Astronauten in Linthal?

Kürzlich war Erstaunliches zu sehen in Linthal: Eine Gruppe von Gestalten in weissen, weiten Schutzanzügen mit grossen Helmvisieren bewegt sich auf ein Häuschen am Waldrand zu. Es scheint sich um eine Expedition zu handeln, die sich langsam und leise dem Gebäude nähert.



Nidfurn) Beim Honigabfüllen ist eine ruhige Hand gefragt. (© Nadja Stalder-Luchsinger
Nidfurn) Beim Honigabfüllen ist eine ruhige Hand gefragt. (© Nadja Stalder-Luchsinger

Ein vieltausendfaches Summen erfüllt die Luft. Ist dies eine geheime Botschaft, die von den kleinen Forscherinnen und Forschern – sie sind kaum 1,30 Meter gross – entschlüsselt werden muss?

Das Bienen-Universum erforschen

Bei dem geheimnisvollen Gebäude handelt es sich um das Bienenhaus des Imkers Stefan Manser. Es steht seit 1934 an derselben Stelle. Die «Astronauten» sind 13 Kinder, für die das Abenteuer schon mit dem Überstreifen der Schutzkleidung begonnen hat. Die vom Imker vorgegebenen Regeln: Keine hastigen Bewegungen, ruhiges und leises Verhalten, verstehen sich für die Teilnehmenden einer solchen Expedition natürlich von selbst!

Drohnen-Einsatz!

Im Bienenhaus dürfen die Kinder erleben, wie Drohnen aus den Waben schlüpfen. Die sehen fast aus wie Bienen, sind aber grösser und können nicht stechen. Deshalb ist es möglich, sie auf der Hand krabbeln zu lassen. Ganz anders als die Drohnen im Film!

Faszination führt zu Verstehen

Was Stefan Manser erzählt und zeigt ist unglaublich spannend für die Kinder (und die begleitenden Eltern ebenso). Aus der Faszination wird ein Verstehen des Bienenuniversums und dessen Umwelt. Auch schwierige Themen können jetzt angesprochen werden: Weil zurzeit fast alle Wiesen gleichzeitig gemäht wurden, ist das Futter für die Bienen rar. Und weil auch in vielen Gärten kaum einheimische Pflanzen stehen, kommen die Bienen in Not.

Respekt? Logo!

Für die Kinder werden die Zusammenhänge vom respektvollem Umgang mit der Natur und dem Wohlergehen der Bienen begreifbar. Aus diesem Verständnis lassen sich viele konkrete Schritte ableiten, die sich im eigenen Umfeld machen lassen.

Am einfachsten: einmal die Blumen wachsen lassen, die von selbst im Garten kommen. Das bringt viele Vorteile: es ist kein Giessen notwendig, spart Geld, sieht schön aus und ist den Bienen zu Nutze.

Mmm, fein!

Nun dürfen die Kinder Honig direkt aus der Wabe schlürfen! Das ist ein ganz besonderes Geschmackserlebnis. Jedes Kind erlebt und weiss nun, woher der Honig wirklich kommt. Danach beginnt der Imker mit dem Honigschleudern und die Kinder kommen beim Abfüllen des Honigs zum Einsatz. Das Glarnerland hat nun 13 Honig- und Bienenfans mehr!

Naturerlebnisse fördern

Der WWF Glarus, einer der grössten Vereine des Kantons, setzt schon lange auf die positiven Effekte von Faszination, Verständnis und Respekt. Speziell für Kinder werden viele Erlebniskurse angeboten, geleitet von der Kräuterfrau und Vereinspräsidentin Adriana Oswald.

Der nächste Anlass der Kindergruppe findet am Samstag, 15. 9. statt:

Basteln und Schnitzen mit Naturmaterialien im Wald

Für Kinder ab 6 Jahren

Pfadiheim Rauti, Risi, Näfels

Anmeldung via 055 640 84 09

Der nächste Anlass der Kindergruppe findet am Samstag, 15. 9. statt:

Mehr Informationen gibt es zudem hier: https://events.wwf.ch/eventselection.aspx?eventid=13e3e2bb-bc61-e811-a861-000d3ab543cf