Auch Stützpunkt Glarus Nord in Betrieb

Seit Mittwoch ist auch der Stützpunkt Glarus Nord der Sozialen Dienste in Betrieb. Am kommenden Dienstag werden alle örtlichen Sozialbehörden ihre Dossiers übergeben haben.



Der Stützpunkt Nord der Sozialen Dienste befindet sich an der Bahnhofstrasse 24 in Näfels. (Bild: Madeleine Kuhn-Baer)
Der Stützpunkt Nord der Sozialen Dienste befindet sich an der Bahnhofstrasse 24 in Näfels. (Bild: Madeleine Kuhn-Baer)

Überall stapeln sich in den neuen, schön umgebauten Räumlichkeiten an der Bahnhofstrasse 24 in Näfels Kisten und Harasse. Die Büros sind noch nicht alle fertig eingerichtet, doch der Betrieb läuft bereits.

Für verschiedene Bereiche zuständig


Beim Augenschein am Freitagvormittag übergibt die Gemeinde Bilten die Akten. Renate Zwicker, Leiterin des Biltner Sozialamtes, führt Jakob Beglinger, Leiter der Hauptabteilung Soziales, in die 28 aktuellen Dossiers ein. Sie wird am Montag ihre neue Stelle im Stützpunkt Glarus Nord antreten. «Es ist für mich eine Chance, neu in einem Team arbeiten zu können», sagt sie. Die Übergabe der Akten bedeute für die Biltner Sozialbehörden eine Entlastung, vor allem auch im Vormundschaftswesen: «Die Fälle werden immer komplizierter und umfangreicher. Da braucht es ein breites Fachwissen.»


Oftmals tangierten die Fälle auch andere Bereiche wie beispielsweise die Opferberatung. Diese wird neben der Sozialhilfe und der zivilrechtlichen Mandatsführung neu ebenfalls im Stützpunkt Nord angeboten, ebenso Alimentenhilfe und Bewährungshilfe. «Das ist auch für die Klienten ein Vorteil: Hier finden sie alles unter einem Dach», meint Renate Zwicker. Zudem sei die Erreichbarkeit nun viel besser.


Teilweise seien Bedenken geäussert worden, dass mit der Kantonalisierung des Sozial- und Vormundschaftswesens die Nähe zu den Hilfe Suchenden nicht mehr gewährleistet sei. Im Stützpunkt Nord arbeiten jedoch bisherige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinden Bilten, Niederurnen und Näfels. «Das ist eine Erleichterung für die Klienten», ist die Biltnerin überzeugt.

Grösster der drei Stützpunkte im Kanton


Mit 785 Stellenprozenten, aufgeteilt auf elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ist Glarus Nord der grösste der drei Stützpunkte im Kanton Glarus. Er wird geleitet von Willi Hunziker, Leiter der Abteilung Soziale Dienste des Departementes für Volkswirtschaft und Inneres.


Jakob Beglinger freut sich über die schönen Büros in den zwei Stockwerken und die gute Infrastruktur, die derzeit installiert wird: «Die Leute sind gefordert. Die Auszahlung der Sozialhilfe muss ab Januar über unser System funktionieren.» Er sei aber zuversichtlich, dass es klappen werde. Anschliessend stehe die Vereinheitlichung der Dossiers auf dem Programm.


Am kommenden Dienstag werden sämtliche Sozialbehörden ihre Akten übergeben haben. Bis Ende Jahr liegt die Entscheidungsbefugnis noch bei den örtlichen Behörden, ab 1. Januar ist die Kantonalisierung des Sozial- und Vormundschaftswesens vollzogen. Sie gehört zu den zentralen Vorhaben im Rahmen der Gemeindestrukturreform «GL 2011: 3 starke Gemeinden – 1 wettbewerbsfähiger Kanton».