Aufbau eines Glasfasernetzes: Gemeinderat beantragt Investitionsbeitrag von 5 Mio. Franken

Ein leistungsfähiges und zukunftsfähiges Kommunikationsnetz ist die Grundlage für eine erfolgreiche digitale Zukunft. Der Gemeinderat Glarus beantragt deshalb der Gemeindeversammlung vom 26. November 2021, einen Investitionsbeitrag von 5 Millionen Franken an ein Projekt der Technischen Betriebe Glarus (tb.glarus) zum Aufbau einer Glasfaserinfrastruktur in der Gemeinde zu bewilligen. Der Investitionsbeitrag setzt sich zusammen aus 3,5 Millionen Franken aus dem Verkauf des Kupferkabelnetzes der tb.glarus an UPC und einem zusätzlichen Betrag von 1,5 Millionen Franken.



Symbolbild Glasfasernetz Glarus und Erklärvideo «Warum Glasfaser tb.glarus» (zvg)
Symbolbild Glasfasernetz Glarus und Erklärvideo «Warum Glasfaser tb.glarus» (zvg)

Die Datenmengen, die über das Internet verschickt oder empfangen werden, nehmen rasant zu. Mit der immer stärkeren Nutzung von digitalen Produkten, Speicherorten, Streamingdiensten oder Homeoffice wird eine Verbesserung des Kommunikationsnetzes unumgänglich. Eine leistungsfähige und langlebige Telekommunikationsinfrastruktur ist wichtig für die Standortattraktivität von Glarus.

Glarus will auf die Glasfasertechnologie setzen

Die momentan in der Gemeinde Glarus vorhandenen Kommunikationsnetze basieren weitgehend auf Koaxial- und Kupferkabeln mit beschränkten Bandbreiten. An der Gemeindeversammlung vom 27. November 2020 wurde der Verkauf dieses flächendeckenden Koaxialkabelnetzes (herkömmliches Kommunikationsnetz mit Kupferkabeln) der Technischen Betriebe Glarus an die UPC Schweiz GmbH (heute Sunrise UPC GmbH) beschlossen. Der Gemeinderat möchte den Erlös aus dieser Transaktion von 3,5 Millionen Franken und zusätzlich 1,5 Millionen Franken, total also 5 Millionen Franken, in ein Projekt der tb.glarus zum Bau eines Glasfasernetzes in der Gemeinde investieren. Glasfasern zur Datenübertragung sind sehr leistungsfähig und haben eine hohe Lebensdauer. Das Netz soll nach erfolgtem Bau auch anderen Kommunikationsanbietern zur Verfügung stehen.

Investition durch öffentliche Hand ist notwendig

Die Gemeinde Glarus hat eine Bevölkerungsdichte von 120 Personen pro Quadratkilometer, was sehr gering ist im Vergleich zum Beispiel zur Stadt Zürich mit einer Bevölkerungsdichte von 4779 Personen pro Quadratkilometer (Bundesamt für Statistik, 2021). Folglich ist die Anzahl der potenziellen Anschlüsse in der Gemeinde Glarus im Vergleich zu anderen Standorten unterdurchschnittlich gering, was die Errichtung eines Glasfasernetzes überdurchschnittlich teuer macht. Deshalb ist die alleinige Finanzierung eines Glasfasernetzes für die tb.glarus nicht tragbar bzw. es ist nötig, dass die Gemeinde Unterstützung leistet. Vorgesehen ist, dass die Gemeinde einen einmaligen à-fonds-perdu-Beitrag in der Höhe von 5 Mio. Franken an die Kosten für die Erstellung der Glasfasergrundinfrastruktur leistet, die tb.glarus dafür das Betreiben und die Wartung der Infrastruktur sowie alle weiteren Kosten und Risiken übernehmen. Auch zahlreiche andere Schweizer Gemeinden beteiligen sich finanziell am Aufbau solcher Glasfaserinfrastrukturen in ihren Siedlungsgebieten.

Standortvorteil für Unternehmen und Private

Mit dem Aufbau einer Glasfaserinfrastruktur erhalten die Einwohnerinnen und Einwohner sowie die Unternehmen in unserer Gemeinde ein hochleistungs- und zukunftsfähiges Datennetz für eine Vielzahl von Anwendungen (schnelles Internet, TV, Telefonie, Smart Home, Smart City usw.).

Der Gemeinderat ist überzeugt, mit dieser Investition zur Standortattraktivität beizutragen und beantragt deshalb der Gemeindeversammlung vom 26. November 2021, einem Investitionsbeitrag an die tb.glarus von 5 Millionen Franken für die Errichtung einer Glasfasernetzinfrastruktur zuzustimmen.

Die Glasfaser-Technologie

Die Glasfaser-Technologie ist zukunftsorientiert, garantiert eine sehr schnelle und leistungsfähige Datenübertragung und ist weniger anfällig für Störungen als die bisherigen Kupfer- oder Koaxialkabelnetze. Glasfasernetze verfügen auch über eine grössere Bandbreite als beispielsweise Kupfer- oder Koaxialkabelnetze, was bedeutet, dass gleichzeitig mehr Informationen transportiert werden können als bisher. Die Glasfasertechnologie erfüllt die stetig wachsenden Anforderungen an Datennetze und unterstützt so die Digitalisierung.

FFTH-Anschlüsse

Damit die Endnutzer in einem Gebäude von dieser Technologie profitieren können, sollen FTTH-Anschlüsse (Fiber To The Home) installiert und jedes Gebäude mit Glasfasern ausgerüstet werden können. Ein FTTH-Anschluss ist frei von Kupferkabeln und umfasst Glasfaserkabel auf der gesamten Strecke von der Ortszentrale bis zum Router im Haus oder in der Wohnung.