Auch die Veteranen werden wachsam sein

Die eben eingereichte Initiative „Schutz vor Waffengewalt“ ist Thema aller Schützen-Hauptversammlungen, die derzeit landauf-landab abgehalten werden. Nicht anders bei den Glarner Schützenveteranen, die am letzten Samstag, bereits zum zweiten Mal hintereinander, im „Freihof“ Luchsingen zusammentraten.


Ihr Präsident Ernst Gnos, Schwanden, hielt im Jahresbericht fest, dass bereits bei der Revision des Waffengesetzes auf Grund der Schengenabkommens statt eines Gesetzes zur Missbrauchsbekämpfung ein eigentliches Misstrauensgesetz entstanden ist - Misstrauen gegenüber den Bürger und Sportschützen. Die Initiative aber richte sich auch noch gegen die Armee und das freiwillige, sportliche Schiessen, ohne sich um die eigentlichen Ursachen des Waffenmissbrauchs, z.B. durch Kriminelle, zu kümmern; so betrachtet sei das Volksbegehren eine Mogelpackung, gegen welche die Schützen immer und überall klar Stellung nehmen müssen. Das sei auch eine ganz wichtige Aufgabe der Schützenveteranen.

Schützentradition Teil unserer Identität

Als lebendigen und zeitlosen Sport, der schon seit hunderten von Jahren betrieben wird, bezeichnete Regierungsrat Dr. Andrea Bettiga das Schiessen. Die Schützenvereine hätten mit der Kameradschaftspflege eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe, und die Schützentradition sei Teil unserer nationalen Identität. Edgar Aerni, Mitglied des gesamtschweizerischen Vorstandes, forderte ebenfalls zum Kampf gegen die Initiative und damit gegen weitere Beschränkungen des Schiesswesens auf. Namens der Gemeinde Luchsingen erklärte Kurt Schwab, man sei stolz auf den eigenen Stand; der Gemeinderat sei nicht bloss schützenfreundlich, sondern er stehe auch dazu. Der Präsident der Feldschützen Luchsingen, Markus Ramseier, äusserte sich im gleichen Sinne, ebenso Willy Bowald als Vertreter des Kantonalschützenvereins und Werner Widmer, Vizepräsident der Veteranen von Baselstadt.

Bestätigter Vorstand

Die Hauptversammlung, musikalisch begleitet von der Tödimusik unter der Leitung von Markus Meli, erledigte die statutarischen Geschäfte in Minne. Unter den 112 Stimmberechtigten sass auch Ehrenpräsident Hanspeter Zweifel.Der Verband zählt nun 356 Mitglieder (Vorjahr 362), davon 85 Ehrenveteranen. Neu Aufgenommen wurden 13 Schützinnen und Schützen des Jahrgangs 1949. Die Totenehrung galt zehn Kameraden, davon fünf Ehrenveteranen. Bestätigt wurde der gesamte Vorstand: Präsident Ernst Gnos sowie Felix Leuzinger, Kurt Hunold, Sebastian Hauser, Karl Britt, Franz Michel und Röbi Gaus. Am 22. August findet im Gewehrstand Luchsingen und im Pistolenstand Ennenda das Jahresschiessen statt (mit Festzelt in Luchsingen). Die Glarner besuchen auch das Eidgenössische Schützenfest für Veteranen und Lausanne; als Kostenbeitrag wurden 4000 Franke bewilligt. Der Vorstand erhielt die Kompetenz, das 100-Jahr-Jubiläum im Jahre 2010 zu planen, wofür 8000 Franken zur Verfügung stehen.

Ehrungen

Zehn 80-Jährige wurden mit Goldzweiglein und Urkunde in den Stand der Ehrenveteranen erhoben:

Edy Braun, Netstal; Georg Jakob, Näfels; Urs Kindlimann, Schwanden; Hans Oppliger, Glarus; Rolf Piatti, Niederurnen; Hans Rudolf Reck, Niederurnen; Karl Schuler, Hätzingen; Karl Schwitter, Näfels; Karl Stadler, Engi, und Hans Zimmermann, Glarus.

Als Sieger der Jahresmeisterschaft Gewehr, bestehend aus vier Wettkämpfen, durfte Ernst Hefti, Luchsingen, den Wanderpreis entgegennehmen; bei den Pistolenschützen waren es Franz Michel, Oberurnen (50m) und - zum dritten Mal hintereinander - Friedrich Hösli, Ennetbühls (25m).

Die 1. Veteranen-Feldmeisterschafts-Auszeichnung (für 10 alle im Veteranenalter geschossene Ehrenmeldungen) erhielten Ernst Hefti, Luchsingen, und Hans Zweifel, Linthal; die 2. Auszeichnung (für sechs weitere Karten) ging an August Bachmann, Haslen; Christian Koch, Niederurnen; Alois Tschudi, Näfels, und Heinrich Zimmermann, Schwändi.