Auch Glarner Firmen liefern Qualitätsprodukte an den Nestlé-Konzern

Einmal mehr gelang es den Verantwortlichen der Glarnerischen Staatsbürgerlichen Gesellschaft eine wichtige Persönlichkeit zu einem Referat nach Glarus einzuladen. Das Interesse am Vortrag von Peter Brabeck, CEO von Nestlé AG, war sehr gross. d



Peter Brabeck
Peter Brabeck

Die ersten zwangslosen Kontakte mit dem berühmten Gast fanden schon im Restaurant Blume statt. Bereits hier hatten Vertreter der Glarner Wirtschaft und Politik kurz Gelegenheit einige Worte mit Peter Brabeck zu wechseln. Anschliessend bat der Moderator des Abends, Fridli Hauser, die Anwesenden zur Dislokation in den Soldenhoffsaal.

Einstimung mit einem kurzen Film

Bevor der Gastreferent mit seinem, von allen mit Spannung erwarteten Vortrag startete, wurden den in „Schare“ erschienen Besuchern ein kurzer Film vorgeführt. Für viele sicher überraschend zeigte der Film, dass einige Szenen bei der Kunststoff Schwanden AG gedreht wurden. Diese Firma produziert verschiedene Kunststoffteile für die Nespresso-Kaffeemaschine, welche nach anfänglichen Bedenken zu einem riesigen Verkaufsschalger bei Nestlé avancierte. Anschliessend war zu erfahren, dass noch weitere Firmen wie Netstal Maschinen AG Näfels, Grüninger AG Mitlödi oder Widmer Werkzeugbau AG Näfels, zu den Lieferanten vom Nestlé Konzern zählen.

Strategie beginnt mit einem Traum

Als begeisterter Motorradfahrer kenne er das Glarnerland vom Durchfahren, denn nach seiner Meinung sei der Klausen der aufregendste Pass in der Schweiz. Er fühle sich in diesem schönen Saal mit Gemälden von Soldenhoff sehr wohl und erklärte, dass auch der Maler lange Zeit den Traum vom Fliegen hegte. Seine Pläne eines Nurflügel Flugzeuges seien halt um Jahrzehnte zu früh entstanden, denn der heutige B2-Flieger der USA sei nicht anderes als die Fortsetzung seiner Pläne. Hier wie auch bei vielen Entscheidungen und der Lancierung von Produkten ist der Zeitpunkt wichtig. Für eine Strategie brauche es immer zuerst einen Traum, Dieser sollte aber immer realitätsbewusst sein, sonst ist ein solcher Traum „nicht’s Wert“. In der Anfangsphase braucht es ein Zukunftsbild ohne Details und ohne fotografische Einzelheiten. Eine Strategie in vier Teilen sollte effizient in alle Bereichen des Unternehmens greifen und zwar in Innovation/Renovation, Verfügbarkeit der Produkte, Nähe zum Kunden und Kommunikation mit dem Konsumenten. Heute steht bei Nestlé der Konsument im Mittelpunkt der Forschung um so den effektiven Bedürfnissen und den Wünschen entsprechen zu können. Ein Unternehmen muss in der Lage sein, eine zu erwartende Krise vorherzusehen, um so den Kurs rechtzeitig zu korrigieren und entscheidende, zukunftsweisende Schritte einzuleiten.

Zahlen zum Nestlé Konzern

Nestlé erzielte im vergangenen Jahr einen Konzernumsatz von gegen 90 Milliarden Franken und einen Gewinn von 11.9 Mrd. Franken. Jährlich gelingt es den Verantwortlichen und den Mitarbeitern von Nestlé den Umsatz um 5.5 bis 6.0 % zu steigern und dies bereits seit den vergangenen zehn Jahren. Tag für Tag werden weltweit gut eine Mrd. Produkte von Nestlé verkauft. Direkt beschäftigt das weltweit tätige Unternehmen gegen 260.000 Mitarbeiter, insgesamt sind es gegen eine Mio. Menschen welche in irgend einer Art für Nestlé tätig sind. Pro Jahr investiert Nestlé im Durchschnitt 1.8 Mrd Franken in Forschung und Entwicklung. Seit einiger Zeit wird viel in den Bereich Wellness investiert. Nach der Technologiewelle wird die Wellnesswelle der grosse Motor der Zukunft sein. Weltweit werde gegen 550.000 Landwirtschaftsbetriebe von Nestlé betreut und liefern die Ernte an den Konzern.

Wasser – die Ressource der Zukunft

„Wasser ist bei uns die Nummer eins. In dieses „blaue Gold“ investieren wir schon seit längerem und beobachten die Entwicklung weltweit mit gewissen Sorgen. Wasser wird für die Menschheit zum grössten Energieproblem der Zukunft. Fünf Liter Wasser pro Person ist ein absolutes Menschenrecht. In der heutigen Zeit wird dieses „blaue Gold“ noch viel zu leichtsinnig und unvernünftig verbraucht. Vor allem in der Landwirtschaft wird dieses „Kapital“ unnötig verschleudert. Die im Moment vorherrschende Idee, Biotreibstoff herzustellen ist ein absoluter „Blödsinn“. Für den Anbau von Mais oder Weizen, woraus schlussendlich der Biotreibstoff hergestellt wird, muss unsinnig viel Wasser verbraucht werden. Es ist sinnvoller in Zukunft in dieser Hinsicht nach besseren Lösungen zu suchen. Auch ist die Meinung irreführend, dass mit vielen hunderten Milliarden Franken die Klimaerwärmung aufgehalten werden kann. Die Klimaerwärmung kann nicht aufgehalten werden, sie kann lediglich mit sinnvollen und zahlbaren Massnahmen hinausgezögert werden.“ Mit diesen Worten hatte der Referent die Anwesenden sicher aufgerüttelt und zum Nachdenken aufgefordert.

Nach einer interessanten Diskussion wurde Peter Brabeck von den Anwesenden mit grossem Applaus verabschiedet. Ein grosser Dank gilt auch der Glarnerischen Staatsbürgerlichen Gesellschaft unter der Federführung von Fridli Hauser, für diesen äusserst interessanten Anlass.