Anna-Göldi-Museum – Orange Days und Adventsfenster

In unserer Welt geht es vielerorts in einer Weise zu und her, die unerklärlich, unbegreiflich ist, ganz viele Fragen zur Folge hat. Vor derart globaler Problematik macht auch das Weihnachtsfest nicht Halt. Es werden starke, willkommene Akzente gesetzt, um auf Unrecht und Brutalität nachhaltig aufmerksam zu machen – immer mit der Hoffnung verbunden, dass sich hoffentlich zugunsten der Betroffenen bleibende Änderungen zu nachhaltig Positivem ergeben. Ein derartiges Zeichen wurde unlängst durch die Verantwortlichen des Anna-Göldi-Museums und dem Club Soroptimist Glarnerland gesetzt. Es sind orangefarbene Laternen, die in den vielen Fenstern über Tage hinweg leuchten.



Dagmar Doll (links) und Dr. Ursula Helg (Bilder: p.meier)
Dagmar Doll (links) und Dr. Ursula Helg (Bilder: p.meier)

Die Verantwortlichen des Anna-Göldi-Museums haben sich mit dem Club Soroptimist Glarnerland wie in vergangenen Jahren zusammengefunden und leisten dem weltweiten Aufruf zum Stopp von Gewalt an Frauen nachhaltig Folge, vermögen damit hoffentlich ein bedeutsames Sensibilisieren mitzutragen.

Äusseres Zeichen sind – am Tage der Menschenrechte – die weithin leuchtenden Laternen an beschrifteten Fenstern. Abgeschlossen wurde der Anlass mit einem Kerzenziehen, ganz kurzen Reden samt herzlicher Begrüssung und kulinarischen Leckerbissen. Das wärmende Licht ist Hoffnung und Mahnung. Unter kundiger Leitung war zudem ein Kerzenziehen angeboten, in dessen Verlauf gebührend langsam vorzugehen war, sonst wären die Kerzen kaum grösser geworden. Es war ebenso verdienstvoll wie willkommen, dass während den Wartepausen ein wärmender Punsch und Knabbereien genossen werden konnten.

Es begrüssten die Kunsthistorikerin Dr. Ursula Helg vonseiten des Museums und Dagmar Doll, Präsidentin der Soroptimistinnen. Sie gibt ihr Amt nach zwei Jahren turnusgemäss weiter – an Viktoria Romeo Hefti. Soroptimist Glarnerland ist als Organisation weltweit vernetzt und setzt sich für die Rechte von Frauen und Mädchen ein – was einem Grundanliegen des Anna-Göldi-Museums gewiss entspricht.
Gut 120 Soroptimistinnen aus insgesamt 61 schweizerischen Clubs stellen sich unter anderem für hilfreiche Beratungen zur Verfügung. Mitfinanziert wird das Projekt mit dem Titel: «Kinderschutz und Kindeswohl in den Frauenhäusern». Weltweit mitfinanziert werden Umwelt-, Gesundheits- und Ausbildungsprojekte. Es werden zudem Stipendien vergeben. Die Kampagne «Sechzehn Tage gegen Gewalt an Frauen» ist mit «Orange Days übertitelt. Der erste Schweizer Club wurde Ende Mai 1939 in Genf gegründet, mittlerweile gehören den Clubs schweizweit rund 2000 Mitglieder an.

Das Anna-Göldi-Museum konfrontiert die Besuchenden mit Themenbereichen wie Hexenwahn, Netzwerk der Macht, Aufklärung, Publizistik, Erinnerungskultur und Rehabilitierung; im Wissen, dass diese Prozesse nie abgeschlossen sein werden.

Diese Themen standen für einmal im Hintergrund, sie werden später – und immer wieder – aufzugreifen sein. Bei der Öffnung des Adventsfensters dominierten angeregte Gespräche, Verweilen, Kerzen, Licht und Wärme. Hoffentlich sind die Advents- und Weihnachtstage vielerorts von Derartigem erfüllt auch weit über diese Zeitspanne hinaus.