Bauernverband findet Naturschutzzonen überdimensioniert

Für eine eigens für Landwirte organisierte Infoveranstaltung über die Nutzungsplanung der Gemeinde Glarus liessen sich am vergangenen Mittwochabend in Ennenda gerade mal etwas mehr als ein Dutzend Bauern bewegen.



Angeregte Diskussionen vor den aufgehängten Plänen der Nutzungsplanung. (Bilder: a.lombardi) Landschaftsarchitekt Martin Kaeslin von der Metron Raumentwicklung AG in Brugg gab einen Überblick über die wichtigsten Inhalte der Nutzungsplanung.
Angeregte Diskussionen vor den aufgehängten Plänen der Nutzungsplanung. (Bilder: a.lombardi) Landschaftsarchitekt Martin Kaeslin von der Metron Raumentwicklung AG in Brugg gab einen Überblick über die wichtigsten Inhalte der Nutzungsplanung.

Der Projektleitung der Nutzungsplanung sei es wichtig, dass die Heber und Leger unseres schönen Lebensraumes speziell über die Absichten der erarbeiteten Nutzungsplanung orientiert werden, sagte Gemeinderat Chrigel Büttiker zu Beginn der schlecht besuchten Infoveranstaltung für Bauern am vergangenen Mittwochabend in Ennenda. Gerade mal 15 Bauern und leider keine einzige Bäuerin hatten sich herbemüht. «Glarus ist einzigartig vielseitig, dank seiner Bebauung und seiner tollen, vielseitigen Landschaft», fuhr Büttiker fort. Dass dieser Raum mit einem gewissen Schutz gesichert werden müsse, sei allen klar. Und damit dies gelinge, brauche es von allen Beteiligten gewisse Opfer. «Heute geht es darum, Ihnen die Nutzungsplanung, vor allem in der Landschaft vorzustellen und allgemeine Fragen zur Nutzungsplanung zu beantworten», erklärte er abschliessend.

Die Inhalte der Nutzungsplanung


Landschaftsarchitekt Martin Kaeslin von der Metron Raumentwicklung AG in Brugg gab nun einen Überblick über die wichtigsten Inhalte der Nutzungsplanung. Die Landwirtschaftszone in der Gemeinde beträgt 1100 Hektaren, davon werden 90 Prozent landwirtschaftlich genutzt. Die Naturschutzzone über Landwirtschaftszone erstreckt sich auf 64 Hektaren. In der Naturschutzzone sind keine Düngung, keine Dauerbeweidung und keine Bauten erlaubt. Interessant ist auch zu wissen, dass die extensiv genutzt landwirtschaftliche Nutzfläche 118 Hektaren beträgt. In der Gemeinde Glarus hat es noch 13 Kilometer Trockensteinmauern, davon sind sieben Kilometer intakt, 5,5 Kilometer renovationsbedürftig. Ferner verfügt Glarus über zirka 18 Kilometer Hecken.

Einige kritische Anmerkungen

In der von Hauptabteilungsleiter Bau und Umwelt, Marcel Peter, geleiteten Diskussion kritisierte Peter Zopfi, dass bei der Aufnahme der Hecken grosszügig übers Ziel hinausgeschossen worden sei, indem auch ein paar Stauden als Hecke gelten. Fritz Waldvogel stellte als Präsident des Kantonalen Bauernverbandes fest, dass bei den Naturschutzzonen überdimensioniert und überreglementiert vorgegangen worden sei. «Die Gewässerumzonung ist in der Nutzungsplanung zu sistieren», fährt Waldvogel fort, denn diese sei im Moment noch beim Bund hängig. Zudem appellierte der Bauernverbandspräsident an die Planer, bei den Tourismuszonen nicht zu übertreiben.

Gemeindeversammlung im 2016


In seinem Schlusswort betonte Büttiker, dass die Verantwortlichen der Projektleitung in der noch bis Juli 2015 laufenden Vorprüfung und freiwilligen Mitwirkung offen seien für Wünsche, Anregungen und Kritik aus Bauernkreisen. «Uns ist es wichtig, dass es kein Ausspielen zwischen Siedlung und Landschaft gibt», fuhr Büttiker fort Anschliessend folgt die öffentliche Auflage mit dem Einspracheverfahren, und im Juni/Juli 2016 soll der Nutzungsplan der Gemeindeversammlung unterbreitet werden.