Bankett mit «Ur-Stimmen»

Es ist der gesellschaftliche Event schlechthin während der Musikwochen: Das Bankett im Märchenhotel Braunwald. Präsident Hans Brupbacher konnte fast 70 Gäste begrüssen, das A-capella-Theater Ur-Stimmen sorgte in drei Showblöcken für angenehme Unterhaltung und die Gastgeber, Nadja und Patric Vogel, waren am Hospitality Summit von HotellerieSuisse gerade zum Hotelierpaar des Jahres gewählt worden und strahlten mit den Kerzenleuchtern um die Wette.



Impressionen vom Bankett der Braunwalder Musikwoche (Bilder: fj)
Impressionen vom Bankett der Braunwalder Musikwoche (Bilder: fj)

Hans Brupbacher beglückwünschte sich und den Vorstand der Musikwoche zum Entscheid, für die Veranstaltungen die Vorlage des Covid-Zertifikats zu verlangen. Denn eine Reihe seiner Konzert- und Bankettgäste gehören zur vulnerablen Personengruppe und es erschien fast so, als habe er den Entscheid des Bundesrates vorausgeahnt. In der Sicherheit dieses Rahmens konnte dann aber auch – wieder einmal, darf man wohl sagen – genüsslich gefeiert werden. Die Septembersonne sandte ihre letzten Strahlen in die Gästeschar beim Apéro auf der Terrasse des Märchenhotels, Landratspräsident Hansjörg Marti, Landesstatthalter Benjamin Mühlemann, Regierungsrat Markus Heer, Gemeindepräsident Christian Marti mit Gattinnen, dazu Gemeindepräsident Mathias Vögeli sowie Sven Wiederkehr, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Glarner Kantonalbank, waren mit dabei, als Hans Brupbacher die Feier eröffnete. Etwas später stiessen auch Ständerat Thomas Hefti mit Gattin Viktoria dazu. Doch so sehr dieser Event auf Etikette achtet, so locker wurde bald diskutiert und genetzwerkt. Das Aussergewöhnliche – auch für das stimmgewaltige Quartett der «Ur-Stimmen» – war, dass dies wieder ein Live-Podium sein durfte.

Hotelierpaar des Jahres

Unter dem Motto «Kinderszenen» konnte Brupbacher auch Nadja und Patric Vogel, dem Hotelierpaar des Jahres, gratulieren, immerhin sind genau diese Kinder es, die dem Märchenhotel Braunwald und damit auch der Destination das Alleinstellungsmerkmal bescheren. Ihr Erfolg zeigt, dass die Ausrichtung auf die jungen Gäste genau die richtige Entscheidung war und ist. «Braunwald», so Brupbacher, «verdient den Entwicklungsschub in allen Teilen.» Brupbacher verabschiedete nach acht Jahren Hauptsponsor AXA Versicherungen und begrüsste – als bisherigen Konzert- und neuen Hauptsponsor die Glarner Kantonalbank. Regierungsrat und Departementsvorsteher Bildung und Kultur, Markus Heer, schlug nachdenklichere Töne an. Ihm mache die unversöhnliche Art, wie wir heute miteinander umgehen, Angst – sei es in Afghanistan oder beim immer gehässigeren Ton rund ums Thema Corona. Die Musik dagegen, so Heer, führe zusammen und überwinde sowohl physische wie mentale Grenzen. Gemeindepräsident This Vögeli – selber inzwischen seinen Enkeln verpflichtet – lobte die Kinder. Nicht nur mit dem Hinweis auf Matthäus 18,2, sondern auch mit Verweis auf die Forschung: «Kinder leben im Hier und Jetzt und sie lachen 20-mal so oft wie Erwachsene.» Insofern sei der Titel «Kinderszenen» eine positive Provokation, ein Aufruf dazu, die eigene Perspektive zu wechseln und auf jenen Teil in uns allen zu schauen, der kindlich bleiben durfte.

«Don’t stop me now»

Geradezu übergangslos wechselten die vier «Ur-Stimmen» von Daniel Koller, Balz Aliesch, Tiziana Sarro und Neuzuzügerin Sabine Schädler von Giacomo Puccinis Opern-Hit «Nessun dorma» und damit von der Klassik zu Rap, Rock und isländischer Volksmusik. Mag sein, dass nicht alle im Saal den tieferen Sinn von «Allez vous faire!» des Rappers Stromae verstanden, unterhalten liessen sie sich davon trotzdem. Verständlicher war da schon der Text von «Alles neu!» des deutschen Musikers Peter Fox: «Ich verbrenn’ mein Studio, schnupfe die Asche wie Koks …» Bei Leonard Cohens Hymne «Hallelujah» und Emmylou Harris’ Ballade «If I Needed You» wurden die Herzen weich und bei «Don’t stop me now» von Queen sollten alle mitsingen, die Herren «Chömemer zur Hauptspiis und sufed mer es Pier» und die Damen «Rotwii trinked miir». Nach den Brownies zum Dessert ging es mit der Braunwaldbahn um 22.55 Uhr wieder in die Niederungen des Alltags.