Antrittsrede Landratspräsident Luca Rimini

Der frisch gewählte Landratspräsident Luca Rimini startete sein Amt mit folgender Ansprache.



(Bilder: ehuber)
(Bilder: ehuber)

Ich möchte mich herzlich bedanken für die Wahl zum 137. Landratspräsidenten des Kantons Glarus und das mir so entgegengebrachte Vertrauen. Es ehrt mich sehr, dass ich die Geschicke des Landrates für ein Jahr leiten darf.

Ich schaue mit freudiger Aufregung auf das kommende Jahr. So darf ich nicht nur hier im Landratssaal die Fäden zusammenhalten, sondern auch an diversen Anlässen, die ja nun wieder stattfinden können, den Landrat und unseren Kanton nach innen und aussen hin vertreten. Ich bin sehr gespannt, auf alles, was auf mich im kommenden Jahr zukommt.

Ich verzichte absichtlich auf die Aufzählung von Statistiken, da ich mich persönlich nicht darüber definiere, sondern lege lieber den Fokus auf das persönlich Geleistete und somit auf das Hier und Jetzt.

Zwölf Jahre in der Politik haben mich vieles gelehrt. Mir ist bewusst geworden, dass grosse Schritte Zeit benötigen und auch viel Geduld einfordern. So packe ich das Jahr mit viel Elan und Durchhaltewillen an.

In den acht Jahren im Landrat, in denen ich auch bei zwei Kommissionen den Vorsitz hatte, habe ich gelernt, dass das Zusammenspiel zwischen Menschen, vor allem auch Menschen aus unterschiedlichen Parteien nicht immer konfliktfrei ist. Und doch habe ich auch hier viele positive Erfahrungen mitnehmen dürfen und bin überzeugt, dass wir im Landrat des Kantons Glarus einen sehr lösungsorientierten und respektvollen Umgang pflegen. Ich wünsche mir, dass das weiterhin so bleibt.

Aber auch in vier Jahren im Landratsbüro durfte ich mit diversen tollen und kompetenten Landratspräsidenten zusammenarbeiten. Ich habe gelernt, dass es sehr bereichernd sein kann, wenn man sich gegenseitig unterstützt und an einem Strang zieht.

Für mich war es sozusagen ein Heimspiel unter meinem Vorgänger, dem scheidenden Landratspräsidenten Hansjörg Marti als Vizepräsident amtieren zu dürfen. Schon vor vielen Jahren durfte ich von Hansjörg Marti lernen. Damals noch als Lehrling mit vielen Flausen im Kopf.

Seine Rolle als Lehrmeister ist er dann scheinbar doch nicht so schnell losgeworden.

Gewissenhaftigkeit, Selbstständigkeit und Direktheit, die lernte ich von Hans-Jörg und schätzte sie auch immer an ihm. Aber auch die Fähigkeit, wenn das Pult vor lauter Papier nicht mehr sichtbar ist, irgendwie die Übersicht bewahren zu können. Ich hoffe, dass mir diese Eigenschaft dann auch in hektischen Sitzungen helfen wird.

Lieber Hans-Jörg, ich danke Dir, auch im Namen aller Anwesenden, herzlich für Dein Engagement für den Landrat. Du hast den Rat kompetent, umsichtig und speditiv geführt. Deine offene Art zu kommunizieren, die gut vorbereiteten Sitzungen und das kollegiale Miteinander haben es mir einfach gemacht, Dein Vize zu sein. Ich wünsche Dir für die Zukunft alles Gute, und wieder etwas mehr Zeit, um dich deinen Herzensprojekten zu widmen.

«Jeder Einzelne ist ein Tropfen, gemeinsam sind wir ein Meer», sagte einst der japanische Autor Satoro. Auch wenn uns momentan vielleicht eher gerade die Schweisstropfen in den Sinn kommen, so glaube ich doch fest daran, dass jeder und jede von uns wichtig ist, damit wir gemeinsam eine gute Politik für unser Volk und den Kanton Glarus machen können. Gemeinsam haben wir die Kraft, einen stabilen Kanton für die Bürger und Bürgerinnen zu bilden. Gemeinsam haben wir die Stärke, Krisen zu überwinden. Gemeinsam haben wir die Kreativität, Neues zu schaffen. Und nur gemeinsam können wir unseren Kanton in die Zukunft führen.

Ich vertrete eine Politik des Machens. Ja, es braucht Diskussionen, verschiedene Meinungen und Ansichten und ja, manches braucht auch einfach seine Zeit, bis es gedeihen kann. Und doch glaube ich, dass wir nur dann vorankommen, wenn wir alle aktiv etwas beitragen und nicht nur darauf warten, bis es jemand anderes es tut. Wenn wir mutig voranschreiten, Innovation fördern, Veränderungen annehmen und dabei immer auch die Menschen, die es betrifft, nicht vergessen, dann können wir erfolgreich die Geschichte unseres Kantons weiterschreiben.

Ich persönlich will meinen Teil zum Ganzen beitragen, mein Bestes geben. Aber auch ich bin nur ein Tropfen im Meer. Ohne die Unterstützung meiner Partei und meiner Parteikolleginnen und -kollegen würde ich heute nicht hier stehen. Auch wenn die Mitte in ihrer neuen Form noch eine junge Partei ist, so steht sie genauso wie ich für das Mitenand. Und eben: «mitenand» und nur «mittenand» hat man die Stärke eines Meeres.

Mit bestem Wissen und Gewissen werde ich mein Landratspräsidentenamt ausführen und ich werde mich mit aller Kraft für die Bürger und Bürgerinnen von Glarus einsetzen und unseren Kanton mit Stolz und Freude auch nach aussen vertreten.

Für mein Amtsjahr als Landratspräsident habe ich folgende drei Wünsche:

1. Lassen Sie uns respektvoll miteinander umgehen. Halten Sie unsere Landratssitten aufrecht und stellen Sie sich nicht selber in Vordergrund, sondern lassen Sie griffige Argumente für sich sprechen.

2. Seien Sie aktiv, mutig und offen. Kommen Sie nicht schon mit vorgefertigten Meinungen in den Landratsaal, sondern hören Sie zu und nutzen Sie die Kraft des Landratsaals, um die Debatten aktiv mitzugestalten.

3. Lassen Sie uns das gemeinsam machen. Kämpfen Sie nicht gegen andere, sondern bringen Sie sich aktiv in den Gremien ein, damit wir gemeinsam Lösungen finden und nicht einfach nur Themen bewirtschaften.

Ich danke Ihnen geschätzte Landrätinnen und Landräte für Ihr Vertrauen und freue mich auf das gemeinsame Jahr.

In diesem Sinne, packen wir das Jahr an und gehen zum Tagesgeschäft über!
Luca Rimini, Landratspräsident