Arts of Percussion – die Tödihalle vibrierte

Die Vielfalt, die anlässlich der Musikwoche Braunwald aufklingt, ist von einer Weite erfüllt, die echt bemerkenswert und willkommen ist. Mit «Arts of Percussion» wurde man in eine Klang- und Ausdruckswelt entführt, die sensationell, verblüffend und reichhaltigst war.



Arts of Percussion – die Tödihalle vibrierte (Bilder: p.meier)
Arts of Percussion – die Tödihalle vibrierte (Bilder: p.meier)

Es begann bereits mit dem Betreten der Tödihalle und dem Erfassen der «Gerätschaften» auf der Bühne. Trommeln, Marimba, Vibraphon, Xylophone, Glockenspiel, Flügel, unscheinbarer Tisch mit drei Brettchen im Vordergrund, Konzertflügel – wenn das alles gemeinsam aufklänge, würde sich ganz gewiss Ungeahntes, Ungewohntes ergeben.

Schlagzeugstudentinnen und -studenten, ehemalige Absolventinnen der von Klaus Schwärzler, Raphael Christen und Benjamin Forster geführten Klassen an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) hatten sich auf Einladung der Verantwortlichen der Musikwoche Braunwald mit Hans Brupbacher und Michael Eidenbenz und engagiert Mithelfenden zusammengefunden, eine Vielzahl von nicht selten viel Raum beanspruchenden Instrumenten hoch über den Alltag gebracht und alles spielbereit aufgestellt.
Und nicht bloss während der herzlichen Begrüssung und Einführung durch Klaus Schwärzler zeigte sich, dass eine eingespielte, aus etwas mehr als zwölf Personen bestehenden Gruppe Aussergewöhnliches einstudiert hatte. Es waren Kompositionen, die so viel Spannendes, Forderndes enthalten, die hohe Virtuosität und technisches Können voraussetzen. Und erfreulich war, wie herzlich und anerkennend ausgespielt wurde, mit einer Leichtigkeit und Eleganz, die vonseiten der vielen Besucherinnen und Besucher mit berechtigter Begeisterung und anerkennendem Beifall verdankt wurde.
Alles wurde mit hoher Professionalität, enorm stimmungsreichem Schlagrepertoire und riesiger Reife ausgedrückt. Mal war es enorm wirblig und machtvoll, dann wieder erstaunlich leise, verebbend, sich aus verinnerlichter Ruhe rauslösend wieder mahnend, schreiend, unglaublich wuchtig wurde. Es wurde in stets wechselnden Besetzungen gespielt, nachdem die Inhalte der jeweiligen Komposition in willkommener Kürze erläutert worden waren.

Es wäre vermessen, irgendeine der ungemein spannenden Kompositionen hervorzuheben.
Alles, einfach alles war wertvoll ungewohnt, spannend und erfüllend.
Und man sah und hörte gerne zu. Beispielsweise als die drei jungen Herren vor der Bühne Platz nahmen, drei Brettchen positionierten, Noten bereit machten, sich zunickten und dann mit ihren Fingern ein rhythmisches Spiel hinzauberten, so synchron, adrett, attraktiv, zuweilen enorm schwungvoll, dann wieder besinnlich und ruhig.
Da wurde man in Welten entführt, die so wundersam spannend, schön, wirblig und wuchtig, dann wieder voller Zurückhaltung waren. Man liess sich mittragen, staunte, hatte ganz viel Begeisterung und Bewunderung in sich.
Und mit der Zugabe aus irgendeiner Gegend in Brasilien wuchs beinahe ein dritter Konzertteil. Man hätte noch lange zuhören mögen. Dank kleinem und feinem Barbetrieb verweilten jene, die nicht zwingend die Rückfahrt ins Tal anzutreten hatten.
Man freut sich auf Kommendes, das mit dem Konzert am Freitag endet.