Sie waren die ersten, welche unter den Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Krise leiden mussten und dürften auch die letzten sein, welche diese noch zu spüren bekommen. Das Verbot von Anlässen Ende Februar kam für viele in der Eventbranche einem Arbeitsverbot gleich. Im Kanton Glarus waren der Sternmarsch und der Fastnachts-Umzug im Kantonshauptort die ersten Events, welche abgesagt werden mussten. Aktuell sind «Sound of Glarus» Ende August und die «Glarner Messe» Ende Oktober die letzten, welche aufgrund von Corona nicht stattfinden werden. Kürzlich wurde auch bekannt gegeben, dass die OLMA in St.Gallen in diesem Jahr nicht durchgeführt wird. «Damit war für uns klar, 2020 können wir komplett streichen», betonte dazu Adrian Hug, CEO Standbau Hug AG. Aus diesem Grund erstrahlte auch seine Firma am letzten Montag im Rahmen von «Night of Light» für zwei Stunden. Die in Deutschland ins Leben gerufene Aktion hat das Ziel, zusammen mit der Politik einen Branchendialog zu führen, um die heterogene Veranstaltungs- und Kulturbranche vor einer massiven Insolvenzwelle zu retten und somit Tausende von Arbeitsplätzen, aber auch eine gesellschaftliche Dienstleitung aufrecht zu erhalten. In der Schweiz erstrahlten so weit über tausend Objekte rot, darunter neben dem Gebäude von Standbau Hug in Näfels speziell auch das Rathaus in Glarus. Dort, wo Ende August die Hauptbühne des «Sound of Glarus» gestanden hätte. Marco Fiore, Inhaber der Beschallungs- und Beleuchtungstechnik-Firma Fima Tech GmbH, hofft, dass dies auch in einer anderen Hinsicht als Symbol aufgefasst werden kann. Sein Unternehmen ist als Techdienstleister unter anderem als AV-Intergrator, wie für Installationen von Audio-Video-Systeme in Seminar-Kongress-Zentren, Kirchen und ähnlichem besonders betroffen. «Vielleicht zeigt dies ja, dass die Politik unsere Probleme und Anliegen aufgenommen haben.» Für sein Unternehmen rechnet er sogar damit, dass er die Auswirkungen bis tief ins kommende Jahr spüren wird. «Alle werden nicht mit heiler Haut aus der Situation herauskommen und dann stehen Investitionen sicher nicht an erster Stelle.» Viele in der Branche müssen bereits jetzt auf das Ersparte und Reserven zurückgreifen, sowie im privaten Bereich Abstriche machen, um auf lange Sicht über die Runden zu kommen. «Die Massnahmen und Kredite, die der Bund gesprochen hat, sind schön und gut, verlagern aber das Problem eigentlich nur auf später», blickt Hug weiter. Denn was in diesem Jahr nicht stattfinden konnte, wird im kommenden Jahr nicht kompensiert. «Es finden nicht plötzlich doppelt so viele Events statt, dafür ist der Markt eh schon eher gesättigt», meint dazu Martin Huber, bergklang AG. Aber auch zum Beispiel das Sound of Glarus über sechs statt den normalen drei Tagen durchzuführen, sei nicht realistisch. Klar freue er sich, dass aktuell kaum Tickets zurückgegeben wurden, diese seien aber halt für 2021 bereits verkauft. «Und auch hier ist die Zahl der Besucher im Herzen von Glarus begrenzt.» Während für viele Glarnerinnen und Glarner fast schon Normalität eingekehrt ist oder zum Greifen nah scheint, blickt die Event- und Installationsbranche mit einem sorgenvollen Auge in eine noch weiter entfernte Zukunft.