Bauprojekt für die Patientensicherheit

Nach einer intensiven Planungsphase ist der Spatenstich für ein rund 7 Millionen teures Bauprojekt am Kantonsspital Glarus erfolgt. Herzstück des Bauprojektes ist die Komplettsanierung der sogenannten AEMP – der Zentralsterilisation. Gleichzeitig werden weitere Räumlichkeiten im angrenzenden Bereich des Operationstraktes den geänderten Bedürfnissen angepasst.



René van Beurden, Gesamtprojektleiter / Alessandro Saiani, Abteilungsleiter AEMP / Jack Hösli, Projektleiter Bau / Roman Schmid, Stv. Projektleiter Bau / Markus Hauser, CEO (Bild: zvg)
René van Beurden, Gesamtprojektleiter / Alessandro Saiani, Abteilungsleiter AEMP / Jack Hösli, Projektleiter Bau / Roman Schmid, Stv. Projektleiter Bau / Markus Hauser, CEO (Bild: zvg)

An einem Operationstag fallen täglich rund 1000 schmutzige Einzel-Instrumente an. Scheren, Zangen, Nadeln, Schläuche, Behälter und viele andere Instrumente. Die Aufbereitung, Sterilisierung Verpackung und Lagerung dieser Instrumente in der AEMP (Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte) ist ein hoch regulierter, komplexer und aufwändiger Prozess. Die AEMP – oder früher Zentralsterilisation genannt – ist nebst dem Operationssaal das zweite Herzstück des Operationstraktes. Ohne funktionierende AEMP muss ein Spital den Operationsbetrieb einstellen.

Die heutigen Aufbereitungsanlagen und die Räumlichkeiten stammen aus dem Jahr 1997. Auch wenn an diesen Anlagen immer wieder Erneuerungen vorgenommen wurden, müssen sie nun ersetzt werden. Die Patientensicherheit kann heute gewährleistet werden, das Risiko eines Ausfalls ist jedoch zu gross geworden. Zudem entsprechen die Prozesse und die eingesetzten Techniken nicht mehr dem neuesten Stand. Der Umbau erhöht somit die Patientensicherheit.

Zuerst die AEMP

Da die neue AEMP bei laufendem Operationsbetrieb gebaut werden muss, wird in der ersten Bauphase in der nordöstlichen Ecke des Spitals ein Provisorium angebaut. Zudem wird gegen Norden hin ein Umschlagplatz auf einer Plattform erstellt. Diese beiden Bauten sind nach aussen gut sichtbar. Sie werden als erstes erstellt und können trotz der strengen Corona-Schutzbestimmungen des Spitals durchgeführt werden, da die Arbeiten ausserhalb des Spitals stattfinden. Ab Juni soll dann im Innern des Operationstraktes gebaut werden. Die AEMP wird nach den neuesten Normen komplett erneuert. Damit können sämtliche Abläufe von der Reinigung, Desinfektion, Verpackung bis zur Sterilisation optimiert werden. Technische Einrichtungen wie beispielsweise topmoderne Wasch- und Sterilisationsmaschinen oder die gesamten Lüftungsanlagen komplettieren das hochkomplexe Projekt. Es ist geplant, die neue AEMP Ende 2021 in Betrieb zu nehmen.

In einer zweiten Phase ab 2021 werden weitere Räumlichkeiten rund um den Operationstrakt umgebaut, um den geänderten klinischen und logistischen Bedürfnissen entsprechen zu können. So werden die äusserst knappen Platzverhältnisse in den Garderoben erweitert und zur logistischen Prozessoptimierung ein Raum für die Anlieferung der Ware geschaffen. Immer häufiger werden Operationen ambulant durchgeführt. Deshalb sollen die Abläufe für die Patienten vom Umziehen bis zum Austritt optimiert werden, was mit räumlichen Anpassungen im Bereich des Aufwachraumes verbunden ist.

Für das gesamte Projekt rechnet das Kantonsspital Glarus mit Kosten von rund sieben Millionen Franken.

Kantonsspital Glarus

Das Kantonsspital Glarus bietet als Drehscheibe der Gesundheitsversorgung seit mehr als 130 Jahren medizinische Kompetenz für die Bevölkerung des Kantons Glarus und der angrenzenden Regionen. Es zeichnet sich durch ausgewiesene Fachpersonen, ein aussergewöhnlich breites medizinisches Angebot sowie modernste Technologie und Infrastruktur aus. Über 600 Mitarbeitende aus 20 Berufen setzen sich tagtäglich rund um die Uhr für das Wohl der Patientinnen und Patienten ein.