Artenreiche Lebensräume erhalten

Im vergangenen Jahr startete Region GHS mit dem Vernetzungsprojekt Glarus Süd. Ziel ist eine grössere Biodiversität im Glarner Hinterland zu erzielen. Die Ausführungsphase des grössten Vernetzungsprojektes der Schweiz hat begonnen und bis jetzt haben bereits 60 Bauern die Teilnahme bestätigt.



für einmal ausgelegt auf einer Wiese Fritz Marti
für einmal ausgelegt auf einer Wiese Fritz Marti

Wie an einer Medienorientierung im Freien zu erfahren war, sollen die Kontakte in nächster Zeit mit den Bewirtschaftern aufgenommen werden. In Verträgen wird diese Bewirtschaftung klar geregelt und die Behörden der neuen Gemeinde Glarus Süd sind in dieses Projekt bereits involviert. Wie Projektleiter Fridli Marti betonte, haben bisher rund 60 der insgesamt 160 Bauern ihre Beteiligung zugesagt. „Wir hoffen natürlich, dass das Interesse an diesem wichtigen Projekt in nächster Zeit noch wächst und deshalb noch viele Bauern überzeugt werden können.“

Profit für Natur und Mensch

Das Glarnerland werde, so Marti, durch dieses Projekt aufgewertet und die Landwirte können mit einer angepassten Bewirtschaftung die angestrebte Biodiversität erhalten. „Vom Vernetzungsprojekt sollen sowohl Menschen wie auch die Natur profitieren.“ Der Flächenanteil der ökologisch wertvollen Fläche soll innerhalb der ersten Periode von sechs Jahren um gut zehn Prozent vergrössert werden. Wenn möglich sollen auch die Übergänge zwischen Waldrand und offenem Weideland aufgewertet werden. Zudem sollten auch zum Teil Rückzugstreifen für die Tiere belassen werden.

Ziel ist es, den Artenreichtum zu erhalten

Normalerweise werden Folien auf einem Bildschirm präsentiert. Für einmal breitete Projektleiter Marti verschiedene farbige Bilder von Schmetterlingen, blumenreichen Magerwiesen, von Hecken und Waldrändern auf einer Wiese in Schwändi aus. „Im Gebiet der neuen Grossgemeinde Glarus Süd kommen noch einige sehr artenreichen Flächen vor.“ Wie Marti weiter ausführte bringe das mit sich, dass immer wieder seltene und gefährdete Tiere und Pflanzenarten zu beobachten sind. Und Ziel dieses Vernetzungsprojektes sei es, dass es auch in Zukunft so bleibe. Ein erster Versuch wurde seinerzeit in Linthal gestartet, wobei erfreulicherweise 18 von 22 Bauern sich an diesem neuen Projekt beteiligten. Diese erhalten dafür einen sogenannten Vernetzungsbeitrag der zu 80 Prozent vom Bund und zu 20 Prozent vom Kanton bezahlt werde.

Mähen mit der Sense

Was für die Bauern von Vorteil, kann für die Artenvielfallt von Nachteil sein. Mit den modernen Maschinen, die dem Bauer die Arbeit erleichtern, gehen leider immer wieder Räume verloren, die vorher über eine grosse Vielfalt an verschiedenen Pflanzen verfügte. Gleichzeitig verlieren die Tiere einen Teil ihres Lebensraumes. „Für mich ist es seit eh und je selbstverständlich auf die Natur Rücksicht zu nehmen. In höheren Lagen wie zum Beispiel im Äschen oberhalb Leuggelen mähe ich immer nur mit der Sense.“ Fridolin Luchsinger, Departementsvorsteher von Glarus Süd erzählte den Anwesenden, dass es für ihn selbstverständlich sei, auch einmal einen Platz mit hohem Gras stehen zu lassen, um dadurch eine Ringelnatter zu verschonen. Für ihn ist es stets ein Genuss zu sehen, wie grosse Mengen von „Heugümpern“ die Wiese wechseln, oder verschiedenfarbige Schmetterlinge von einer Blume zur andern flattern.