Bahngeschichten 3

Die Sache mit der Musik im stark besetzten Waggon.



In loser Folge soll hin und wieder über Auffälliges bei Bahnfahrten berichtet werden. (Archivbild: e.huber)
In loser Folge soll hin und wieder über Auffälliges bei Bahnfahrten berichtet werden. (Archivbild: e.huber)

Auf der Fahrt ab Zürich HB in die heimatlichen Gefilde liess es sich eine Mitfahrende nicht nehmen, ab ihrem topmodernen Gerät Musik so zu hören, dass der halbe Wagen mitbeschallt wurde. Es gäbe zwar Kopfhörer und die Möglichkeit des verinnerlichten Lauschens, aber auf diese Idee kommen nicht alle.

Also, die Musik klang auf. Mir gegenüber hatte sich eine recht entscheidungsfreudig wirkende Dame hingesetzt. Sie las – und hörte die überlauten, zuweilen fürchterlich scheppernden Klänge. Sie bat mich, auf ihre Handtasche aufzupassen, stand auf und begab sich zur besagten Musikhörerin. Es dauerte nicht lange – die Musik wurde deutlich leiser, und war dann kaum mehr hörbar. Die Besitzerin der Handtasche kam zurück, bedankte sich fürs Aufpassen und meinte vor dem Weiterlesen, dass es ja Musik und Musik gebe, aber das Gehörte sei echt grottenschlecht gewesen. In Wädenswil verliess sie den Zug, mich zog es ins Glarnerland zurück.