10.30 Uhr