Arbeiten für die Zukunft des Glarner Gemeindepersonals

Am 23. August 2007 informieren die Projektleitungen Kanton und Gemeinden im Rahmen der Gemeindestrukturreform GL2011 die Mitarbeitenden in den Gemeinden über die Grundsätze für den Umgang mit dem Personal. Ratsschreiber Hansjörg Dürst hat die vorbereitende Projektgruppe präsidiert. Er gibt Einblick in die vergangene und künftige Arbeit der umfangreichen Projektgruppe.



3 Gemeinden 1 Kanton: Ratsschreiber Hansjörg Dürst gibt Einblicke in die Arbeit der Projektgruppen (Bildmontage: jhuber)
3 Gemeinden 1 Kanton: Ratsschreiber Hansjörg Dürst gibt Einblicke in die Arbeit der Projektgruppen (Bildmontage: jhuber)

Ratsschreiber Hansjörg Dürst hat als Projektleiter „Personelles“ keine leichte, aber eine spannende Aufgabe zu bewältigen. Er hält gleich zu Beginn unseres Gespräches fest: „Weder ich, noch mein Stellvertreter Dr. Hans Lehnherr, Leiter des kantonalen Personal-dienstes, haben diese Aufgabe gesucht. Wir nehmen diese Herausforderung aber gerne an“ Die Leitung der Projektgruppe „Personelles“ ist mit Persönlichkeiten besetzt, die fachlich über ein entsprechendes Fundament verfügen und bereit sind, zu ihren vollgepackten Pensen hinzu die notwendige Zeit zu investieren. Dass für die Projektleitung mit Hansjörg Dürst und Hans Lehnherr ein „Tandem“ aber auch mit dem Kernteam Persönlichkeiten mit diesen Qualitäten gefunden werden konnte, ist deshalb ein Glücksfall.

Wichtige Arbeitsbereiche

Die Projektgruppe muss einen umfangreichen Aufgabenkatalog bewältigen und trotz realtiv knapp bemessener Zeit hohe Sorgfalt und Sensibilität walten lassen. Als erste Aufgabe galt es die Grundsätze über den Umgang mit dem Personal – die sozialen Grundsätze – zu erarbeiten. Diese Grundsätze definieren die Grundlagen, wie die Stellenbesetzungen in den neuen Gemeinden vorgenommen werden sollen. Die Grundsätze wurden inzwischen vom Regierungsrat verabschiedet. Sie werden am 23. August 2007 den Mitarbeitenden in den Gemeinden vorgestellt. Damit sind die Aufgaben der Projektgruppe noch lange nicht erledigt. Nun geht es darum, die Lohnstrukturen in den verschiedenen Gemeinden zu analysieren, ebenso die Anstellungsbedingungen und Sozialleistungen, und daraus Empfehlungen für die neuen Gemeinden zu erarbeiten. Ebenso muss die Projektgruppe Empfehlungen erarbeiten, wie der Übergang von den alten zu den neuen Gemeinden konkret bewerkstelligt werden kann.

Breit abgestützte Gruppe

„Bei derart weit gefächerten, sensiblen Aufgaben ist es wichtig, dass die Projektgruppe sehr breit abgestützt ist“, führt Hansjörg Dürst aus. „Sowohl Behördenvertreter/-innen wie Mitarbeiter/-innen sind deshalb gut vertreten. Ebenso ist das Verhältnis Ortsgemeinden / Schulen / Werke und Institutionen ausgewogen, genauso wie die Delegationen der drei künftigen Gemeinden Glarus Nord, Mitte, Süd.“ Das Bestreben, alle Interessengruppen angemessen in der Gruppe vertreten zu wissen, ist offensichtlich und führte zu einem entsprechend grossen Personenkreis. Insgesamt arbeiten 31 Persönlichkeiten mit, wobei die eigentliche Kerngruppe um Hansjörg Dürst und Hans Lehnherr aus Fridolin Marti (Glarus Süd), Käthi Meier (Glarus Mitte), Peter Kistler (Glarus Nord und Leiter Arbeitsgruppe Übergangsbestimmungen), Martin Leutenegger (Leiter AG Lohnstrukturen), Jakob Trümpi (Leiter AG Sozialleistungen) und Max Widmer (Leiter AG Personalrecht/Arbeitsverträge) besteht. Weiter gehören dazu in beratender Funktion die Moderatorin Karin Werner Zentner von der Firma WeZet Glarus, und der Jurist Dr. Michael Merker, Baden, ein Spezialist im öffentlichen Dienstrecht. Ein Pluspunkt für die Projektgruppe ist der Umstand, dass sie mit Kennern der Materie und der hiesigen Verhältnisse dotiert ist.

Kontinuität als Grundsatz

Wie hat man in dieser grossen Projektgruppe die sozialen Grundsätze erarbeitet? „Mit der Gesamtgruppe haben wir einen Workshop und eine Sitzung durchgeführt, mit dem Kernteam zusätzlich vier Sitzungen und innerhalb der Projektleitung noch einige Sitzungen mehr“, führt Hansjörg Dürst aus. Ein Grundlagenpapier wurde gründlich überarbeitet: „Trotz erheblicher Auswirkungen der Gemeindestrukturreform auf die Gemeindebediensteten muss der Kontinuität der Arbeitsverhältnisse Priorität beigemessen werden. Der Reformprozess wird dennoch zu tief greifenden Veränderungen beim Personal führen,“ erläutert Hansjörg Dürst diesen Ansatz.

Weiter will er sich noch nicht in die Karten schauen lassen, da der Informationsveranstaltung Ende August nicht vorgegriffen werden soll. Nur soviel lässt er noch durchblicken: Die Arbeitsatmosphäre sei sehr konstruktiv gewesen, und die Grundsätze seien einstimmig verabschiedet worden. Diese Grundsätze sind Empfehlungen für die Glarner Gemeinden. Ein erstes Feedback wird er am 22. August 2007 entgegennehmen. Dann sollen die Grundsätze den Gemeindepräsidien vorgestellt werden, einen Tag später den Angestellten.

Neue Herausforderungen

Doch die eigentliche Arbeit eigentlich erst richtig los. Bereits haben die verschiedenen Untergruppen die nächsten Aufgaben angepackt. Satte vier Ordner Material hat die Projektgruppe dafür aus den Gemeinden gesammelt. Diese wurden durch die Projektleitung ausgewertet. Dabei wird der Datensicherheit Priorität beigemessen: „Die sensiblen Daten werden anonymisiert, so dass nicht ersichtlich ist, welche Person sich hinter welcher Zahl verbirgt“, versichert Hansjörg Dürst. Die Resultate dieser Auswertung werden den Unter-gruppen Lohnstrukturen, Sozialleistungen und Dienstrecht/Arbeitsverträge sowie Übergangs-bestimmungen zur Verfügung gestellt, die nun Empfehlungen für die verschiedenen Bereiche ausarbeiten werden. Die weitere Bearbeitung sei ein anspruchsvoller Prozess, weil aus den Glarner Gemeinden nicht nur viel, sondern sehr unterschiedliches Material geliefert wurde. Bis Mitte 2007 sollte es soweit sein. Ist der Zeitdruck gross? „Er ist gross, aber nicht erdrückend“, sagt Hansjörg Dürst. „Aber wir benötigen Zeit für unsere Arbeit, denn wir müssen sorgfältig arbeiten. Dass wir das tun, haben wir bei den Grundsätzen für den Umgang mit dem Personal bewiesen.“