Bahnhof Betschwanden: Abbruch oder Erneuerung?

Wenn bis Herbst 2013 eine geeignete Nutzung gefunden wird, stehen die Chancen gut, dass der Bahnhof Diesbach-Betschwanden erhalten bleibt. Am kommenden Samstag stehen die Türen offen, um den Bahnhof auch von innen besichtigen zu können, um dann allenfalls eigene Ideen zu entwickeln.



Bahnhof Betschwanden steht frei zur Umnutzung. (Bild: zvg)
Bahnhof Betschwanden steht frei zur Umnutzung. (Bild: zvg)

Der Bahnhof Diesbach-Betschwanden wird von den SBB nicht mehr gebraucht. Auch die Wohnung und der Güterschuppen stehen seit Jahren leer. Die SBB beabsichtigten deshalb, die Gebäulichkeiten abzubrechen und einen Kiesplatz zu erstellen. Sie sind aber bereit, den Bahnhof bestehen zu lassen und im Rahmen einer Gebrauchsleihe längerfristig abzutreten, falls innert Jahresfrist eine zweckmässige Nutzung gefunden wird. Zudem müssen die künftigen Nutzer das Gebäude auf eigene Kosten ordentlich erneuern und betreiben.

Gebäude mit Potenzial

Eine Gruppe engagierter Personen aus der Region würde einen Abbruch bedauern. Das stilvolle Bahnhofgebäude von 1879 hat Charme und gehört zusammen mit Kirche und Pfarrhaus zum Ortsbild von Betschwanden. Es ist ein gewichtiger Zeitzeuge der Hochblüte der Textilindustrie und der Eisenbahnpioniere. In erster Linie verfügt das Gebäude aber über eine gesunde Bausubstanz und viel Platz, ist landschaftlich schön gelegen und mit dem öffentlichen Verkehr, sprich Bahn, optimal erschlossen. Wer hier arbeitet oder wohnt, benötigt kein Auto, oder zumindest kein Zweitauto. Und das Gleiche gilt auch für Benutzer von allfälligen öffentlichen Dienstleistungen. Man hat ja den Zug vor der Haustüre.

Besichtigung und Mitwirkung

Die «IG Bahnhof Diesbach-Betschwanden» will deshalb versuchen, dem Bahnhof neues Leben einzuhauchen. Im Vordergrund stehen dabei Nutzungsarten, welche von der optimalen Verkehrserschliessung mit öV und von der lokalen Zentralität profitieren können, also öffentliche Dienstleistungen wie z.B. Therapien aller Art, Vereins-Treff, Bastel-Labor uvm. Aber auch ein kleines Gewerbe, ein Treuhandbüro oder ein Bed&Breakfast sind hier gut positioniert. Jedermann ist herzlich eingeladen, mitzudenken und mitzuwirken oder ein eigenes Projekt umzusetzen. Am kommenden Samstag besteht Gelegenheit, die Gebäulichkeiten mal von innen zu besichtigen, um sich ein Bild zu machen, was überhaupt möglich sein könnte.