Armon Orlik gewinnt Jubiläums-Nordostschweizer

Sieben Tagen nach seinem Sieg mit 60 Punkten am Bündner-Glarner in Arosa trumpfte der 23-Jährige auch im Appenzeller Ausserrohder Hauptort gross auf. Wiederum siegte Orlik mit sechs gewonnenen Gängen. Im Schlussgang besiegte er den Appenzeller Michael Bless. Roger Rychen erlangte mit fünf Siegen Rang 2b.



Roger Rychen (links) bezwingt im Anschwingen den Waadtländer Pascal Piemontesi. (Bild: zvg)
Roger Rychen (links) bezwingt im Anschwingen den Waadtländer Pascal Piemontesi. (Bild: zvg)

Mit einem grandiosen Auftritt hat Armon Orlik das 125. Jubiläums-NOS-Schwingfest in Herisau gewonnen. Er hatte keine Gegnerschaft und realisierte die Siege sieben bis zwölf innert Wochenfrist. Seine Ausbeute ist beeindruckend: Zwölf gewonnene Gänge an den letzten beiden Schwingfesten. Für den Bündner ist es der zweite NOS-Sieg nach 2016 (in Wattwil) und der zwölfte Kranzfestsieg insgesamt. Orlik besiegte im Anschwingen den Entlebucher Joel Wicki mit Lätz und revanchierte sich dabei für die am Unspunnen erlittene Niederlage im fünften Gang. In der Folge besiegte der Bündner auch den Urner Matthias Herger wieder mit Lätz und im dritten Gang Schwingerkönig Kilian Wenger mit Kurz.

Fussstich hiess auch das Siegesrezept im Nachmittagsduell gegen Michael Bless und Stefan Burkhalter war es wieder ein Kurz, der zum Erfolg führte. In der Endausmarchung kam es nochmals zum Duell mit Bless. Dieser erhielt den Vorzug gegenüber den punktgleichen Roger Rychen und Domenic Schneider. Aufgrund des guten Notenblattes des Appenzellers war dieses Verdikt gerechtfertigt, obwohl sie sich zuvor schon einmal duellierten. Wieder setzte sich Orlik durch. Einen Angriffsversuch des Appenzellers konterte Orlik blitzschnell mittels Hüfter. «Nach einem Jahr Unterbruch wieder ein so grosses Fest zu gewinnen freut mich. Da es heuer ein Jubiläums-NOS war, wollte ich den Sieg umso mehr», äusserte sich der Maienfelder. Orlik gewann 2016 das NOS sowie die Bergfeste auf dem Weissenstein und auf der Schwägalp. 2017 blieb er nach seiner am Aargauer Kantonalen zugezogenen Nackenverletzung ohne «grossen» Sieg.

Bless fiel zurück

Roger Rychen und Domenic Schneider, die nicht für den Schlussgang berücksichtigt wurden, belegen gemeinsam den Ehrenplatz. Rychen gewann fünf Gänge, zuletzt gegen Janic Voggensperger. Schneider gewann ebenfalls fünf Duelle und blieb den ganzen Tag unbesiegt. Im letzten Gang besiegte er Andreas Döbeli. Spitzenplätze gab es auch für Martin Hersche, Daniel Bösch und Samir Leuppi. Michael Bless fiel durch den verlorenen Schlussgang auf Rang sechs zurück. Der Appenzeller zeigte einen starken Wettkampf und stoppte im fünften Gang den heuer stärksten Berner Matthias Aeschbacher, den er auszukontern vermochte.

Erster NOS-Kranz für Wenger

Von den zwölf Gästeschwingern gewannen die beiden Berner Matthias Aeschbacher und Kilian Wenger sowie die beiden Innerschweizer Joel Wicki, Matthias Herger den Kranz. Für alle vier ist es der erste NOS-Kranz. Während Aeschbacher, Wicki und Herger erstmals am NOS antraten, war es für Wenger eine spezielle Rückkehr. 2010, bei seinem letzten Gastauftritt (in Näfels), verpasste er den Kranz auf unglückliche Art. Bis zum vierten Gang mischten die Gäste vorne mit. Mit der Niederlage von Joel Wicki gegen Daniel Bösch im vierten und jener von Matthias Aeschbacher im fünften Gang gegen Michael Bless verabschiedeten sie sich bei der Vergabe um den Tagessieg.

