Die Linthkommission plant eine Aufweitung des Escherkanals im Gebiet Kundertriet in Mollis (Gemeinde Glarus Nord). Im letzten Jahr wurde das Bauprojekt als Entwurf erarbeitet und beim Kanton Glarus sowie beim Bundesamt für Umwelt BAFU zur Vorprüfung eingereicht.
Mittlerweile sind die Rückmeldungen von Bund und Kanton eingetroffen. Sowohl die Fachstellen des Kantons Glarus als auch das BAFU begrüssen das Projekt und stellen Subventionen von bis zu 80% der gesamten Investitionssumme von CHF 9,2 Mio. in Aussicht. Die verbleibenden Kosten werden – wie alle eigenen Projekte des Linthwerks – durch das Linthkonkordat finanziert, bestehend aus den Kantonen St. Gallen, Glarus, Schwyz und Zürich.
Gespräche mit Bund, Kanton und Gemeinde
In ihren Rückmeldungen haben Bund und Kanton einige kleinere Anträge und Optimierungsvorschläge formuliert. Weiter wurde angeregt, zusätzliche Daten zu erheben.
Wesentlich ist, dass der Schutz des Siedlungsgebiets vor Hochwasser auch mit dieser Renaturierungsmassnahme vollumfänglich erhalten bleiben muss. In den nächsten Wochen wird das Projektteam des Linthwerks die Rückmeldungen mit dem BAFU, dem Kanton Glarus sowie der Standortgemeinde Glarus Nord besprechen und das Vorhaben entsprechend zu einem definitiven Bauprojekt ausarbeiten. Anschliessend kann ein offizieller Subventionsantrag beim Bund und Kanton eingereicht werden.
Bei einem optimalen Projektverlauf wird die Aufweitung Kundertriet voraussichtlich im Herbst 2025 in die öffentliche Auflage gelangen. Die Bevölkerung wird davor detailliert über das Projekt informiert. Das Vorhaben wird zudem bereits seit Beginn durch einen Beirat begleitet, in dem die wichtigsten Anspruchsgruppen vertreten sind – darunter Vertreter der Gemeinde Glarus Nord, der Meliorationsgenossenschaft Riet, des Glarner Bauernverbands, der Umweltorganisationen und der kantonalen Fachstellen.
Vielfältiger Nutzen der Aufweitung
Die Aufweitung Kundertriet erfüllt einen vielfältigen Nutzen. Aufweitungen gelten als ideale Massnahmen für die Renaturierung und stehen im Einklang mit dem Hochwasserschutz. Die Linthkommission stellt für die Revitalisierung das Land im Kundertriet, das sich im Besitz des Linthwerks befindet, zur Verfügung. Das Projekt beinhaltet zudem eine Kiesentnahmestelle. So ist das Linthwerk in der Lage, gezielt Geschiebe zu entnehmen und damit auch im Hinblick auf vermehrte Hochwasserspitzen die Abflusskapazität im Escherkanal sicherzustellen.