Autobetrieb Sernftal AG gut unterwegs

Die 117. ordentliche Generalversammlung der Autobetrieb Sernftal AG im Gasthaus Sonne in Elm – nach 2019 erstmals wieder physisch durchgeführt – warf keine hohen Wellen. Verwaltungsrats-Präsident Mathias Zopfi durfte auf ein bewegtes Jahr zurückblicken und wagte einen Ausblick, welcher Mut macht.



VR-Präsident Mathias Zopfi: Autobetrieb Sernftal ist ein attraktiver Arbeitgeber
VR-Präsident Mathias Zopfi: Autobetrieb Sernftal ist ein attraktiver Arbeitgeber

«Die Pandemie und der dadurch entstandene Rückgang der Fahrgastzahlen hat zwar die Autobetrieb Sernftal AG in Bedrängnis gebracht, aber wir sind mit einem blauen Auge davongekommen», bilanzierte VR-Präsident Mathias Zopfi in seinen Begrüssungsworten. «Der ÖV in der Schweiz, mit einem Minus von 60%, hat sich noch nicht erholt, aber durch gute Frequenzen auf einigen Linien (544, ins Kies oder 542, nach Schwändi) sind wir als fittes Unternehmen langsam wieder auf dem Weg zum Vorkrisenniveau und auch die Liquidität darf weiterhin als gut bezeichnet werden.»

Attraktiver Arbeitgeber

Im Dezember 2020 rutschte ein Teil der Niederentalstrasse ab, was zu einer monatelangen Sperrung der wichtigen Verbindung ins Kies führte (Umleitung via Tannenberg bis 3.9.2021 erfolgreich und unfallfrei zu Ende gebracht). Dies benötigte einen Mehrbedarf von bis zu vier Chauffeuren/Chauffeusen, welcher teilweise durch Pensionierte und anderem befristet angestelltem Fahrpersonal bestritten wurde.

Die vielen langjährigen wie auch flexiblen Mitarbeiter zeigen aber auch, dass der Autobetrieb Sernftal AG ein sehr verlässlicher Arbeitgeber ist. Stellvertretend dafür sind speziell erwähnt: Max Bernet, welcher nach über 33 Jahren als Betriebsleiter Ende 2021 in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wurde. Sepp Luchsinger seinerseits schaffte es auf genau 50 Betriebsjahre bei der AS, welche 15 Mitarbeitende in Vollzeit sowie zwei Mitarbeitende in einem Teilzeit-Pensum beschäftigen.

Statutarische Geschäfte im Eilzugstempo erledigt

Sowohl das Protokoll der 116. GV vom 30. Juni 2021 wie auch der Geschäftsbericht und die Jahresrechnung 2021, welche mit einem Unternehmensgewinn von Fr. 128 836.93 (2020 = Fr. 55 240.94) abschliesst – soll auf den Gewinnvortrag von Fr. 1 150 139.97 übertragen werden – wurden einstimmig genehmigt. Ein weiteres Mal wurde eine Entnahme aus der gesetzlichen Reserve getätigt, um die Auswirkung der Pandemie abzufedern. Die AS braucht daher keine zusätzlichen Ausgleichszahlungen des Bundes in Anspruch zu nehmen.

Ebenso einstimmig Zustimmung fand der Bericht der Revisionsstelle, die Entlastung des Verwaltungsrates und die Wahl der Revisionsstelle E. Luchsinger Revision & Treuhand AG, Nidfurn.

Linienbus-Flotte muss kontinuierlich ersetzt werden

In der Wintersaison hat die AS den Betrieb ins Kies übernommen (Kleinbusse mit 4x4-Antrieb).

Im Auftrag der Gemeinde Glarus Süd werden im Sernftal und rund um Schwanden bereits diverse Schulstandorte angefahren. Bei einer Ausschreibung der Gemeinde Glarus Nord konnte die AS mit einem attraktiven Angebot überzeugen und bringt Schüler zum Schwimmunterricht aus den verschiedensten Gemeinden in die lintharena Näfels. Dafür steht ein Doppelstockreisecar der Marke Setra S 431 DT im Einsatz. Dieser in Grün gehaltene Bus mit 80 Sitzplätzen stand vorher in Luxemburg im Einsatz und steht natürlich auch für andere Fahrten zur Verfügung.

Für zwei 12-Meter-Busse ist das «Lebensende» absehbar und sie müssen ersetzt werden. Der VR hat sich entschieden, neu mit der Marke Mercedes – qualitativ hochstehende Produkte mit emissionsfreien Antrieben – einen Versuch zu wagen.

Mit bewährtem Team weiter

VR-Präsident Mathias Zopfi zeigte sich erfreut und auch dankbar, dass er mit der gleichen, motivierten Crew (Dr. Andrea Bettiga, Vizepräsident, Ennenda; Jakob Wohlwend, Matt; Hansjürg Rhyner, Glarus; Stefan Maduz, Elm und Mathias Grünenfelder, Erlinsbach AG) weitermachen kann. Einen speziellen Dank entbot er auch Geschäftsführer Daniel Schmidt, welcher sich längst als Touristiker über das Sernftal hinaus einen Namen geschaffen hat und sich bietende Chancen nutzen will.

Mit einer Schweigeminute gedachte die GV des verstorbenen Walter Spälty, welcher insgesamt während 33 Jahren im VR der Autobetriebe Sernftal AG sass. Zusammen mit seinem Grossvater und mit seinem Vater schaffte es die Spälty-Dynastie auf 100 Jahre Verwaltungsrat. Daraus ist auch die Schenkung eines Busses im Jahre 2012 entstanden.

Kaspar Luchsinger als Vertreter der Luftseilbahn Kies-Mettmen AG dankte Daniel Schmidt für den grossen «Hosenlupf» in der Zeit der Umfahrung ins Kies, welcher sich mit Kosten von ca. 4 Millionen Franken niedergeschlagen hatte.

Der ehemalige VR-Präsident Kaspar Rhyner platzierte noch einmal ein offenbar abgelehntes Begehren, bei der neuen Altersresidenz in der ehemaligen Therma/Electrolux in Schwanden eine Haltstelle einzurichten (Bus Linie 543 nach Sool.