Altmodisch und staubig muss eine Geschichtsdarstellung nun wirklich nicht sein. Im Gegenteil, wir können unsere Geschichte frisch und neuzeitlich darstellen und spätere Generationen werden das auf ihre Weise tun. Die bisherige Abteilung Kantonsgeschichte hat jahrzehntelang ihre Aufgabe erfüllt. Aber jetzt genügt sie den heutigen museologischen und publikumswirksamen Massstäben nicht mehr und muss von A bis Z erneuert werden. Aber keine Angst, alles, was uns lieb und wichtig ist, bleibt erhalten. Vieles wird aber neu beleuchtet. Die Besucher sollen aber einen leichteren Zugang finden.
Aus eigenen Mitteln kann das Museum eine solche Ausstellung nicht finanzieren. Mit den Einnahmen aus Eintrittsgeldern der 7000 bis 12 000 jährlichen Besucher, aus Führungen, aus verrechenbaren Dienstleistungen und Spenden finanziert das Museum den Museumsbetrieb und den Unterhalt. Aber schon für diese Aufgaben ist das Landesmuseum auf Landesbeiträge angewiesen. Ein Teil des Betriebes wird durch jährliche Beiträge aus dem Lotteriefonds finanziert.
Ausstellungen sind teuer
Eine anspruchsvolle Ausstellung ist immer ein aufwendiges Unterfangen. Viele Monate Vorbereitung sind nötig bis der Besucher fast selbstverständlich einem interessanten Thema gegenüberstehen kann. Viele Themen müssen neu erarbeitet werden, was tiefgründige Recherchen erfordert und viel Wissen verlangt. Eine überzeugende Konzeption steht am Anfang, eine anspruchsvolle Umsetzung am Schluss. Eine Wechselausstellung, wie sie das Museum alle zwei Jahre präsentiert, erfordert Mittel in der Grössenordnung von 50 000 bis 300 000 Franken. Eine neue Dauerausstellung wie das Textildruckmuseum, das Militärmuseum oder nun die Kantonsgeschichte kostet gut und gerne 1 Million Franken. In diesen Fällen reichen die für die Kultur zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel aus dem Lotteriefonds nicht mehr aus und der Landrat aktiviert dann sein kulturelles Gewissen und stellt die erforderlichen Mittel auf dem Budgetweg zur Verfügung.
Attraktivität und Betrieb des Museums gefährdet
Die Kultur im Kanton Glarus geniesst einen hohen Stellenwert und leistet einen wesentlichen Beitrag an die Attraktivität der Region. Der glarnerische Kulturbetrieb funktioniert weitgehend im Milizsystem. Stiftungsrat und Museumskommission arbeiten ehrenamtlich, oft jahrzehntelang. Damit sie aber mit Engagement und Initiative an die Arbeit gehen können, sind sie auf die Unterstützung der öffentlichen Hand angewiesen. Dem Kanton ist es bisher gelungen, seinem Museum die erforderlichen Mittel auch ohne kantonales Kulturbudget zur Verfügung zu stellen. Wenn die Lotteriegelder nun allenfalls nicht mehr im bisherigen Umfang zur Verfügung stehen, dann sind nicht nur die Vereine, Chöre, Orchester und Theater betroffen, sondern auch die Aktivitäten des Museums. Die Museumskommission hofft, dass die Landsgemeinde einen weisen Entscheid trifft und der Freulerpalast ein beliebter Begegnungsort für Einheimische und Gäste aus nah und fern bleiben kann.
Attraktive Ausstellungen dank Lotteriegeldern
Das Museum des Landes Glarus im Freulerpalast ist nicht nur eine Stätte der Pflege und Verwahrung von glarnerischem Kulturgut. Das historische Museum sieht es als grosse Aufgabe und Pflicht an, die Kantonsgeschichte anschaulich zu vermitteln. In gut zwei Monaten wird die vollständig erneuerte Ausstellung zur Kantonsgeschichte eröffnet.