Aus «4+1» wird «6+2»

Der Gemeinderat Glarus Süd hat die Resultate der Vernehmlassung zur «Zukunft Schulen Glarus Süd» ausgewertet. Zuhanden der Herbstgemeinde- versammlung 2013 werden verschiedene Varianten ausgearbeitet, neu eine mit sechs Standorten für die Primar- und zwei Standorte für die Oberstufe.



Die Gemeinde Glarus Süd informierte über die Resultate der Vernehmlassung (von links): Daniel Dobler
Die Gemeinde Glarus Süd informierte über die Resultate der Vernehmlassung (von links): Daniel Dobler

Ein nicht kleiner Aufschrei ging letztes Jahr durch die Bevölkerung von Glarus Süd. Die Idee von neun bisherigen Primarschulen auf vier zu reduzieren, fand keinen grossen Anklang in der Öffentlichkeit. Dies zeigte auch die Vernehmlassung, welche bis im Dezember 2012 gelaufen ist. «Für viele war dieser Schritt einfach zu rArtikeladikal», meinte die Vorsteherin des Departements Schule und Familie, Brigitte Weibel. Aufgrund der demografischen Entwicklung und der finanziellen Lage der Gemeinde wäre das Modell «4+1» zwar das Beste gewesen, die Auswirkungen auf die betroffenen Dörfer sei in den Rückmeldungen gewichtiger gewertet worden. So entstand in letzter Zeit eine neue Variante mit sechs Primarschulstandorten – zusätzlich zu Linthal, Schwanden, Mitlödi und Matt neu Braunwald und Hätzingen – sowie zwei Oberstufenstandorte in Schwanden und Linthal.

Neues Modell


«Wie es mit der Schule in Glarus Süd weitergeht, liegt aber ganz in der Hand der Gemeindeversammlung», betonte Gemeinderätin Irena Zweifel Schiesser. So werde das Modell «6+2» sicher nicht als einzige Variante an der kommenden Herbstgemeindeversammlung vorgestellt. «Wir werden auch genau ausarbeiten, was es für die Gemeinde heissen wird, wenn wir die Schulen so belassen wie bis anhin.» Weiter räumt Zweifel ein, dass die Versammlung auch der Erarbeitung spezieller Profile für die Schulen zustimmen könne. «Da dies mit deutlich höheren Kosten verbunden sein wird, brauchen wir hier den Auftrag durch das Volk.» Konkret müsste das Plenum Planungs- und Umsetzungskredite dafür sprechen. In der angespannten finanziellen Lage der Gemeinde sei dieses Vorhaben jedoch schwierig. «Der gesamte Gemeinderat hat ja den Auftrag gefasst, Sparpotenzial aufzuzeigen», räumte Weibel ein. Im Bereich Schule sei dies vor allem mit der Reduktion von Standorten möglich. Das jetzige System steht und fällt zudem, nach Meinung von Weibel, mit den Lehrpersonen. «Solange wir Lehrpersonen haben, die in kleine Gesamtschulen wie Braunwald unterrichten wollen, geht das gut. Was passiert aber, wenn wir diese Stellen nicht mehr besetzen können?»

Weitere Abklärungen

Die nötigen Abklärungen für die verschiedenen Varianten nimmt nun das zuständige Departement in die Hand. Miteinbezogen werden Interessengruppen, politische Parteien und Mitarbeitende. Eine gemischte Arbeitsgruppe nimmt sich zudem dem Anliegen der Bevölkerung und der Vereine für die künftige Nutzung von Schulgebäuden und dem Umgang leerstehender Schulräume an. Sodass bis im Herbst die wichtigen Grundlagen bereitstehen, damit die Gemeindeversammlung konkret über die Zukunft der Schulen in Glarus Süd befinden kann.