Bald ein Glarner BIO-Brot auf dem Markt!

Gut 60 Mitglieder von BIO Glarus hielten am zweiten Freitag im Februar im Saal des Hotels Glarnerhof in Glarus Rückschau auf das vergangene Jahr. Dabei zeigten sich die Glarner BIO-Bäuerinnen und -Bauern in Bezug auf Aufwand und Ertrag unter dem Strich mehrheitlich zufrieden. Das Landwirtschaftsjahr 2018 war geprägt von ausserordentlichen Witterungsverhältnissen, welche grossen Einfluss auf die BIO-Produkte hatten.



Denkt Ständerat Werner Hösli schon an die nächste Session
Denkt Ständerat Werner Hösli schon an die nächste Session

Zur 27. Hauptversammlung konnte BIO Glarus-Präsident Richi Bamert nebst rund 60 Mitgliedern zahlreiche Gäste, unter ihnen Ständerat Werner Hösli, Fritz Waldvogel vom Glarner Bauernverband und Vertreter vom Verband BIO SUISSE begrüssen. Präsident Bamert führte einmal mehr souverän und speditiv durch die zehn Punkte umfassende Traktandenliste. Das ausführliche Protokoll von Aktuarin Sandra Hefti und die sauber geführte Jahresrechnung 2018 von Kassier Hansjörg Jenny passierten problemlos die Hürde der Versammlung. Unter dem Traktandum «Wahlen» wählte die Versammlung Ramona Zentner und Christian Dürst als Nachfolger von Hans Glaus und Hansjörg Jenny in den BIO GLARUS-Vorstand. Anstelle der demissionierenden Ann-Kristin Peterson und Kurt Zwicky übernehmen Maya Trümpi und Martin Luchsinger das Amt eines Revisors. Für eine verdiente Würdigung der scheidenden Vorstandsmitglieder und Revisoren sorgte Vorstandsmitglied Kaspar Luchsinger. Für das Jahr 2019 hat sich der BIO Glarus-Vorstand wiederum einiges ausgedacht. Im Zentrum stehen wiederum Bio-Gastro-Tage, Stallvisiten, Grillabende, Basisabende, Kontaktpflege zu anderen Mitglieder-Organisationen und Öffentlichkeitsarbeiten. Es läuft also einiges bei BIO Glarus! Die Ankündigung eines Glarner BIO-Brotes auf dem Markt dürfte viele Brotliebhaber jetzt schon riesig freuen! Der neu zusammengestellte Vorstand von BIO Glarus ist nun gefordert, das Projekt «Glarner BIO- Brot» in die Tat umzusetzen. Eine erste Hürde wurde geschafft, in dem vonseiten des Dachverbandes ein finanzieller Zustupf bewilligt wurde.

Grosse Trockenheit und fehlendes Wasser

In seinem ausführlichen Jahresbericht liess BIO Glarus-Präsident Bamert das vergangene Vereinsjahr nochmals Revue passieren. Nebst anderen Informationen führte er die Anwesenden auf einem meteorologischen Streifzug durch die Wetterkapriolen im Jahr 2018. Dabei bezeichnete er vor allem die lange Trockenperiode mit selten gemessenen Rekordtemperaturen von April bis November einerseits als Segen für viele Schweizer Obst- und Weinbauern, andererseits die extreme Trockenheit und das fehlende Wasser als Herausforderung für die betroffenen Landwirte und die Alpwirtschaft. Dank Helikoptereinsätzen der Armee konnten die Probleme auf den Alpen etwas abgefedert werden.

Ungebremste Nachfrage nach Bio-Produkten braucht auch Produzenten

Der Biolandbau im Glarnerland erhielt im letzten Jahr einen kräftigen Schub. Gleich neun neue Betriebe haben sich bei Bio Suisse angemeldet. Dank der vielen Umsteller ist auch die biologisch bewirtschaftete Fläche stark gewachsen. In Bezug auf die Milchproduktion im vergangenen Jahr stellt das Bundessamt für Landwirtschaft BLW fest, dass 2018 ein gutes Jahr für die Schweizer Milchbauern war. 6,5 Prozent der vermarkteten Milch stammten von Biobetrieben. Nur 86 Prozent dieser Milch wird aber tatsächlich zu Bio-Produkten verarbeitet. Für konventionelle Molkereimilch zahlen die Verarbeiter weiterhin am wenigsten. Im Bio-Fleischsegment ist anders als im gesamten Fleischverbrauch das Rindfleisch absoluter Spitzenreiter. Die Menge an verkauftem Bio-Rindfleisch steigt seit Jahren an, und es könnte sogar noch mehr verkauft werden. Der Absatz von Bio-Lammfleisch weilt auf bescheidenem Niveau. Die verkaufte Menge an Bio-Kalbfleisch geht schon seit einigen Jahren etwas zurück. Schweinefleisch wird mit Abstand am meisten verarbeitet. Beim Bio-Poulet Fleisch zeigt sich weiterhin ein Wachstum. Im Schlachtkuhmarkt gab es im August einen markanten Preissturz, nachdem wegen Futtermangel und Trockenheit viele Bauern ihre Kühe in den Schlachthof liefern mussten. Stabil blieb der Markt bei den Kälbern mit leicht tieferen Preisen als im Vorjahr.

Am Schluss der ruhig verlaufenen Hauptversammlung überbrachten Lukas Inderfurth, Leiter Kommunikation vom Verband BIO SUISSE, die neuesten Informationen aus dem Verband und das Bündner BIO SUISSE-Vorstandsmitglied Claudio Gregori überbrachte Grüsse vom Nachbarkanton.