Baufeier Alp Oberblegi – Sanierung des Oberstafels

Nach den zeitgemässen Sanierungsarbeiten 2010/11 des Oberstafels der Alp Oberblegi konnte das Bauwerk im Rahmen einer gelungenen Baufeier am 13. August der Bewirtschafterfamilie Weber übergeben werden.



Am vergangenen Samstag fand auf dem Oberstafel der Alp Oberblegi
Am vergangenen Samstag fand auf dem Oberstafel der Alp Oberblegi

Am vergangenen Samstag fand auf dem Oberstafel der Alp Oberblegi, Luchsingen (Glarus Süd), eine gelungene Baufeier statt. Im Oberstafel galt es, verschiedene gesetzliche Auflagen in den Bereichen Tierschutz, Hygiene und Umweltschutz, aber auch aktuelle Grundbedürfnisse für Mensch und Tier einer zeitgemässen Sanierung zuzuführen, was im Unterstafel im 2006 bereits erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

Besitzerin der Alp Oberbelgei ist die Familienstiftung von Kommerzienrat J. J. Blumer sel. Sie hat unter der Leitung ihres damaligen Bauverantwortlichen, Daniel Jenny, Glarus, ein entsprechendes Projekt ausgearbeitet. Gemeinsam wurde dieses Bauwerk mit dem heutigen Bauverantwortlichen der Familienstiftung, Martin Bosshard, Mettmenstetten, und Alppächter Franz Weber, nun realisiert.

Der Ausbau umfasst:

- Sanierung des Grossviehstalles (Güllengrube, Barmen, Läger, Fenster u.a.m.)
- Anbau eines Schweinestalles und eines Kalberstalles
- zeitgemässer Ausbau der Sennhütte
- Umnutzung des alten Schweinestalles

Die baulichen Massnahmen wurden im Sinne eines Generalauftrages durch die ARGE Franz Weber / Max Ammann speditiv und sachkundig umgesetzt. Es ist hervorzuheben, dass nur wenige Baumaterialien vom Tal her bezogen wurden und so viel Baumaterial wie möglich aus der Umgebung von Oberblegi Verwendung fand.

Nachdem in den letzten Jahren in beiden Stafeln umfassende Sanierungsarbeiten vollzogen werden konnten, verfügt die Alp Oberblegi jetzt über einen ausgezeichneten und zeitgerechten Ausbaustandard. Die Käseproduktion der Alp beträgt jährlich zehn Tonnen.

Obmann der Familienstiftung. Fritz Stüssi zeigt sich im Rahmen der Baufeier sehr erfreut über die gelungene Sanierung. Mit Stolz weist er vor den zahlreich erschienenen Gästen, zu denen von der politischen Seite Departementsvorsteher Fridolin Luchsinger, vom Amt für Landwirtschaft Marianne Altorfer und ehemalige Kommissionsmitglieder wie Otto Luchsinger, Daniel Jenny wie auch Baufachleute, Gönner, Alppersonal und Oberblegi-Freunde gehören, darauf hin, dass die Infrastruktur der Alp Oberblegi nun «up to date» ist.

Ein zeitgemässer Ausbau ist wichtig, betont der Stiftungsobmann in seinen Ausführungen. Auch bei einem Alpbetrieb hört man immer wieder der Ruf nach Oekonomie; doch andere Segmente wie zeitgemässe Rahmenbedingungen für Mensch und Tier, ökologische Massnahmen, aber ebenso touristische Aspekte, wie hier die herrliche Lage am Oberblegisee, sind ebenso von Bedeutung. Die gelungene Baufeier wird musikalisch von den «Grenzlandstürmern» umrahmt und die Pächterfamlie Weber sorgt auf sympathische Art für den köstlichen kulinarischen Rahmen.

Familienstiftung von Kommerzienrat J. J. Blumer sel. – Alp Oberblegi
Nebst dem bekannten Auswanderungsziel Amerika zog es unsere Landsleute nach Preussen und auch nach Russland. So auch den 13-jährigen Schwander Johann Jakob Blumer (1749 – 1822), um mit einer Gruppe von Glarner Handelsleuten Glarner Produkte zu verkaufen.

Nach der Rückkehr nach Schwanden absolvierte er eine Lehre als Schmied. Aufgrund der kargen Zeiten, entschloss sich der 22-jährige Handwerksmann nach Russland auszuwandern. Blumer brachte es in Russland zu Reichtum und Ehre – so wurde er von Zar Alexander dem I. zum Kommerzienrat ernannt.

Für seine im Glarnerland verbliebene Familie erwarb er die Alp Oberblegi und der obere Teil des evangelischen Pfarrhauses in Schwanden. Dieses Eigentum vermachte er im Testament von 1818 seinen im Glarnerland wohnhaften Verwandten, die daraus eine Familienstiftung gründeten.

Heute noch werden diese Güter im Sinne des Testators verwaltet, da weder Alp noch Wohnhaus verkäuflich sind. (Auszug aus einer Publikation von Otto Luchsinger, Schwanden, a. Verwalter)

Das Blumerische Vermächtnis genannt Familienstiftung von Kommerzienrat J. J. Blumer sel. wird durch eine Kommission vertreten.
Ihr gehören derzeit an: Fritz Stüssi, Oberst i Gst., Weesen (neutraler Obmann)
sowie die Mitverwandten, Martin Bosshard, Bauingenieur, Mettmenstetten,
Heidi Oertli, Verwalterin der Stiftung, Schwanden,
Hansruedi Streiff, Forstingieur, Bern.

Die Alp Oberblegi umfasst gemäss Alpordnung eine Fläche von 337 ha. Der Besatz der Alp ist mit 125 Stössen bezeichnet. Davon sind mindestens 65 Milchkühe zu sömmern und die anfallende Milch ist zu Käse zu verarbeiten.