Aus Rücksicht auf den Wolf … – einzelne Wanderwege zeitweise sperren!?

Nun liegt sie also auf dem Tisch – die Forderung, dass Wanderwege zeitweise gesperrt werden sollen! Noch hat Barbara Fierz (Pro Natura) es als grossen Wunsch an den Tourismus und die Gemeinden formuliert.



Leserbrief von Karl Mächler zum Thema Wolf (zvg)
Leserbrief von Karl Mächler zum Thema Wolf (zvg)

Der Wolf ist da und er soll aus meiner Sicht in sehr begrenzter Anzahl auch bleiben dürfen. Dazu braucht es jedoch eine Regulierung, die nicht nur von der Anzahl gerissener Nutztiere abhängig ist. Zu Tode gestürzte und verletzte Tiere als Folge einer Jagd durch den Wolf und weitere Kriterien – wie vom Regierungsrat an seiner Sitzung vom 4. Mai aufgegriffen – müssen zu einer Regulierung (also Dezimierung!) des Wolfsbestandes in unserem Kanton führen. Nun, da warten wir jetzt gespannt auf die Verordnung des Bundes.

Absolut kein Verständnis kann ich der eingangs erwähnten Aussage von Frau Fierz «einzelne Wanderwege sollten zweitweise gesperrt werden» entgegenbringen! Am Ende des Tages entscheiden dann die Wölfe, wo wir uns in unserem Kanton noch bewegen dürfen und wo nicht! Und auf dem «Tourismusflyer» des Kantons Glarus sehen wir in Zukunft einen Wolf und das Netz der Wanderwege mit Verbotstafeln bei den gesperrten Wegen … und/oder Glarnerland Tourismus entwickelt eine App, damit einheimische und ausserkantonale Wanderlustige jederzeit wissen, wo wann welche Wanderwege gesperrt sind. Wobei dann die Frage, ob unter diesen Umständen überhaupt noch Gäste ins Glarnerland kommen wollen, noch nicht beantwortet ist.

Weiter wird von Frau Fierz immer wieder der Herdenschutz angesprochen und ein Ausbau gefordert. Wer die Topografie des Glarnerlands und seine rund 90 Alpen nur ein bisschen kennt, weiss, dass dies eine Forderung ist, die an vielen Orten nicht – und an anderen Orten nur mit riesengrossem Aufwand – realisierbar ist. Aber eben, es gilt die Meinungsfreiheit und dazu gehört, dass auch realitätsfremde, unüberlegte und in ihrer Konsequenz nicht zu Ende gedachte Forderungen geäussert werden dürfen …

Karl Mächler, Ennenda