Ausstellungen Sam Pulitzer The Premise of a Better Life/ Just Another Story about Leaving

«Kannst du dir das leisten?» «Wartest du auf einen Moment, der nicht kommen wird?» Sam Pulitzer spricht uns, die Betrachter/-innen, mit seiner Serie von Fotografien, die im Zentrum der Ausstellung im Kunsthaus Glarus steht, direkt an.



(Bild: zvg)
(Bild: zvg)

Die aneinander gereihten Fragen, die Gemeinplätze der Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft, zwischen Leben und Arbeit ins Spiel bringen, schaffen vermeintliche Intimität. Sie handeln von möglicher Individualität. Was führen wir und was führt ihr für ein Leben? Wie können wir es optimieren und in welche Richtung wollen wir es verbessern? The Premise of a Better Life richtet sich auch nach innen; nicht nur auf Sam Pulitzer als Person, sondern auch auf ein unscharfes «Wir», das jeden meinen könnte. Unter welchen materiellen und politischen Bedingungen arbeiten Künstlerinnen und Künstler heute? Was bedeutet künstlerische Autorenschaft? Obwohl Sam Pulitzer in seinen Werken immer geschriebene Sprache benutzt sowie mit Zitaten aus Literatur und Popkultur arbeitet und damit auf den ersten Blick eine Zugänglichkeit respektive Lesbarkeit suggeriert, so ist seine direkte Ansprache an das Publikum oftmals verschlüsselt. Die Autorschaft, wie auch potenzielle Leserschaft der Texte bleibt unklar. Manche Quellen werden entschlüsselt, andere bewusst verborgen gehalten. Immer wieder geht es in den Arbeiten von Sam Pulitzer um Distanz, um formale Reduktion, Lücken und Leerstellen, die einem (visuellen) Versprechen entgegengesetzt werden.

27. Oktober 2019 bis 1. März 2020
Just Another Story about Leaving

Eine Ausstellung über die Sammlungen des Glarner Kunstvereins kuratiert von Michèle Graf, Selina Grüter und Sveta Mordovskaya in Zusammenarbeit mit Stefan Wagner.
Mit Werken von Carl Andre, Eva Barto, Helen Dahm, Maria Eichhorn, Max Ernst, Christine Gallati, Hermann Haller, David Hockney, Ansichten der Ausstellung von Zoe Leonard aus dem Jahr 1997, einem Titel von Urs Lüthi, Bridget Riley, Vre Tschudi, unbekannte Künstler/-in, Edouard Vallet, Louis Auguste Veillon und David Wojnarowicz.