BDP beschliesst Landsgemeinde-Parolen

An der BDP-Parteiversammlung im «Uschenriet» in Ennenda behandelten die Mitglieder die Landsgemeindegeschäfte und fassten die Parolen. Die BDP bleibt mehrheitlich auf Behördenkurs, weicht aber bei den Waldstrassen vom Landrat und Regierung ab.



BDP beschliesst Landsgemeinde-Parolen

Zu Beginn der Versammlung bedankte sich Parteipräsident Karl Mächler bei den ehemaligen BDP-Landräten Peter Rufibach, Eugen Streiff und Richard Lendi für ihren Einsatz während der Amtszeit. Landrat Markus Beglinger wurde als Nachfolger von Peter Rufibach als Parteisekretär gewählt. Die anschliessende Diskussion zu den verschiedenen Landsgemeindegeschäften leitete Fraktionspräsident Rolf Emer.

Parolenfassungen


«Ich habe den Landräten die verschiedenen Traktanden zugeteilt und sie werden jeweils kurz darüber referieren. Anschliessend kann diskutiert und die Parolen gefasst werden», eröffnete Elmer die Diskussion.

Traktandum 3: Memorialsantrag zur Abschaffung der Ausnützungsziffer

Landrat This Vögeli erklärte kurz den Antrag der SVP und der GLP. Der Antrag begründet, dass man verpflichtet sei, mit den Ressourcen sparsam und nachhaltig umzugehen. «Aber über diese Ausnützungsziffern entscheiden bisher die Gemeinden, und das soll auch weiterhin so bleiben.»
Landrat und Regierungsrat beantragen Ablehnung und die Mitglieder entscheiden an diesem Abend ebenfalls für Ablehnung.

Traktandum 8: Änderung des Gesetzes über die Kantonalbank

«Heute geht es der Bank wesentlich besser als noch vor einigen Jahren.» Wie Martin Landolt betonte, sei dies sicher der guten Bankleitung, den Mitarbeitenden sowie einem entpolitisierten Verwaltungsrat zu verdanken. Nun gehe es darum, dass der Landrat weitere Kompetenzen an den Regierungsrat abgebe. «Die Frage der Zuständigkeit für eine allfällige Kapitalerhöhung der Bank führte zu einem Kompetenzgerangel zwischen Landrat und Regierung.» Wie er weiter ausführte, soll der Regierungsrat die Interessen der Eigentümer vertreten zumal der Kanton von Gesetzes wegen stets die Mehrheit der Bank besitzen werde und der Landrat hier die Entpolitisierung nicht stoppen dürfe.
Auch diesem Antrag von Landrat und Regierung entsprachen die Anwesenden mit einem klaren Ja.

Traktandum 11: Motion Waldstrassen

«Bei diesem Gesetz handelt es sich um eine Anpassung vom bestehenden Waldstrassengesetz, welches den Gemeinden ermöglichen soll, weitere Ausnahmen zuzulassen und Fahrbewilligungen zu erteilen.» Rolf Elmer erklärte, dass der Landrat der Landsgemeinde gewisse Anpassungen zum bisherigen Gesetz beantrage. Mit diesen hätten der Landrat und der Regierungsrat für die Gemeinden gute Voraussetzungen erarbeitet. Es folgte anschliessend eine sehr engagierte Diskussion, und This Vögeli stellte einen Antrag für zusätzliche Kompetenzen der Gemeinden im Sinne der ursprünglichen Motion.
Die Abstimmung ergab eine Mehrheit für seinen Antrag und gegen den Antrag von Landrat und Regierung.

Die Parolen zu den weiteren behandelten Traktanden


Traktandum 4: Änderung Steuergesetz:
Referat von Landrat Luca Rimini
Zustimmung gemäss Landrat und Regierungsrat

Traktandum 5: Hooligankonkordat

Referat Karl Mächler
Zustimmung wie von Landrat und Regierungsrat beantragt

Traktandum 6: Krankenversicherungsgesetz

Details von Markus Beglinger
Annahme wie von Landrat und Regierung empfohlen

Traktandum 7: Änderung Sozialhilfegesetz

Ergänzende Erklärungen durch Kaspar Becker
Zustimmung wie von Landrat und Regierungsrat beantragt

Traktandum 9: Änderung Gesetz über Schule und Bildung

Details von Fridolin Luchsinger
Annahme wie von Landrat und Regierung vorgeschlagen

Traktandum 10: Effizienzanalyse «light»

Informationen von Luca Rimini
Annahme wie von Landrat und Regierungsrat empfohlen

Am Ende der sehr informativen Parteiversammlung wurde Martin Landolt einstimmig als Nationalratskandidat nominiert.