Auf den Spuren der Pioniere

Die Ennendaner Turnveteranen genossen eine gemütliche Schiffsreise von Biel nach Solothurn und landeten mitten in der eidgenössischen Pioniergeschichte.



Turnveteranen Ennenda am Hafen von Biel (Bild: zvg)
Turnveteranen Ennenda am Hafen von Biel (Bild: zvg)

Die Ausschreibung der diesjährigen Vereinsreise, eine Aareschiffahrt, liess auf den ersten Blick nichts Spektakuläres vermuten. Genauso unspektakulär zeigte sich das Wetter, grau in grau, tiefhängende Wolken entlang der Jurakette. Mit der Passage der Schleuse in Port war bereits ein Kernstück der beeindruckenden Geschichte über die Regulierung der Pegelstände von Murten-, Bieler- und Neuenburgersee und dem Aareabfluss passiert, aber vielen nicht bewusst. Doch dazu später mehr.

«Öufi» Stadt

Während die gut gelaunte Gesellschaft das Mittagessen genoss, führte die Reise am historischen Städtchen Büren an der Aare, idyllischen Naturlandschaften und unzähligen Storchennestern vorbei in die Barockstadt Solothurn. Die «heilige» Zahl 11 prägt die Stadt Solothurn seit der Römerzeit, als die beiden Stadtheiligen Urs und Viktor in Solothurn enthauptet wurden. Als 11. Stand in die Eidgenossenschaft aufgenommen, findet man heute 11 Kirchen, Brunnen, Türme und auch rund um und in der Kathedrale St. Urseren dreht sich alles um die Zahl elf. Zu guter Letzt gibt es eine «Öufi»-Uhr mit nur 11 Ziffern, die zur vollen Stunde auf 11 Glocken das Solothurnerlied spielt. Bei so viel «Öufi» kann der Kopf schon etwas «drummelig» werden. Da hilft nur noch ein «Öufi»-Bier in einem der heimeligen Restaurants oder am Ufer der Aare.

Juragewässer-Korrektion        

Ab dem 17. Jahrhundert erhöhte sich das Flussbett der Aare zwischen Aarberg und Solothurn durch Ablagerungen von Geschiebe. Überschwemmungen, Versumpfung und Malaria waren die Folgen. Die erste Korrektur, die Eindämmung und Vertiefung der Aare im 19. Jahrhundert genügte nicht. Ab 1936 erfolgte die Umsetzung der zweiten Korrektion. Die Aare wurden mit dem Bau des Hagneckkanals von Aarberg in den Bielersee umgeleitet. Mit dem gleichzeitigen Bau drei weiterer Kanäle zwischen Murten-, Bieler- und Neuenburgersee konnte der Wasserspiegel der drei Seen abgesenkt und mit der Schleuse in Port reguliert werden. Eloquent vermittelte Peter Bossi die Geschichte dieses Meisterwerks. Er schloss mit dem Hinweis und einem verschmitzten Lächeln «damit ihr nun wisst und zu Hause erzählen könnt, wo ihr heute gewesen seid». Spannend, danke Peter. Grossen Dank und Applaus durften auch This Knobel für die tolle Idee und Organisation sowie Armin Fischli für die sichere Fahrt entgegennehmen.