Anna-Göldi-Museum soll im Sommer 2017 eröffnet werden

Der von der Anna-Göldi-Stiftung proklamierte Gedenktag für die zu Unrecht zum Tode verurteilte Magd stand für einmal ganz im Zeichen des Anna-Göldi-Museums. Dieses soll aller Voraussicht noch im Sommer 2017 eröffnet werden. Die Planung und die nötigen Vorarbeiten sind auf gutem Wege. Eine Projektpräsentation zeigte, wie das Museum dereinst aussehen wird.



Historikerin Nicole Billeter und alt Bundesrätin Elisabeth Kopp
Historikerin Nicole Billeter und alt Bundesrätin Elisabeth Kopp

In den geschichtsträchtigen, stimmungsvollen Räumlichkeiten des «Hänggiturms» in Ennenda feierte am vergangenen Samstag die Anna-Göldi-Stiftung den Gedenktag für die zu Unrecht zum Tode verurteilte Magd. Für einmal stand dieser Gedenktag ganz im Zeichen der Projekt-Präsentation des künftigen Museums. Dieses ist als kulturelle Begegnungsstätte von nationaler Bedeutung konzipiert und wird auch dem Thema Menschenrechte in der heutigen Zeit gewidmet sein.

Stiftungsrat und Moderator Fridolin Elmer konnte zur Eröffnung des Gedenktags zahlreiche prominente Gäste begrüssen, unter ihnen alt Bundesrätin und Stiftungsratsmitglied Elisabeth Kopp, die Historikerin Nicole Billeter, Mitglied der Fachgruppe Wissenschaft und Geschichte, und als neues Mitglied in der Stiftung SRF-Moderator Sandro Brotz.

Zum Auftakt referierte Landesarchivar und Leiter der Fachgruppe Wissenschaft und Geschichte, Fritz Rigendinger über die geschichtliche Bedeutung des «Hänggiturms» sowie die historischen Hintergründe im Fall Anna Göldi. Stiftungsrat-Vizepräsident Peter Bertschinger informierte über den Stand und die Entwicklung des Projekts, die Historikerin Nicole Billeter über die Inhalte und Exponate und last but not least Walter Hauser, Stiftungsrats-Präsident über die Anna-Göldi-Stiftung und Menschenrechte.

Grosse und kleine Spenden willkommen


Die Finanzierung dieses ambitiösen Projekts ist ebenfalls auf gutem Wege. Das Ziel von 800 000 Franken ist durch Spenden von 440 000 Franken bereits zur Hälfte gesichert. Davon stehen 200 000 Franken mit hoher Wahrscheinlichkeit in Aussicht. Der Restbetrag soll durch grosse und kleine Spenden abgedeckt werden. Deshalb geht ein Aufruf an alle grossen und kleinen Spender nach dem Motto: «Jeder Rappen zählt».

Das Museum wird ein Hit!


Gespannt erwarteten Stiftungsräte und Gäste die Präsentation von Antonia Banz vom Fachbüro «raumprodukt GmbH». Mit einer PowerPoint-Präsentation, interessanten Ausführungen und Erklärungen erhielten die Anwesenden einen vertieften Einblick in die Planung und das Konzept des neuen Museums. Eines darf man jetzt schon vorwegnehmen. Das neue Museum wird alle Erwartungen bei Weitem übertreffen und zu einem geschichtlichen und kulturellen Treffpunkt erster Güte werden. Die Museumsgestalter haben wirklich an alles gedacht. Dort, wo einst Stofftücher zum Trocknen aufgehängt wurden, werden Museumsgäste nach Glarus in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurückgeführt. Der ganze Hexenprozess wird visuell und mit Zeitdokumenten nochmals aufgerollt. Ein weiterer Schwerpunkt gilt den Protagonisten, unter anderem dem Hexenprozess-Protokollführer Johann Melchior Kubli, Fürsprecher im Hexenhandel um Anna Göldi. Ein weiteres Thema gilt der Aufklärung und den Menschenrechten, Annas Leben wird lebensnah aufgezeichnet, das Netzwerk der Macht und vieles mehr zum Thema werden den Museumsbesucher begeistern und zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen. Das neue Museum widmet sich voll und ganz der Geschichte von Anna Göldi und den Menschenrechten auch in heutiger Zeit.