Bal a'lüna bewegte das Publikum

Die Verantwortlichen des Kulturvereins Gemeindestube Schwanden zeigten sich vom regen Publikumsinteresse überrascht, wurde doch nicht eine internationale Hollywood-Grossproduktion, sondern ein Schweizer Dokumentarfilm über die legendäre und vor etwas mehr als 20 Jahren im bündnerischen Filisur ermordeten Bellaluna-Wirtin Paula Roth gezeigt



Kuno Bont anlässlich der Vorführung des Films "Bal a l'üna" vom letzten Freitag im Gemeindezentrum Schwanden im Gespräch mit dem zahlreich anwesenden Publikum. (Foto Markus Zünd)
Kuno Bont anlässlich der Vorführung des Films "Bal a l'üna" vom letzten Freitag im Gemeindezentrum Schwanden im Gespräch mit dem zahlreich anwesenden Publikum. (Foto Markus Zünd)

Der Film mit dem Titel "Bal a'lüna" ist nicht das erste Werk des kulturschaffenden Rheintalers Kuno Bont. Eigentlich wollte er bereits als Bub Schauspieler werden. Allerdings ereilte auch ihn zumindest der moralische Zwang der berühmten Geschichte des Erlernens eines vernünftigen Berufes. Lebenswege haben aber vielfach reinen Zufallscharakter und so lässt man sich – alleine schon der vielen Verpflichtungen wegen – oftmals von gesellschaftlichen Alltagsnormen treiben. Bont erging das nicht anders, wenngleich er immer wieder erfolgreiche Ausreisser bezogen auf das Kulturschaffen wagte. Dazu gehören Publikationen, Regiearbeiten, Theater-Inszenierungen und eben auch Filme.

Die Leidenschaft zum Hauptberuf gemacht



Die Spuren von Bont reichen vom St. Galler Rheintal bis hinüber nach Irland. Mit der im Jahr 2003 realisierten "LandArte" (Landschaftskunst in riesigen Dimensionen) erreichte er eine internationale Künstlerbeteiligung und erhielt viel Anerkennung. Mit 53 Jahren warf er schliesslich das konventionelle Leben als "normal arbeitender Angestellter" kurzerhand über Bord und machte sich als freier Filmschaffender und Inhaber der Tukan Film Productions Werdenberg GmbH selbständig. Seine bisherige Filmographie reicht auszugsweise von Dokumentarfilmen wie "Die Rheinholzer", "LandArte", "Die Stadtner", "Ave Maria und Znünibrot", "Respect" bis hin zum neuesten Werk "Bal a'lüna". Zur zeit steckt er mitten in den Arbeiten zu einem neuen Film, welcher voraussichtlich im November 2009 herauskommt. Gleichzeitig arbeitet er an der Musical-Inszenierung "Elvis" und an einem Buch über die junge Generation der Rheinholzer. Trotz diesen Projekten blieb Kuno Bont gerade noch so viel Zeit übrig, um am vergangenen Freitagabend anlässlich der Filmvorführung "Bal a'lüna" in Schwanden persönlich anwesend zu sein und die nicht immer ganz einfache Entstehungsgeschichte des Films zu schildern, aber auch Fragen seitens des anwesenden Publikums zu beantworten. Dabei zeigte sich, dass im Saal sogar vereinzelt Leute anwesend waren, die Paula Roth persönlich gekannt hatten und sich darum mit der bewegten Geschichte der Frau identifizieren und nun mit dem Film wieder an verschiedene Episoden erinnern konnten.