Ausgewandert, um zu Hause anzukommen

In den historischen Räumlichkeiten des Freulerpalastes präsentierte Mathias Jenny seine Doppelbiografie über zwei Glarner Auswanderer.



Mathias Jenny mit Verlegerin Gaby Ferndriger (Bild: zvg)
Mathias Jenny mit Verlegerin Gaby Ferndriger (Bild: zvg)

Der Historiker und Germanist durfte eine grosse Schar Interessierter begrüssen und die Glückwünsche von Verlegerin Gaby Ferndriger entgegennehmen. Sie lobte die gute Zusammenarbeit, die sich schon beim Theaterstück «Brandnacht» bewährt hatte. Jenny sei ein sehr unkomplizierter, liebenswerter und bescheidener Autor.

Mathias Jenny las aus seinem Buch, illustrierte seine Worte mit historischen Bildern und aktuellen Fotos und verstand es, seine Zuhörer zu fesseln. Das Konzept, mit dem aus bescheidenen Verhältnissen stammende Jost Spelty aus Netstal und dem aus der Mittelschicht kommenden Heinrich Jenny aus Ennenda zwei Biografien zu verknüpfen, scheint sich bewährt zu haben. Das Gemeinsame daran ist, dass sie zur gleichen Zeit in St. Petersburg gelebt und dabei ihren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufstieg begründet haben. Anlass für das Buch war unter anderem, dass der Autor, der auch Kunstkenner und -sammler ist, Bilder von Heinrich Jenny gekauft hatte.

Die konzentriert zuhörenden Gäste der Vernissage hätten sich wohl in der Jugendzeit einen solchen Geschichtslehrer wie Mathias Jenny gewünscht, denn er verstand es, sein Publikum zu faszinieren und die historischen Sachverhalte farbig darzustellen. Wichtig waren ihm die historischen Fakten und das Buch ist keineswegs ein historischer Roman, sondern enthält zwei Biografien, die durch aufwändiges Quellenstudium erarbeitet wurden, auch wenn dann gewisse Lücken entstanden sind. Diese musste Mathias Jenny durch Interpretation schliessen.

Mathias Jenny: Ausgewandert, um zu Hause anzukommen – Eine Glarner Doppelbiografie zwischen St. Petersburg, Santiago und New York. 200 Seiten, Verlag Baeschlin. Ladenpreis ca. 39 Franken