Ehrenplatz für Rychen

Die acht Glarner hatten einen Trumpf in Herisau – dieser stach. Roger Rychen kam mit fünf Siegen und einer Niederlage auf den Ehrenplatz. Im Anschwingen bezwang er den Romand Pascal Piemontesi und in der Folge, etwas glücklich, auch den Solothurner Marcel Kropf. Im Duell gegen Joel Wicki ging es Rychen offensiv an und lief dem Entlebucher prompt ins offene Messer. Am Nachmittag gewann der Molliser alle drei Duelle gegen Armin Notz, Eidgenosse Marcel Kuster und zuletzt gegen Janic Voggensperger, den er mit Kreuzgriff zu den Besiegten reihte. Dies reicht zu Rang 2b, 0,75 Zähler hinter Armon Orlik. Den übrigen Glarnern blieb ein Exploit versagt.

Zweitbester Glarner wurde Christian Pianta im Rang 13h. Mit Siegen über Christian Arnold und Fabian Koller und einem Gestellten gegen André Büsser startete der Molliser hervorragend. Doch mit den Niederlagen gegen Werner Schlegel und Urs Giger entschwand der Kranz. Zuletzt bezwang der Mollier den talentierten Thurgauer Lars Hugelshofer und kam so zum dritten Siegeskreuzlein.

Landolt mit gutem Beginn

Im Rang 17l findet sich Christian Jöhl (Mollis) wieder. Er startete schon ungünstig mit einer Niederlage gegen Andrin Poltera. Nach einem zwischenzeitlichen Sieg über Ignaz Hobi folgten drei weitere Niederlagen. Den letzten Gang gegen Patrick Bürgler aber gestaltete der Maurer nochmals siegreich. Einen Rang dahinter folgt Reto Landolt. Der Näfelser erwischte mit Siegen über Patrick Schwyn und Kjetil Fausch sowie einer unabwendbaren Niederlage gegen Daniel Bösch einen guten Beginn. Doch am Nachmittag gewann er keinen Gang mehr. Zwei Niederlagen steht ein Unentschieden mit Jeremy Vollenweider gegenüber. Mit einem Sieg und einem Gestellten schaffte es Christian Schnyder (Näfels) auf Rang 23c. Einen Rang dahinter folgt Sämi Horner (Ennenda) mit einem siegreichen Gang. Thomas Riedi (Netstal) und Patrik Schiesser (Linthal) verpassten den Ausstich und schieden nach vier Gängen aus. (JHE)

Herisau AR: 125. Nordostschweizer Jubiläums-Schwingfest (160 Schwinger, 8000 Zuschauer). Schlussgang: Armon Orlik (Maienfeld bezwingt Michael Bless (Gais) nach 1:17 Minuten mit Hüfter: 1. Orlik 59,00. 2. Domenic Schneider (Friltschen) und Roger Rychen (Mollis), je 58,25. 3. Martin Hersche (Appenzell) 57,75. 4. Martin Roth (Herisau), Lars Geisser (Mörschwil) und Joel Wicki (Sörenberg), je 57,50. 5. Samir Leuppi (Winterthur), Raphael Zwyssig (Gais) und Tobias Krähenbühl (Wetzikon TG), je 57,25. 6. Bless, Daniel Bösch (Zuzwil SG) und Shane Dändliker (Feldbach), je 57,00. 7. Matthias Aeschbacher (Rüegsauschachen), Mario Schneider (Schönenberg an der Thur), Kilian Wenger (Horboden), Ursin Battaglia (Almens) und Damian Ott (Dreien), je 56,75.