Ausstellung bringt Licht ins Dunkle

Mit einem Trickfilm und einer Podiumsdiskussion ist am vergangenen Montag die Ausstellung «Willkommen zu Hause – Gewalt in Familie und Partnerschaft» eröffnet worden. Die Ausstellung thematisiert die verschiedenen Aspekte dieses oft tabuisierten Themas.



Die Ausstellung im Gemeindehaus in Ennenda informiert eindrücklich über Ursachen und Risikofaktoren von häuslicher Gewalt. (Foto: Fredy Bühler)
Die Ausstellung im Gemeindehaus in Ennenda informiert eindrücklich über Ursachen und Risikofaktoren von häuslicher Gewalt. (Foto: Fredy Bühler)

Der Film erzählt die Geschichte eines kleinen Knaben, der unter der unberechenbaren und brutalen Aggressivität des Vaters schwer leidet. Er zeigt aber auch, dass es Wege aus einer solchen Gewaltspirale geben kann. Gewalt in der Familie hat viele Ursachen, Formen und Auswirkungen. Deswegen lässt sie sich nicht mit einem allgemeinen Rezept lösen. Dazu kommt, dass häusliche Gewalt oft tabuisiert wird, und deswegen die Hilfe für Betroffene erschwert.

Auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion unter der Leitung von Audrey Hauri, Leiterin Soziale Dienste des Kantons Glarus, haben über die Vielschichtigkeit der häuslichen Gewalt eindrucksvoll erzählt. Die Buchautorin Louise Hill las als ehemalige Betroffene aus ihrem Buch «Teufelskreis». Helene Hirsiger, Mitarbeiterin des Frauenhauses Luzern und Petra Baumann, Opferberatung Kanton Glarus, berichteten von ihren Erfahrungen mit Betroffenen. Und Dr. iur. Peter Rüegger, ehemaliger Leiter des Kommissariats Ermittlungen Stadtpolizei Zürich und Hansueli Brunner, Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) Glarus, erweiterten die Sicht aus der Perspektive von amtlichen Stellen.

Die verschiedenen Aspekte beleuchten in der Ausstellung mehrere Stelen. Mit Audio- und Video-Elementen stellen sie alltägliche Situationen häuslicher Gewalt in vielen Facetten dar und ermöglichen so Einblick in die Lebenswelt von Betroffenen.

Öffnungszeiten für Schulklassen

Die Ausstellung im Gemeindehaus Ennenda dauert bis zum 16. September 2021. Sie ist für Schulklassen an Werktagen von 9 bis 11 Uhr und von 14 Uhr bis 16 Uhr geöffnet. Eine Anmeldung auf der Website von Joyning-GL.ch ist erwünscht.

Für die Öffentlichkeit ist die Ausstellung an Werktagen von 16 bis 20 Uhr und am Wochenende vom 11. und 12. September von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

Am Donnerstag, 9. September, wird um 20 Uhr der Film «Je ne te voyais pas» in der Buchhandlung «Wortreich» in Glarus gezeigt. Der Film zeigt die Möglichkeit, aus dem Opfer-Täter-Schema auszusteigen und zur Normalität zurückzufinden.