BDP Glarus besucht Läderach in Bilten

Die Jubiläumsfeier der BDP Glarus startete mit einer Besichtigung der Firma Läderach AG in Bilten, der modernsten Schokoladenfabrik Europas. Eine «süsse» Feier in einem innovativen Glarner Unternehmen. Anwesend unter anderem auch alt Bundesrat Samuel Schmid. BDP-Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf verpasste aufgrund einer länger dauernden Bundesratssitzung die interessante Betriebsbesichtigung. Sie stiess später in Engi, im Landesplattenberg, zu den Jubilaren dazu.



Geschäftsführer von Läderach AG
Geschäftsführer von Läderach AG

Ein leichtes Raunen ging durch die geladenen Gäste, als Peter Rufibach bekannt gab, dass die Bundesrätin es nicht schaffen würde, an der Besichtigung der Schokoladenfabrik Läderach teilzunehmen. Dringende Geschäfte und eine etwas länger dauernde Bundesratssitzung war der Grund ihrer Verspätung. Alt Bundesrat Samuel Schmid erschien mit leichter Verspätung und war einer der interessierten Teilnehmer dieser informativen und spannenden Führung durch die moderne Fabrik. Schon bald wurde allen Anwesenden klar, Schokolade ist nicht einfach Schokolade.

Nachhaltiger Anbau der Kakaobohnen


Die Führung startete eher etwas ungewohnt im Raum, in dem die Kakaobohnen vor ihrer Weiterverarbeitung gelagert werden. Streng nach Provenienzen und Herstellungsdatum gesondert, warten diese auf den sehr wichtigen Reinigungsprozess. «In diesem Raum können wir uns noch ohne die üblichen hygienischen Vorschriften bewegen, da die Bohnen erst später gewaschen und erst dann in die gesicherten Produktionsräume gelangen.» Peter Roth, Produktionsleiter in Bilten und Ennenda, erklärte den Anwesenden kurz den Ablauf von der Bohne bis zur fertigen Schokoladenmasse. Sehr interessant die Erklärungen von Ralph Siegl, Geschäftsführer bei Läderach AG. «Unser Bestreben, ja unser klar umrissenes Ziel ist es, dass wir bereits den Anbau und die Ernte der Kakaobohnen bis hin zur Verkaufstheke der fertigen Produkte überwachen und laufend kontrollieren.» Die Firma beziehe heute Kakaobohnen aus verschiedenen Ländern und Kontinenten. Vor allem Venezuela und Ghana seien wichtige Lieferanten von guter und ständiger Qualität. «In der Schweiz sind wir ein kleiner, vermutlich der kleinste Player in der Schokoladenherstellung. Für ein Familienunternehmen in der zweiten Generation sicher ein mutiger, aber auch sehr wichtiger Entscheid, in diese moderne Produktion, aber auch in die Zukunft des Unternehmens zu investieren.»

Die Marke Läderach


Im Unternehmen der Firma sind zurzeit rund 500 Mitarbeiter beschäftigt, wobei der weitaus grösste Teil im Betrieb in Ennenda. «Als wir vor einigen Jahren die Merkur-Gruppe übernahmen, waren wir als Läderach eine absolut unbekannte Marke. Ausser unserem Verkaufsladen am Rathausplatz in Glarus kannte uns niemand.» Läderach habe damals die Läden von Merkur übernommen und diese würden laufend umgebaut, rundum erneuert und bis Mitte kommenden Jahres werde der «Brand Merkur» komplett verschwinden und durch die Marke Läderach ersetzt. Ein relativ einschneidendes Problem sieht Siegl in der geplanten Deklaration ihrer Produkte. «Wir haben ein kleines Produkt, aber auf der anderen Seite eine unverhältnismässig grosse Deklaration eben dieser Produkte und sehen im Moment nicht, wie und wo wir diese anbringen können.» Das ein kleiner Seitenhieb, auf die nach Meinung von Siegel, übertriebene Bürokratie.

Beim anschliessenden Rundgang, verbunden mit einigen Geschmacksproben der ausgezeichneten Schokolade von Läderach, konnten sich die Gäste davon überzeugen, dass in Bilten in der Tat eine moderne Schokoladenfabrik ihre «süssen» Produkte herstellt.