Wieso und woher diese Konnotation stammt ist bislang ungeklärt. Zwar gibt es verschiedene Theorien, doch eine eindeutige Zuweisung kann nicht gemacht werden.
So wurde beispielsweise im alten Rom angeblich am 1. April ein Narrenfest zu Ehren der lebensspendenden Göttin Venus mit rauschenden Orgien und jede Menge mutwilliger Streiche unter Freunden durchgeführt. Genauer gesagt, war ihr der ganze Monat April geweiht.
Zu neuerer Zeit, nämlich 1564 setzte der französische König Karl IX., im Zuge einer Reformierung des Gregorianischen Kalenders,das bis dahin am 1. April gefeierte Neujahrsfest auf den 1. Januar an. Wer dem nicht folgen wollte, oder den neuen Termin vergessen hatte, respektive noch den alten feierte, galt als "April-Narr". Diesen Personen wurde zwar - wie beim Neujahrsfest üblich - etwas geschenkt. Aber diese Geschenke waren Scherze und man erzählte viele Lügen.
Aber auch ausserhalb Europas lassen sich Puzzleteile, die zur Entstehung dieses Brauches beigetragen haben könnten, finden.
In Indien wird seit jeher das "Huli-Fest" gefeiert, ein Fest des Neckens und Täuschens. Das ist zwar eine gute Übereinstimmung, aber ob die indogermanische "Wurzel" als Erklärung für die Entstehung des "1. April" in Europa taugt, ist eher unwahrscheinlich. Im europäischen Sinn "entdeckt" wurde Indien nämlich erst 1498!
Könnte der erste April etwa mit dem Wetter zu tun haben?
Da es den 1. April auch in südlichen Ländern gibt, die im April konstant schönes Wetter kennen, kann das oft trügerische, wetterwendische Wetter den Brauch auch nicht erklären.
Sucht man nach einer „wissenschaftlicheren“ Erklärung könnte man beispielsweise auf diese hier stossen.
Allgemein wird angenommen, das das lateinische "aprilis" (àbrille, mhd. abrelle, franz. avril) wahrscheinlich aus einer vom etruskuskischen aprodita (Aphrodite=Venus) abgeleiteten Kurzform apru(n) entstanden. Aphrodite wiederum ist die griechische Liebesgöttin, der in der römischen Mythologie die Göttin Venus entspricht, die wiederum angeblich am 1. April gefeiert wurde. Ihr wird als Ehre und Anteil bei den Menschen und Göttern angerechnet: mädchenhafte Vertraulichkeit, Lachen und Spiele der Täuschung, Reiz der Verführung und süße Verliebtheit und Lust der Umarmung.
Wie und woher unser Brauch, am 1. April, unsere Mitmenschen zum Narren zu halten genau stammt, ist eine Frage, die nicht ohne weiteres eruiert werden kann.
So oder so, der erste April ist ein Tag des Spasses und des Humors. Wem der Brauch gefällt und diesen lebt, wird sich um dessen Herkunft nicht gross kümmern.
